Canyon: Familienunternehmen und Global Player zugleich

Canyon Bicycles ist ein deutscher Fahrradhersteller mit Firmensitz in Koblenz. Anders als viele Wettbewerber verkauft Canyon seine Räder nur im Direktvertrieb. Daher können die Bikes zu erschwinglichen Preisen angeboten werden und dennoch mit Design wie auch Qualität punkten. Erfahren Sie hier alles über Canyon-Bikes. Informieren Sie sich außerdem zu den neuesten Modellen und TOUR-Testberichten.

Wie alles begann: Canyon-Gründer machte Leidenschaft zum Beruf

Der Radsport war für die Canyon-Gründerfamilie Arnold schon immer eine Leidenschaft. Während der Sohn Roman Arnold in seiner Jugend Radrennen fuhr, verkaufte sein Vater Fahrradzubehör am Streckenrand. Nach dem Tod seines Vaters hielt Roman Arnold zusammen mit seinem Bruder Franc Arnold das Familienerbe aufrecht: Im Jahr 1985 gründeten die beiden die „Rad-Sport-Arnold GmbH“ in Koblenz. Ebenso wie ihr Vater erkannten die Brüder einen Nutzen im Direktvertrieb von Fahrrädern und Zubehör direkt aus ihrem Koblenzer Ladengeschäft – damals noch ausschließlich mit Komponenten von Drittanbietern.

1990 begannen die Brüder Arnold mit der Entwicklung eigener Fahrräder. 1996 kam mit dem „Canyon“ das erste selbst kreierte Mountainbike in das Sortiment. Im Jahr 2001 verabschiedete sich das Unternehmen schließlich komplett von den Drittanbietern und benannte sich 2002 zur „Canyon Bicycles GmbH“ um. Von nun an stammten alle Bikes ausschließlich aus eigener Produktion. Bis heute finden die wesentlichen Schritte wie Design, Endmontage, Qualitätsprüfung und Test eines Fahrrads direkt in Koblenz statt. Nur die Produktion der Teile wurde nach Asien ausgelagert.

Nachdem 2016 Private-Equity-Fonds „TSG Consumer Partners“ Minderheitseigentümer wurde, traten 2020 die Groupe Bruxelles Lambert (GBL) und ihr Co-Investor Tony Fadell als Mehrheitseigentümer hinzu. Bis heute besitzen die Firmengründer die größten Marktanteile an Canyon.

Canyon – seit 1985 nah am Menschen, an der Wissenschaft und am Erfolg

Canyon setzte schon zum Gründungszeitpunkt auf den Standort Koblenz. Bis heute hat sich daran nichts geändert. Ebenso wenig wie an der direkten Verkaufsstrategie. Außerdem möchte Canyon seit jeher mit Wissenschaft und Empirie das bestmögliche Ergebnis für seine Kunden erzielen. Und das mit Erfolg – sowohl aus Sicht internationaler Jurys als auch aus der Perspektive von Spitzensportlern.

Lokaler Bezug: In Koblenz entworfen und vor Ort verkauft

Canyon baut seine Räder selbst – genau wie Radon, Propain, Specialized oder Cube. Nur bei Canyon kommen jedoch ausschließlich lokale Ingenieure, Designer und Sportler zusammen. Das Endergebnis sind hochwertige Räder, die den aktuellen Stand der Technik meist sogar übertreffen.

So auch beim jüngst vorgestellten Spectral:On – einem Trail-Fully mit Shimano EP8-Motor, einem außergewöhnlichen Rahmen und einem innovativen Akkukonzept. Den Ingenieuren von Canyon ist es gelungen, bei diesem Bike einen Rahmen zu verbauen, wie es ihn bisher in keinem E-MTB gegeben hat. Alles andere als Standard ist zudem die freie Wahl zwischen einem 720 oder 900 Wh Akku beim Kauf. Koblenz ist dabei fester Dreh- und Angelpunkt des Global Players – sowohl was die Produktion als auch was Marketing und Verkauf anbelangt.

Kurze Wege: Dank Direktvertrieb

Anders als die Konkurrenz verkauft Canyon bis heute ausschließlich direkt an seine Kunden – ohne Großhändler und Bike-Shops. Da keine weitere Marge im Handel zu berücksichtigen ist, spiegelt sich das auch in den Preisen der Fahrräder wider.

Service: Mit Wissenschaft zur passenden Rahmengröße

Service beginnt bei Canyon bereits vor dem Besuch in der Koblenzer Filiale. Denn das Unternehmen hat es sich zum Ziel gemacht, jedem Kunden das passende Rad bereitzustellen. Als Entscheidungshilfe hat Canyon unter der Mithilfe von Tausenden von Fahrern das sogenannte Perfect Positioning System (PPS) entwickelt.

