DPA
· 11.07.2022
Die Tour de France 2022 ist mehr als eine Woche alt. Wir blicken auf die bisherigen Gewinner und Verlierer.
Schon in den ersten Tagen ließ Tadej Pogacar keine Zweifel an seiner Dominanz bei der Tour de France. Er glänzte auf dem Kopfsteinpflaster, holte sich einen Tag später das Gelbe Trikot. Der 23-Jährige verpasste nach zwei Etappensiegen ganz knapp seinen Hattrick in Lausanne. Die Konkurrenz kann nur hoffen, dass seine Mannschaft UAE Team Emirates schwächelt und Pogacar im Hochgebirge angreifbar ist.
Der Entertainer der ersten Tour-Tage. Dreimal wurde Wout van Aert Zweiter, hatte das Gelbe Trikot. Doch ohne Etappensieg fühlte sich der belgische Alleskönner von Jumbo-Visma unzufrieden. Also attackierte er auf der vierten Etappe zehn Kilometer vor dem Ziel und fuhr dem gesamten Feld davon. Nach seinem Solo-Sieg in Calais siegte van Aert auch in Lausanne.
Dass der gebürtige Berliner von Cofidis mit 36 Jahren doch noch einmal auf das große Podium der Tour klettern darf, hätte er selbst kaum für möglich gehalten. Mit einer couragierten Vorstellung am Sonntag sicherte sich Geschke aber die nötigen Punkte für das Bergtrikot. Bereits 2015 hatte er bei einer Tour-Bergetappe für Furore gesorgt, als er im Alleingang in Pra-Loup triumphierte.
Nach zwei Dramen 2020 und 2021 sollte bei dieser Tour alles besser werden. Doch Primoz Roglic untermauerte seinen Ruf als Bruchpilot und stürzte auf der fünften Etappe schwer. Obwohl er sich die ausgekugelte Schulter selbst wieder einrenkte, verlor er zwei Minuten auf die Top-Fahrer und damit die Tour. Zudem wurde der Slowene von Maximilian Schachmann öffentlich für seine riskante Fahrweise kritisiert.
Mit seltenen und sehr selbstbewussten Aussagen hatte Alexander Wlasow vor der Tour de France aufhorchen lassen. Er wolle versuchen, das Rennen zu gewinnen. Schon nach neun Etappen ist das wohl aussichtslos. Ein Sturz auf der sechsten Etappe schwächte den Bora-Hansgrohe-Kapitän, der bei der ersten Bergankunft über anderthalb Minuten auf Pogacar verlor. Auch am Sonntag verlor Wlasow weitere Sekunden. Das Podium in Paris wird immer unwahrscheinlicher.
Der niederländische Klassiker-Spezialist vom Team Alpecin-Deceuninck hatte sich viel vorgenommen, wollte mindestens einen Tag im Gelben Trikot fahren.
Doch selbst beim eigentlich starken Auftaktzeitfahren klagte van der Poel, er habe schlechte Beine gehabt. Die Formkurve kippte im Verlauf der ersten Woche immer weiter Richtung Süden, bei der Kopfsteinpflasteretappe spielte der 27-Jährige keine Rolle. «Ich bin gerade nicht ich selbst. Aber ich werde kämpfen», sagte van der Poel.
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