Julian Schultz
· 22.02.2023
Neben der F-Serie präsentiert Pinarello eine weitere Neuheit: das “X”. Die aufrechte Sitzposition, große Reifenfreiheit und flexible Sitzstreben sollen das Marathon-Rennrad Pinarello X für Gran Fondos & Co. wappnen.
Die Traditionsschmiede aus Treviso steht wie kaum ein anderer Hersteller für Rennsport. Zig Erfolge bei World-Tour-Rennen in den vergangenen Jahren sind eng mit dem Namen Pinarello verknüpft. Doch mit einem neuen Marathon-Rennrad wollen die Italiener nun auch im Endurance-Bereich von sich Reden machen und entwickelten dafür das “X”.
Im Gegensatz zu den F-Modellen kommt das “X” mit einer langstreckentauglichen Geometrie. Die Sitzposition ist betont aufrecht, laut Herstellerangaben liegt das Verhältnis aus Stack und Reach bei 1,58. Damit fällt die Neuheit noch etwas komfortabler aus als das Paris (1,55), das in den neuen Preislisten nicht mehr zu finden ist.
Weil eine aufrechte Sitzposition allein noch keinen Spezialisten für die Langstrecke macht, setzt Pinarello auf zwei wesentliche Komfortelemente. Zum einen passen wie bei vergleichbaren Endurance-Modellen auch am “X” bis zu 32 Millimeter breite Reifen durch Rahmen und Gabel. Zum anderen sollen leicht gekrümmte Sitzstreben Vibrationen auf schlechtem Geläuf absorbieren.
Pinarello verzichtet aus Gewichtsgründen auf ein mechanisches Dämpfungssystem, wie man es beispielsweise vom Trek Domane oder Wilier Granturismo kennt. Laut Herstellerangaben wiegt der Rahmen 1050 Gramm, die Gabel soll 470 Gramm auf die Waage bringen. Durch den Einsatz von T600-Carbonfasern von Toray soll das Chassis deutlich mehr Flex bieten als der Rahmen des Profiboliden Dogma F.
Das Thema Aerodynamik bleibt bei einer Marke mit großer Rennsport-DNA natürlich nicht außen vor. Heißt: Die Züge sind in die Lenker-Vorbau-Einheit integriert, wodurch das Pinarello X im Vergleich mit außenliegenden Zügen um fünf Watt schneller sein soll. Zudem wurden Unter- und Sitzrohr aero-optimiert. Die flache Carbon-Sattelstütze und integrierte Klemmung erbt das Pinarello vom Dogma F12.
Die Italiener bieten ihre Marathon-Neuheit in drei Ausstattungsvarianten und ausschließlich mit einfachen Alu-Laufrädern von Shimano oder Fulcrum an. Das X1 mit mechanischer 105 und Shimano WH RS-171 kostet 3680 Euro, das X3 mit elektronischer 105 oder Rival AXS und Fulcrum Racing 800DB liegt bei 5660 bzw. 6070 Euro. Das X1 ist in Weiß und Schwarz gelistet, das X3 in den Farben Schwarz und Rot erhältlich. Wie bei den neuen F-Modellen werden neun Rahmengrößen mit großem Spektrum angeboten.