Wettkampf-Rennrad im TestBenotti Fuoco Aero

Jens Klötzer

, Julian Schultz

 · 25.01.2023

Unser Testrad: das Benotti Fuoco Aero mit 8,0 Kilo.
Foto: Kerstin Leicht

Schnell und bezahlbar? Geht das überhaupt? TOUR hat zehn aktuelle Wettkampf-Rennräder zwischen 3000 und 5000 Euro in den Test geschickt. Mit dabei: das Benotti Fuoco Aero für 4999 Euro.

Benotti Fuoco Aero - Ein Hauch von Italien

Mit der Übernahme der ehemals oberfränkischen Carbonmanufaktur AX-Lightness im Jahr 2015 holte sich Bernd Nolte, der Macher ­hinter der Fahrradmarke Benotti, erstklassiges Carbon-Knowhow ins Haus. Neben Fahrradkomponenten entstehen im neuen Werk in Duderstadt auch Teile für Motorsport und Medizintechnik. Handgefertigt in Deutschland - und entsprechend teuer – sind dabei nur die Komponenten, die das Label AX-Lightness tragen, darunter auch ein Leichtbau-Rahmen. Die Benotti-Rennräder wie auch die Laufräder namens Engage werden dagegen von einem Partner aus Fernost zugeliefert, was auch den konkurrenzfähigen Preis des getesteten Fuoco Aero Rennrad-Modells ermöglicht.

Alles aufgeräumt: das Cockpit des Benotti Aero-Rennrads.Foto: Kerstin Leicht
Alles aufgeräumt: das Cockpit des Benotti Aero-Rennrads.

Der schlanke Benotti Aero-Renner ist interessant aufgebaut, er kommt mit einer preiswerten SRAM-Rival-Schaltung und stattlich hohen Carbonlaufrädern. Mit dieser Mischung kann das Fuoco Aero nicht nur im Wind­kanal gut mithalten, sondern fährt sich trotz des relativ schweren Rahmens vergleichs­weise leicht und spritzig. Die guten Lauf­räder reizen das Potenzial des Rahmen-Sets weitgehend aus, mit den Referenzlaufrädern wird das Aero-Rennrad nicht mehr schneller.

Auf dem exklusiven Carbonsattel von AX-Lightness sitzt man ausgesprochen bequemFoto: Kerstin Leicht
Auf dem exklusiven Carbonsattel von AX-Lightness sitzt man ausgesprochen bequem

Mit ­kurzem Radstand und einer fast nervösen Lenkung bietet das Fuoco Aero klassische, wenn man so will „italienische“ Fahreigenschaften; viele Aero-Rennräder anderer ­Hersteller fahren sich deutlich spurtreuer. Die Sitzposition fällt hingegen entspannter aus als auf den meisten Konkurrenten – auch, weil die mitgelieferte Lenkerkombi vergleichsweise kurz und der Unterlenker mit 125 Millimetern Drop kompakt ausfällt.

Die Engage-Laufräder mit hohen Carbonfelgen am Benotti Fuoco AeroFoto: Kerstin Leicht
Die Engage-Laufräder mit hohen Carbonfelgen am Benotti Fuoco Aero

Das Fuoco Aero lässt sich mit den gängigen Gruppen von Shimano oder SRAM konfigurieren und ist dabei vergleichsweise fair kalkuliert. So liegen auch die Top-Varianten mit SRAM Red AXS oder Shimano Dura-Ace Di2 unter 8000 Euro, Carbonlaufräder inklusive. Das Rahmen-Set zum Selbstaufbau wird für 2999 Euro angeboten. Interessant ist das Größenangebot insbesondere für ­kleine Fahrerinnen und Fahrer: Mit 46 Zentimetern ist ein extrem kleiner Rahmen im Programm; für größere Interessenten ist ­dagegen bei 58 Zentimetern Schluss.

Fakten & Messerwerte zum Benotti Fuoco Aero

  • Preis: 4999 Euro
  • Gewicht: 8,0 Kilo
  • Aerodynamik: 214 Watt
Unser Testrad: das Benotti Fuoco Aero mit 8,0 Kilo.Foto: Kerstin Leicht
Unser Testrad: das Benotti Fuoco Aero mit 8,0 Kilo.
  • Gewicht Rahmen/Gabel/Steuerlager* 1281/460/89 Gramm
  • Rahmengrößen** 46, 49, 52, 54, 56, 58 cm
  • Sitz-/Ober-/Steuerrohr 540/560/157 Millimeter
  • Stack/Reach/STR*** 584/388 Millimeter/1,51
  • Radstand/Nachlauf 985/56 Millimeter

Ausstattung

  • Antrieb/Schaltung SRAM Rival eTap AXS (2x12, 48/35, 10-36 Z.)
  • Bremsen SRAM Rival (160/160 Millimeter)
  • Laufräder/Reifen (Gewichte)**** Engage 62C Disc SL/Continental Grand Prix 5000 25 Millimeter (v./h.: 1145/1588 Gramm)
Die Bewertung zum Benotti Wettkampf-Rennrad Fuoco AeroFoto: TOUR Magazin
Die Bewertung zum Benotti Wettkampf-Rennrad Fuoco Aero

Stärken: gute Ausstattung, fairer Preis, sehr kleine Größen

Schwächen: keine großen Größen, nur zwei Jahre Gewährleistung

Das Benotti Fuoco Aero erreicht im TOUR-Test der Wettkampf-Rennräder 2023 die Gesamtnote 1,9.

Weitere Wettkampf-Rennräder im Test:

Die Test-Ergebnisse im Detail

Die Ergebnisse des Vergleichstest der Wettkampf-Rennräder 2023 im Überblick.Foto: TOUR Magazin
Die Ergebnisse des Vergleichstest der Wettkampf-Rennräder 2023 im Überblick.

*Gewogene ­Gewichte.

**Herstellerangabe, Testgröße fett.

***Stack/Reach projiziertes senkrechtes/waagerechtes Maß von Mitte Tretlager bis Oberkante Steuerrohr

STR (Stack to Reach): 1,36 bedeutet eine sehr gestreckte, 1,60 eine sehr aufrechte Sitzposition.

****Laufradgewichte inklusive Bereifung, Kassette, Schnellspanner/Steckachsen und ggf. Bremsscheiben.