Das System kann auf der Basis Ihrer Körpergröße und Beininnenlänge die passende Rahmengröße für Sie ermitteln, indem es die Angaben mit seiner umfassenden Datenbank abgleicht. Hat der Carbonrahmen eines Rennrads in der Vergangenheit mehrfach Menschen derselben Statur zufrieden gestellt, so empfiehlt PPS diesen Rahmen auch für andere Käufer.

Achtung: Wer Canyon-Räder auf eBay oder andernorts gebraucht kauft, verpasst daher vor allem einen wertvollen Service. Nur, wer sich wirklich auskennt, kann dies in Betracht ziehen. Für alle Einsteiger ist der Neukauf alleine wegen PPS in jedem Fall sein Geld wert.

Im Anschluss an diese Beratung – Onsite oder Online – wird das Fahrrad individuell für den Sportler zusammengestellt und kann auf dem Werkgelände in Koblenz noch einmal Probe gefahren werden. Nach letzten Anpassungen geht der Käufer mit einem Rad nach Hause, das perfekt auf persönliche Bedürfnisse abgestimmt ist – und das für einen erschwinglichen Preis. Alternativ nimmt Canyon auch eine Rolle als Direktversender ein und liefert ein individuelles Rad unmittelbar vor die Haustür.

Interessant: Canyon setzt in seiner Qualitätssicherung seit 2012 Computertomographen ein. Mit diesen Geräten lassen sich kleinste Schwächen im Material sowohl passiv als auch unter aktiver Belastung (Simulation) identifizieren. Die Ergebnisse dieser Tests fließen in die Optimierung von Materialien und Abläufen ein. Das soll ein qualitativ hochwertiges und sicheres Fahrerlebnis für den Endnutzer gewährleisten.

Auszeichnungen für Designer, Ingenieure und auch den Gründer

Auch die Auszeichnungen sprechen eine eindeutige Sprache: Canyon wurde in der Vergangenheit bereits mehrfach sowohl für seine Ingenieurskunst als auch für seine Designs preisgekrönt. Immer wieder heben Experten dabei den Einklang von Aerodynamik und Ästhetik hervor.

Auch der Gründer Roman Arnold hat bereits diverse Ehrungen erhalten. Die letzte Auszeichnung erfolgte 2017 und richtete sich an das Design-Team, welches zum „Red Dot Design Team of the Year“ gekürt wurde.

Renn-Erfolge: Im Gelände wie auch auf flacher Strecke

Schließlich sind es die bemerkenswerten sportliche Erfolge, die der Direktversender Canyon zu einem Global Player unter den Fahrradherstellern machen.

Im Mountainbike-Rennsport ist Canyon in folgenden Kategorien weit vorne dabei:

  • Downhill
  • Freeride
  • Enduro
  • Cross-Country

Bekannte Spitzensportler, die in diesen Kategorien Erfolge einfuhren, waren Lado und Manuel Flumic. Auch bei den Enduro World Series 2014 konnten Sportler mit dem Strive von Canyon Siege feiern. Nicht zu schweigen von den zahlreichen Weltmeistertiteln, die mit Canyon-MTBS geholt wurden.

Obwohl Canyon aus dem Mountainbike-Bereich kommt, kann die Brand auch im Rennradsport und bei Triathlons mithalten: Mit einem Canyon-Rennrad holte 2014 Nairo Quintana und 2019 Richard Carapaz den Gesamtsieg beim Giro d’Italia. Das Canyon SRAM Racing Team aus dem Damen-Radsport wurde 2018 Weltmeister im Mannschaftszeitfahren in Innsbruck. Bekannte Triathleten, die mit Canyon-Rädern Siege einfuhren, sind neben Jürgen Zeck auch Jan Frodeno und Patrick Lange. Mit Lionel Sanders hat Canyon sogar einen internationalen Spitzensportler unter Vertrag.

Mehr als nur Mountainbikes: Die Bandbreite an Canyon-Produkten und Services

Bei Canyon überzeugt die Vielfalt: von Rennrädern über Triathlonräder und Gravelbikes bis hin zu Mountainbikes (Enduros, Downhill, Freeride, All-MTBS, etc.), Urban- und Fitnessbikes. Auch den E-Bike-Markt hat der Fahrradhersteller in den letzten Jahrzehnten für sich erschlossen. Dabei bietet er nicht nur E-MTBS wie das Spectra:On, sondern auch E-Rennräder und E-Gravelbikes an.

Bei Mountainbikes zeichnet sich die Marke durch ihr breitgefächertes Angebot aus: Sportler haben bei den MTBS die Wahl zwischen einem kleinen Federweg (150 mm) und einem großen Federweg (200 mm). Zudem können sie bei MTBS zwischen Hardtail und Full-Suspension entscheiden. Auch die Größe von Hinter- und Vorderrad lässt sich individuellen Wünschen anpassen (29 oder 27,5 Zoll).

Bei Rennrädern und Gravelbikes sind Carbonrahmen lange schon Standard. Individuelle Anpassungen sind dennoch auch hier möglich.

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