Jens Klötzer
, Julian Schultz
· 28.01.2023
Schnell und bezahlbar? Geht das überhaupt? TOUR hat zehn aktuelle Wettkampf-Rennräder zwischen 3000 und 5000 Euro in den Test geschickt. Mit dabei: das Giant Propel Advanced 1 für 4799 Euro.
Was den optischen Auftritt angeht, liegt das Giant Propel Advanced 1 schon mal weit vorne. Der tief violett glänzende Effektlack verleiht dem Rennrad eine sehr edle Anmutung. Mit den schnittigen Carbonlaufrädern gleicht seine Silhouette der des Propel Advanced SL der World-Tour-Profis, das sich in den erlesenen Top-Club der Rennräder mit der TOUR-Bestnote 1,4 vorgekämpft hat.
Für weniger als die Hälfte des Preises kommt das Giant Propel Advanced 1* selbstredend nicht an dessen Performance heran, was sich im Test zeigt. Die sichtbaren Unterschiede liegen in der verstellbaren Sattelstütze mit integrierter Klemmung – das Top-Modell trägt einen einlaminierten Sitzdom – und einem Vorbau aus Alu statt Carbon. Im Windkanal schlägt sich das Giant-Rennrad respektabel: 216 Watt für 45 km/h sind ein guter Wert, mit den Referenzlaufrädern verbessert es sich leicht auf 212 Watt und geht auf Tuchfühlung mit teureren High-End-Modellen.
Im Detail macht vor allem das im Vergleich zum SL 400 Gramm schwerere Rahmen-Set einen Unterschied; rechnet man die schwerere Stütze mit ein, wird es noch mehr. Auch die SRAM-Rival-Ausstattung ist vergleichsweise schwer, und so summiert sich das Gesamtgewicht auf etwas ernüchternde 8,5 Kilogramm, gut drei Pfund mehr als das Profirad. In Fahrt wirkt das Rennrad trotzdem sportlich, überzeugt mit erstklassigen Steifigkeitswerten und berechenbarem Fahrverhalten. Angenehm sind der Carbonlenker und der bequeme Sattel, auch die schön integrierten Flaschenhalter zieren das Giant-Rennrad.
Das Propel Advanced 1 wird mit interessanten Ausstattungsalternativen angeboten, die Preissprünge sind allerdings deutlich. Schon für 2999 Euro gibt es das 2023er-Modell mit Shimanos mechanischer 105-Schaltung, es dürfte ein dankbarer Tuning-Kandidat sein. Wer sich am dem relativ schweren Rahmen stört, findet ein vergleichbar ausgestattetes Advanced Pro zu 5699 Euro. Nur wenn man gar nicht aufs Geld achten muss, dürfte die Entscheidung leichtfallen: Das 6,8 Kilo leichte Profi-Modell liegt bei 11.999 Euro.
Stärken: gute Aerodynamik, hochwertige Anbauteile, lange Garantie
Schwächen: relativ schwer, nur fünf Größen
Das Giant Propel Advanced 1 bekommt im TOUR-Test der Wettkampf-Rennräder 2023 die Gesamtnote 2,0.
>> Benotti Fuoco Aero
>> Cervélo Soloist 105
>> Cube Litening Aero C:68X Race
>> Canyon Aeroad CF SLX 7 eTap
>> Lapierre Aircode DRS 5.0
>> Merida Reacto Rival-Edition
>> Ridley Noah Disc 105
>> Rose XLite 04 105
>> Storck Aerfast.4 Comp Disc Ultegra
*Gewogene Gewichte.
**Herstellerangabe, Testgröße fett.
***Stack/Reach projiziertes senkrechtes/waagerechtes Maß von Mitte Tretlager bis Oberkante Steuerrohr
STR (Stack to Reach): 1,36 bedeutet eine sehr gestreckte, 1,60 eine sehr aufrechte Sitzposition.
****Laufradgewichte inklusive Bereifung, Kassette, Schnellspanner/Steckachsen und ggf. Bremsscheiben.
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