Andreas Kublik
· 10.01.2023
Wen sollte man in der Straßen-Saison 2023 im Auge behalten - welche Talente könnten auf welchem Terrain für Aufsehen sorgen? TOUR zeigt 10 Youngster, bei denen sich das Hinschauen lohnen dürfte. Diesmal den Franzosen Romain Gregoire.
Die Zukunft des französischen Radsports scheint erst einmal gesichert: Wenn Romain Bardet, Thibaut Pinot und Julian Alaphilippe abtreten werden, sind ihre Nachfolger vielleicht schon erfolgreiche Profis. Aktuell fällt vor allem Romain Gregoire auf, Europameister und Vize-Weltmeister bei den Junioren im Jahr 2021.
In der vergangenen Saison legte er als Neuling auch starke Auftritte in der U23-Klasse hin, gewann den Nachwuchswettbewerb bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, Etappen beim Baby-Giro und bei der Tour de l’Avenir - und wurde prompt aus dem Nachwuchsteam befördert.
Gemeinsam mit dem Altersgenossen Lenny Martinez erhielt er zur neuen Saison einen Profi-Vertrag bei Groupama-FDJ. Während Gregoire als Mann für schwere Eintagesklassiker gilt, könnte der kletterstarke, 52 Kilo leichte Teamkollege Martinez ein Versprechen fürs Hochgebirge und die Tour de France sein - wenn der 19-jährige Sohn von Mountainbike-Olympiasieger Miguel Martinez nicht wie viele Vorgänger an den großen Erwartungen der Franzosen scheitert, endlich einen Nachfolger für den letzten Landsmann als Tour-Sieger zu finden. Das war Bernard Hinault im Jahr 1985.
TOUR-Redakteur Andreas Kublik blickt auf zehn junge Fahrer, bei denen sich 2023 das Hinschauen lohnen dürfte. In unserer Serie stellen wir die einzelnen Kandidaten vor. Fast alle ausgewählten Fahrer stehen bereits bei einem World-Tour-Team unter Vertrag. Radsportler bereits in sehr jungen Jahren zu verpflichten, ist ein Trend, der in letzter Zeit Schule macht bei den Top-Mannschaften.
Zahlreiche Youngster überspringen die U23-Klasse und steigen direkt ins Profi-Metier ein. Prominentestes Beispiel für diese Entwicklung ist Remco Evenepoel. Der Belgier stand 2019 mit gerade mal 18 Jahren bereits bei Deceuninck - Quick Step unter Vertrag. Seither hat er sich bis in die Weltspitze vorgearbeitet und wurde 2022 unter anderem Straßen-Weltmeister.
Viele Top-Teams haben zudem einen eigenen Nachwuchsrennstall, bei dem sie ihre Talente ausbilden und später in den Profikader holen. Paradebeispiel ist 2023 das Team Groupama-FDJ, das alle sieben Neuzugänge für dieses Jahr aus der Equipe continentale Groupama-FDJ geholt hat.