Wettkampf-Rennrad im TestDas Ridley Noah Disc 105

Jens Klötzer

, Julian Schultz

 · 01.02.2023

Ridley Noah Disc 105
Foto: Kerstin Leicht
| Bilder: Kerstin Leicht

Schnell und bezahlbar? Geht das überhaupt? TOUR hat zehn aktuelle Wettkampf-Rennräder zwischen 3000 und 5000 Euro in den Test geschickt. Mit dabei: das Ridley Noah Disc 105 für 4414 Euro.

Ridley Noah Disc - Buntes aus Belgien

Optisch gleicht das Noah immer noch dem 2019 von uns getesteten Top-Modell Noah Fast, das seinerzeit mit der Note 1,5 als Überraschungs-Testsieger viele namhafte Konkurrenten düpierte. Dass die Note des preiswerten Pendants auffällig deutlich ­abweicht, liegt vor allem am vergleichsweise hohen Gewicht: Das aktuelle Testrad schleppt 1,5 Kilogramm mehr auf den Rippen mit sich.

Die 105-Gruppe von Shimano drückt auf die WaageFoto: Kerstin Leicht
Die 105-Gruppe von Shimano drückt auf die Waage

Dabei drückt nicht nur Shimanos einfachere 105-Gruppe auf die Waage; auch die etwas schwereren Carbonlaufräder der Eigenmarke Forza treiben das Gewicht. Dennoch sind die gut 600 Euro Aufpreis im Vergleich zur Serienausstattung – das Rad lässt sich im Baukasten des belgischen Herstellers konfigurieren – gut investiert. Die ­serienmäßigen flachen Alu-Felgen sähen in der Aero-Flunder nicht nur verloren aus, das Rad verlöre aerodynamisch auch den Anschluss ans Hauptfeld.

Begrenzter Spielraum: Unter dem Vorbau verlegte Kabel verhindern, dass der Lenker ganz nach unten gestellt werden kannFoto: Kerstin Leicht
Begrenzter Spielraum: Unter dem Vorbau verlegte Kabel verhindern, dass der Lenker ganz nach unten gestellt werden kann

Bei den Steifigkeitswerten lässt der Rahmen in der preiswerteren Qualitätsstufe weitere Punkte liegen, wiegt dafür nur rund 150 Gramm mehr als das Top-Modell und bietet ebenso guten Komfort. Auf der Straße gibt sich das Noah als klassischer, wendiger ­Racer, wie gemacht für enge Kriterien mit schnellen Sprints; die Sitzposition ist aber auch für ­lange Touren nicht zu sportlich. Schaltgruppe und Lauf­räder sind leider die einzigen Wahlmöglichkeiten am Noah; höherwertige Reifen oder eine Auswahl verschieden breiter Sättel wären wünschenswert.

Auch ­Lenkerbreite und Vorbaulänge sind bei den Varianten mit mechanischer Schaltung vorgegeben; ändern lassen sich die Maße nur bei der Version mit der Rival-Funkschaltung von SRAM, die jedoch knapp über 5000 Euro kostet. Sehr cool ist die große Auswahl an Lackierungen im Konfigurator, man kann aus Dutzenden Farben wählen; die Rahmen ­werden in Belgien für 100 Euro ­Aufpreis nach Wunsch lackiert.

Fakten & Messwerte zum Ridley Noah Disc 105

  • Preis: 4414 Euro
  • Gewicht: 8,6 Kilo
  • Aerodynamik: 220 Watt
Ridley Noah Disc 105Foto: Kerstin Leicht
Ridley Noah Disc 105
  • Gewicht Rahmen/Gabel/Steuerlager* 1197/499/74 Gramm
  • Rahmengrößen** XS, S, M, L, XL
  • Sitz-/Ober-/Steuerrohr 505/570/165 Millimeter
  • Stack/Reach/STR*** 579/387 Millimeter/1,50
  • Radstand/Nachlauf 985/52 Millimeter

Ausstattung

  • Antrieb/Schaltung Shimano 105 (2x11, 50/34, 11-32 Z.)
  • Bremsen Shimano 105 (160/160 Millimeter)
  • Laufräder/Reifen (Gewichte)**** Forza Levanto DB/Vittoria Zaffiro 25 Millimeter (v./h.: 1361/1778 Gramm)

Stärken: komfortabler Rahmen, individuelle Wunschlackierungen

Schwächen: relativ schwere Ausstattung, nur fünf Größen

>> Das Ridley Noah Disc 105 bekommt im TOUR-Test der Wettkampfräder die Gesamtnote 2,5

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Die Test-Ergebnisse im Detail

Das Ridley Noah Disc 105 bekommt im TOUR-Test der Wettkampfräder die Gesamtnote 2,5
Das Ridley Noah Disc 105 bekommt im TOUR-Test der Wettkampfräder die Gesamtnote 2,5

*Gewogene ­Gewichte.

**Herstellerangabe, Testgröße fett.

***Stack/Reach projiziertes senkrechtes/waagerechtes Maß von Mitte Tretlager bis Oberkante Steuerrohr

STR (Stack to Reach): 1,36 bedeutet eine sehr gestreckte, 1,60 eine sehr aufrechte Sitzposition.

****Laufradgewichte inklusive Bereifung, Kassette, Schnellspanner/Steckachsen und ggf. Bremsscheiben.