Rennrad-TrainingWelcher Sport-Typ bin ich?

Robert Kühnen

 · 17.03.2023

Rennrad-Training: Welcher Sport-Typ bin ich?Foto: Skyshot/Greber
Endlich den Radkumpel im Sprint besiegen? Wer anfängt, sich Ziele zu setzen, beginnt zu trainieren

Fahren Sie noch – oder trainieren Sie schon? Und was ist überhaupt der Unterschied zwischen Radfahren nach Lust und Laune und gezieltem Rennrad-Training? Wer braucht wirklich Training? Und macht das Spaß?

Vieles am Rennradfahren macht Spaß – zuvorderst das Tempo, aber auch die Leichtigkeit, die Reichweite, die Gemeinschaft mit Gleichgesinnten. Hingegen nach Plan Rad zu fahren, das klingt für viele erst einmal nicht nach Spaß. Warum sollte man das tun? Zumal: Wer regelmäßig im Sattel sitzt, wird auf dem Rennrad schon alleine durchs Fahren schneller – auch ganz ohne konkreten Plan und Vorsatz.

Und wer nur ein- oder zweimal pro Woche fährt, muss sich, auch nach Expertenmeinung, nicht zurückhalten, sondern kann so kräftig in die Pedale treten, wie es ihm oder ihr Spaß macht. Denn der Körper bekommt stets genug Zeit, sich von den Anstrengungen zu erholen. Problematisch wird’s, wenn die Tempofahrten so berauschen, dass man immerzu sein Bestes gibt, also stets so hart wie möglich fährt. Auch die neuen Indoor-Radsport-Welten verführen bisweilen dazu, immer zu intensiv zu ackern im Rennrad-Training. Nach stürmischen Anfangserfolgen erreicht die eigene Fitness damit schnell ein Plateau und stagniert.

Mehr Spaß durch mehr Leistung, aber man braucht nicht immer einen ausgetüftelten TrainingsplanFoto: Skyshot/Greber
Mehr Spaß durch mehr Leistung, aber man braucht nicht immer einen ausgetüftelten Trainingsplan

Und wenn man’s weiter übertreibt, legt die Form nach vier oder fünf Wochen Vollgas sogar den Rückwärtsgang ein. Das geschieht, wenn die Erholung nicht mehr ausreicht, um neue Stärke zu schöpfen, und sich die Ermüdung immer stärker aufbaut. Bleibt man dann weiter auf dem Gas, kann das bis zur chronischen Erschöpfung führen, aus der nur eine längere, im Extremfall monatelange Sportpause wieder herausführt.

Damit das nicht passiert, muss die Belastung dosiert werden. Trainieren bedeutet, den Prozess aus Be- und Entlastung zu steuern. Im Kern ist Training Zeitmanagement: Wann fahre ich wie lange und wie schnell? Und wie lange pausiere ich zwischen den Belastungen? Das gewählte Tempo und die Zeit sind die wesentlichen Zutaten im Trainingsrezept. Der Übergang von “nur Fahren” zum Trainieren ist dabei fließend.

Rennrad-Training: Erfahrungswissen ist gefragt

Vielleicht trainieren Sie bereits, ohne dass es Ihnen bewusst ist. Wenn Sie mit einem Vorsatz in eine Ausfahrt gehen – zum Beispiel: “Ich will soundsoviel Kilometer oder Höhenmeter fahren und das locker” –, dann ist das Training. Denn Sie haben sich, wenn auch simpel strukturiert, Ziele für Umfang und Tempo gesetzt.

Auch wer sich vornimmt, im Frühjahr ein paar längere Touren zu fahren, um in Form zu kommen, handelt planvoll. Das ist ebenfalls Training. Meist steckt dahinter Erfahrungswissen: Man hat beobachtet, dass eine Methode funktioniert und wendet sie erneut an. Auch im Spitzensport wird so gearbeitet.



Die lockere Trainings-Methode funktioniert, hat aber auch Grenzen. Wenn große Ziele anstehen, wenn besonders wenig Zeit zur Verfügung steht, wenn die Entwicklung nach Stagnation weitergehen soll, braucht es neue Reize und einen Masterplan im Rennrad-Training, um effizient weiterzukommen. Die Vorgaben werden dann konkreter, bis hin zu Trainingsanweisungen für jeden Tag.

Logischerweise hat man aber nicht immer Lust oder Zeit, genau das zu machen, was in einem Plan steht. Dann gilt es, abzuwägen zwischen Disziplin – also Sport treiben, auch wenn man gar keine rechte Lust hat – und einer Anpassung des Plans an die Gegebenheiten.

Was für ein Trainingstyp sind Sie? Mögen Sie es besonders geregelt, oder reichen Ihnen grobe Leitplanken? Finden Sie Ihren Spaß mehr in der Freiheit, auf dem Rad das zu tun, was Ihnen gerade gefällt, oder ziehen Sie Befriedigung vor allem aus dem Erreichen großer Ziele, denen Sie vieles unterordnen? Der Test auf dieser Seite hilft Ihnen zu erkennen, was Sie wirklich wollen. Gleich, welchem Typus Sie sich zuordnen, in diesem Spezial finden Sie auf jeden Fall Anregungen, wie Sie mit (mehr) System Ihre Ziele erreichen.

Rennrad-Training-Test: Welcher Sport-Typ bin ich?

Foto: TOUR Magazin

>> Auswertung (max. 70 Punkte)

Sind Sie ein Trainingsprofi?

> bis 20 Punkte Sie lieben Ihre Freiheit und mögen sich keine Struktur überstülpen lassen. Das ist in Ordnung. Befolgen Sie die allgemeinen Tipps, um mehr von Ihren Ausfahrten zu profitieren.

> 21 bis 35 Punkte Sie liebäugeln schon mit dem Thema Training. Beginnen Sie mit kleineren Trainingshäppchen und beobachten Sie, wie Ihnen das bekommt. Entwickeln Sie Appetit auf mehr, wagen Sie sich zu den Expertenplänen.

> 36 bis 50 Punkte Training ist Ihr Ding. Suchen Sie sich ein schönes Ziel und folgen Sie einem der TOUR-Expertenpläne.

> über 50 Punkte Ein Radprofi könnte sich bei Ihnen eine Scheibe abschneiden. Planen Sie Ihre Saison und steigen Sie in die TOUR-Expertenpläne ein.