Der Fahrradhersteller Specialized hat seinen Firmensitz in Morgan Hill, Kalifornien (USA). Als Produzent für Mountainbikes machte sich die Marke in den 80ern einen Namen – mittlerweile hat Specialized auch den Rennradsport wie im Sturm erobert. Die Mountainbikes, Trekkingräder, Gravelbikes, Rennräder und E-Bikes der Brand werden nun auch weltweit vertrieben. Lesen Sie hier wichtige Fakten rund um Specialized samt Neuvorstellungen und TOUR Testberichten.
Gegründet wurde Specialized im Jahr 1974 von Mike Sinyard. Selbst begeistert vom Radsport, widmete sich Sinyard zunächst der Herstellung von Tourenreifen. Bald wurde der Ruf nach bezahlbaren Mountainbikes immer lauter. Sinyard erkannte eine Marktlücke: Mit dem „Stumpjumper“ brachte er 1981 das erste serienmäßig produzierte Mountainbike auf den Markt.
Als Massenhersteller von Mountainbikes feierte die Marke Specialized schließlich ihren Durchbruch. Anders als die Hardtails der Konkurrenz war der Stumpjumper für die breiten Massen erschwinglich. Specialized machte Mountainbiking damit zum Breitensport.
Der Erfindergeist der Ingenieure und Designer bei Specialized brachte allerdings noch viele weitere Entwicklungen hervor: Mit dem Modell „Epic“ verbreitete der Hersteller im Jahr 1989 den ersten kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff-Rahmen. Außerdem kaufte Specialized als einer der ersten Fahrradbauer das Patent für den Viergelenkhinterbau („Horst-Link) von Horst Leitner. 2011 launchte Specialized durch eine Kollaboration mit dem Formel-1-Renstall McLaren außerdem das Performance-Rennrad „Mc Laren Venge“.
Seit 2017 ist Specialized auch in Deutschland vertreten. Als Specialized Germany GmbH hat das Unternehmen einen Sitz im bayerischen Holzkirchen. Heute liegen geringe Anteile von Specialized in den Händen des taiwanischen Fahrradherstellers Merida. Mike Sinyard ist nach wie vor rege am Tagegeschäft seiner Firma beteiligt.
„Für Rider von Ridern, Rider-First Engineered™, 5-Phasen-Fahrradanpassung“ – Specialized legt vor allem Wert darauf, dass jeder Endnutzer genau das Rad bekommt, was er braucht. Treibende Kraft hinter dieser Vision ist der Specialized-Gründer Mike Sinyard. Mit seinem Engagement für das „Jedermann-Mountainbike“ legte er den Grundstein für eine menschenzentrierte Firmenphilosophie, die bis heute Bestand hat. Dieser Fokus auf den individuellen Sportler hat offensichtlich Potenzial – das zeigt die Vielzahl vergangener Radsport-Erfolge auf maßgeschneiderten Specialized-Rädern.
Specialized wagte den ersten Schritt in Richtung eines massenproduzierten Mountainbikes. Der Sport befand sich zwar bis dato noch in den Kinderschuhen; die erschwinglichen Mountainbikes führten aber bald dazu, dass die breite Gesellschaft mit Rädern das Gelände erkundete. Treks waren fortan nicht mehr nur einer kleinen, privilegierten Schicht vorenthalten. Trotz Massenproduktion setzte Specialized jedoch immer hohe Maßstäbe an Qualität und Innovation.
Die Bedürfnisse des durchschnittlichen Konsumenten spielten in der Firmen-Philosophie von Specialized schon immer eine bedeutende Rolle. Bereits der Slogan „Für Rider von Ridern“ lässt das erkennen. Bis heute entwickelt die Marke ihre Räder in enger Abstimmung mit Radsportlern – egal, ob aus dem Breiten- oder Leistungssport.
Selbst die Mitarbeiter bei Specialized sind – bis hin zum Gründer Mike Sinyard – begeisterte Radsportler. Ihre persönliche Erfahrung zusammen mit dem Input von Athleten und Hobbysportlern sollen sicherstellen, dass jedes Rad Alltagsprobleme löst und realen Anforderungen standhält.
Wissenswert: Eine der neusten Kampagnen zur Umsetzung des Leitspruchs „Für Rider von Ridern“ heißt „Rider-First Engineered™“. Hierbei handelt es sich um eine innovative Idee, die in enger Zusammenarbeit mit McLaren entstanden ist. Zuvor hatte man herausgefunden, dass sich ein und dasselbe Modell mit einem kleinen Rahmen für einen kleinen Fahrer anders auf der Straße verhält als der gleiche Rahmen in größer für den großen Rider.
Bei den kleinen Rädern fiel die Steifigkeit vorne im Rahmen oftmals zu hoch aus. Beim größeren Modell hingegen beklagten die Fahrer mangelnde Direktheit in Kurven. Damit jeder Sportler mit seiner individuellen Körpergröße auch genau dasselbe Fahrerlebnis bekommt, und bei jeder Rahmengröße die Leistungsparameter erhalten bleiben, wurde Rider-First Engineered™ ins Leben gerufen. Specialized-Bikes werden im Rahmen dieser Innovation umfassend analysiert und optimiert. Damit will die Marke möglichst allen Ansprüchen gerecht werden – Kompromisse aufgrund der Körpergröße soll keiner mehr eingehen müssen.
