Robert Kühnen
· 10.03.2023
Rennrad-Trainingslager sind eine gute Gelegenheit, intensive neue Trainingsreize zu setzen. Das geht schon während eines verlängerten Wochenendes – im neuntägigen Trainingscamp natürlich erst recht.
Im Trainingscamp können sich auch Freizeitsportler und -sportlerinnen wie ihre Vorbilder ganz und gar auf ihren Lieblingssport konzentrieren: Essen, Radfahren, Schlafen – und sonst nichts. Kein Job, keine Kinder, keine sonstigen Einschränkungen. Durch den Fokus auf den Sport ist mehr Belastung möglich. Nicht wenige fahren in einer Woche “Malle” ein Vielfaches der Kilometer, die sie zu Hause schaffen.
Das setzt gute Trainingsreize, wenn man es nicht heillos übertreibt. Zu einem Rennrad-Trainingslager gehören auch die Vor- und Nachbereitung. Wer ohne Vorbereitung hinfährt, sich dann die Kante gibt und anschließend nicht ausreichend erholt, wird unterm Strich wenig davon haben – häufig wird man dann krank, und der Trainingseffekt ist futsch.
Deshalb umfassen unsere Trainingslagerpläne auch die Woche vor und nach dem Camp. Abhängig vom Zeitpunkt im Jahr und im Trainingsaufbau haben die Trainingslager auch unterschiedliche Funktionen: Früh in der Saison wird hauptsächlich Grundlage gefahren, Berge werden je nach Form und Trainingsziel noch ausgeklammert. Später im Saisonverlauf können Camps natürlich auch der spezifischen Wettkampfvorbereitung dienen – auch in kompakter Form, wie unser viertägiges Bergcamp, das Flachlandbewohner mit den Bergen konfrontiert, die später bei Marathons zu bewältigen sind. Vier bis sechs Wochen vor dem anvisierten Wettkampf sollte das letzte Trainingslager enden.
Wer partout keine Möglichkeit hat zu verreisen, kann ein Trainingscamp auch zu Hause durchziehen. Es wird dann schwieriger als in der Ferne, sich vollkommen auf den Sport einzustellen. Zumal auch eine andere Umgebung Teil des Trainingsreizes ist. Aber mit der richtigen Einstellung kann auch ein Trainingslager daheim sehr positive Wirkung entfalten.
Wir zeigen Pläne für vier Varianten: ein Trainingscamp zu Hause rund um ein Wochenende, ein neuntägiges Camp zu Hause über zwei Wochenenden, ein Frühjahrstrainingslager über neun Tage und ein spezielles Bergcamp über vier Tage.
Sie trainieren nach Zeitangaben in Stunden, Minuten und Sekunden. Im Plan wird für jeden Trainingstag zunächst die Gesamtzeit des Trainings dargestellt, dessen Farbe auch das Grundtempo anzeigt: Es liegt – außer beim Kompensationstraining (hellgrün) – immer im Grundlagenbereich 1 (mittelgrün). Darin eingebettet sind verschiedene Zeitintervalle (verschiedenfarbige Kästchen), die Sie mit höherer Geschwindigkeit fahren.