Endurance-Rennrad im TestSpecialized Roubaix Comp

Julian Schultz

, Jens Klötzer

 · 22.12.2022

Endurance-Rennrad im Test: Specialized Roubaix Comp
| Foto Matthias Borchers

In keiner anderen Gattung finden sich so unterschiedliche Konzepte wie beim Marathon-Rennrad. Wir haben das Specialized Roubaix Comp getestet.

Specialized Roubaix Comp: Das Konzept

“We call it a Klassiker.” Müsste man das Roubaix in wenigen Worten umschreiben, nichts würde treffender passen ­als der von Franz Beckenbauer bekannte Spruch. Geometrie, Sitzposition, Federkonzept: Der US-Hersteller konzipierte sein ­Modell als prototypisches Komfortwunder. Die Ideen von einst für mehr Fahrkomfort muten heute skurril an, inzwischen ist ein echtes Federungssystem dafür zuständig.

Das Fahrerlebnis auf dem Specialized Roubaix Comp

Es ist schon beeindruckend, mit welcher Nonchalance das Specialized auf verschiedene Straßenbeläge reagiert. Speziell auf Kopfsteinpflaster oder Schotterwegen profitiert der Dauerbrenner von der variablen Future-Shock-Federung zwischen Vorbau und Steuerrohr, kein anderes Rennrad bietet am Lenker derart viel Federweg. Dank der tief geklemmten Carbonsattelstütze mit langem Auszug federt auch das Heck Un­eben­heiten auf Top-Niveau ab. Komplettiert wird das gelungene Komfortkonzept durch eine rückenschonende Sitzposition und souveräne Laufruhe.

Die Federhärte des Future-Shock-Systems lässt sich während der Fahrt mit einem Drehregler einstellen Foto: Matthias Borchers
Die Federhärte des Future-Shock-Systems lässt sich während der Fahrt mit einem Drehregler einstellen

Das gibt’s fürs Geld

Technik kostet, so auch im Fall des Roubaix Comp. Das Rad mit der SRAM-Komponentengruppe Rival eTap in Bergübersetzung ist für 5600 Euro das zweitteuerste Rad in diesem Vergleich. Die Konkurrenz bietet zu ähnlichen Preisen besser ausgestattete Räder an - allerdings ohne ein ähnlich komfortables Fahrwerk. Für seinen Preis ist das Roubaix vergleichsweise schwer. Das Limit für die Reifenbreite liegt bei 33 Millimetern.



Die Zielgruppe für das Endurance-Bike

Der Name ist Programm: Auf Kopfsteinpflaster, schlechten Straßen und für epische Ausfahrten ist das Roubaix Comp ein treuer Begleiter, der Kräfte und Kondition seines Fahrers schont. Diese Qualitäten haben sich herumgesprochen, das Rad ist notorisch ausverkauft.

Das Specialized Roubaix Comp

  • Preis: 5600 Euro
  • Gewicht: 8,7 Kilo
Das Specialized Roubaix Comp Foto: Matthias Borchers
Das Specialized Roubaix Comp
  • Gewicht Rahmen/Gabel/Steuerlager* 951/349/449 Gramm
  • Rahmengrößen** 44, 49, 52, 54, 56, 58, 61, 64
  • Sitz-/Ober-/Steuerrohr 465/540/126 Millimeter
  • Stack/Reach/STR*** 592/373 Millimeter/1,59
  • Radstand/Nachlauf 990/62 Millimeter

Specialized Roubaix Comp - Ausstattung

  • Antrieb/Schaltung SRAM Rival eTap (2x12; 46/33, 10-36 Z.)
  • Bremsen SRAM Rival (160/160 mm)
  • Laufräder/Reifen (Gewichte)**** DT Swiss R 470/Specialized Turbo Pro 30 mm (v./h. 1.412/1.933 g)
Stärken und Schwächen des Specialized Roubaix Comp Foto: TOUR
Stärken und Schwächen des Specialized Roubaix Comp

Stärken: exzellenter Federkomfort, viele Rahmengrößen
Schwächen: schweres Future-Shock-System, relativ teuer

Die Test-Ergebnisse im Überblick

Im Test der Endurance-Rennräder hatten wir neben dem Specialized Roubaix Comp auch das Giant Defy Advanced 1, das Canyon Endurace CF 7 All-Road, das Cannondale Synapse Carbon 2 RL, das Cube Agree C:62 und das Trek Domane SLR 7.

Die Bewertung im Überblick: Das Specialized erreicht am Ende die TOUR-Note 2,0
Die Bewertung im Überblick: Das Specialized erreicht am Ende die TOUR-Note 2,0

*Gewogene ­Gewichte.
**Herstellerangabe, Testgröße fett.
***Stack/Reach projiziertes senkrechtes/waagerechtes Maß von Mitte Tretlager bis Oberkante Steuerrohr; STR (Stack to Reach): 1,36 bedeutet eine sehr gestreckte, 1,60 eine sehr aufrechte Sitzposition.
****Laufradgewichte inklusive Bereifung, Kassette, Schnellspanner/Steckachsen und ggf. Bremsscheiben.