Dass sich Specialized für das „Jedermann-Rad“ stark gemacht hat, heißt nicht, dass die Marke nur Einheitsmodelle verkauft. Im Gegenteil: Gerade durch den modularen Ansatz können massengefertigte Specialized-Komponenten zu einem maßgeschneiderten Bike zusammengeführt werden.
Unter der Anleitung des „Boulder Center for Sports Medicine“ hat Specialized folgendes 5-Phasen-Modell der Fahrradanpassung entwickelt:
Mit dieser standardisierten Anpassung wollen die Experten von Specialized sicherstellen, dass für den individuellen Endnutzer neben Komfort auch maximale Ergonomie, Aerodynamik, Sicherheit und Leistungsfähigkeit bestehen. Athleten wie Vicenzo Nibali und Jakob Fuglsang haben diesen Service bereits in Anspruch genommen. Er steht aber neben Spitzensportlern auch Breitensportlern zur Verfügung – und zwar sowohl im Mountainbike- als auch Rennrad-Segment.
Nicht zuletzt sind es die sportlichen Erfolge, die für Specialized als Fahrrad-Marke sprechen. Specialized sponsert neben Tom Boonen und Peter Sagan – den mehrfachen Tour de France Siegern und Weltmeistern – auch ganze Teams. So werden die Athleten von „Bora-hansgrohe“ ebenso von Specialized gesponsort wie das „Boels-Dolmans Cycling Team“. Dieses Jahr fahren gleich drei Teams mit einem Specialized auf den Grand Tours.
Wissenswert: Meist kommen bei den Rundfahrten besondere Modelle einer jeden Modellserie zum Einsatz. Denn Specialized hat – ähnlich wie andere Marken – ein Siegel für besonders gute Komponenten. Sind Specialized-Bikes und Zubehör mit dem Schriftzug „S-Works“ anstelle des Markennamens versehen, so erfüllen sie höhere Standards an Qualität als ein vergleichbares Modell derselben Marke. S-Works-Rennräder beispielsweise sind die teuersten, nach Herstellerangaben aber auch hochwertigsten Räder, die die Ingenieure von Specialized jemals konstruiert haben. Diese Räder fahren immer ganz vorne mit – sei es bei der Tour de France, beim Giro d’Italia oder bei der Vuelta a España.
Specialized bedient eine breite Nachfrage – von Fahrrädern über Bekleidung bis hin zu Fahrradzubehör. Trotz der Anfänge im Mountainbike-Segment finden Interessierte neben Mountainbikes auch Trekking-Räder, Gravelbikes und Rennräder im Sortiment. In letzter Zeit stellen auch E-Bikes einen immer größeren Geschäftszweig dar. Egal ob E-Mountainbike, E-Rennrad oder E-Citybike.
Interessant: Weil Specialized eine Perspektive in der E-Mobilität sieht, möchte die Marke gerade in diesem Markt-Segment Innovation und Design vorantreiben. Schlanke und sportliche Pedelecs sollen andere Verkehrsmittel weitestgehend ersetzen – so die Vision des Fahrradherstellers. Diese Idee versucht Specialized ausgehend von seinen zahlreichen Concept-Stores auch hierzulande umzusetzen.
Unter den E-City-Bikes sind Modellreihen wie Como oder Vado sehr beliebt. Kenevo ist ebenso wie das Turbo Levo eine geschätzte Modellreihe für E-MTBS. Auch Reihen ohne elektrischen Antrieb bringen regelmäßig neue Modelle heraus. Im Rennrad-Bereich beispielsweise erschien mit dem Allez Sprint kürzlich ein neues High-Performance-Rennrad. Dabei beruft sich Specialized – entgegen dem Trend – zurück auf Alu-Rahmen. Das Rad ist seinem Carbon-Vorgänger dem bekannten Tarmac nachempfunden. Neben dem Material wurden unter anderem auch Anpassungen an der Geometrie vorgenommen. Nach Herstellerangaben entstand so das schnellste Alu-Rennrad aller Zeiten.
Mit der Herstellung von erschwinglichen, massentauglichen Mountainbikes trug Specialized nicht nur zur Verbreitung des Mountainbikings als Sportart bei. Das US-Unternehmen erlangte so auch seine Reputation als einer der Top-Hersteller im Bike-Bereich. Mittlerweile umfasst das Sortiment von Specialized nicht mehr nur Mountainbikes: das Unternehmen fertigt auch Trekking-Räder, Gravelbikes sowie Rennräder und setzt zunehmend auf den wachsenden E-Bike-Markt.
Bei Specialized ist der Name zudem Programm: durch sein einzigartiges 5-Phasen-Modell werden die standardisierten Specialized-Komponenten zu einem maßgeschneiderten Bike für jeden Fahrer individuell zusammengesetzt. Der Spruch „Für Rider – von Ridern“, den das Unternehmen für sich proklamiert, wird bei Specialized gelebt, denn sowohl die Mitarbeiter als auch Firmengründer Mike Sinyard sind begeisterte Radsportler.