Jens Klötzer
· 28.12.2022
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In unserer Schrauber-Serie vermitteln wir Insider-Wissen aus dem Werkstatt-Alltag. Hier zeigen wir, wie man Pedale, Schaltröllchen und oft vergessene Gelenke richtig pflegt.
Am Rennrad finden sich noch weitere Dreh- und Lagerpunkte, die gerne vergessen werden, weil sie selten Probleme machen. Damit auch sie perfekt funktionieren, lohnt sich ein wenig Pflege.
Kettenöl zieht viel Schmutz in die Lagerung der Schaltrollen. Für die Pflege bauen Sie die Röllchen aus dem Schaltwerk aus und heben Sie die Dichtscheiben auf beiden Seiten mit einem kleinen Schraubendreher ab. Spülen Sie Dichtscheiben und Lager mit Sprühöl, säubern Sie alles mit einem Lappen. Geben Sie großzügig Fett auf Lager und Innenseite der Dichtscheiben, das hält Schmutz und Feuchtigkeit fern. Der Lagertausch lohnt in der Regel nicht, weil auch die Zähne meist verschlissen sind - investieren Sie in neue Schaltrollen.
Ist die Schaltmechanik gut geschmiert, lässt sich die Schaltung leichter und präziser bedienen. Die Gelenke des Parallelogramms von Schaltwerk und Umwerfer können Sie nicht zerlegen, sondern nur von außen mit Kriechöl behandeln. Wischen Sie überschüssiges Öl nach etwas Einwirkzeit ab und polieren Sie die Stellen mit Wachs; so dringt keine Feuchtigkeit ein.
Moderne Rennrad-Pedale* laufen meist wartungsfrei. Haben sie Spiel, oder drehen sich die Lager unsauber, geht man je nach Modell unterschiedlich vor. In allen Fällen gilt: Einzelne Lager lassen sich nicht tauschen, Sie müssen immer die komplette Achse mit den aufgepressten Lagern erneuern. Für die Arbeiten spannen Sie den Pedalkörper behutsam in einen Schraubstock. Und: Das rechte Pedal hat immer ein Linksgewinde!
Mit der Kunststoffmutter auf der Innenseite des Pedalkörpers lässt sich die Achse demontieren und das horizontale Spiel in begrenztem Maß justieren, eine Konterung gibt es nicht. Einige Modelle erfordern einen 17er-Maulschlüssel, andere ein Spezialwerkzeug mit Vielzahnaufnahme. Kleine Änderungen bewirken hier viel, die Einstellung kann zum Geduldsspiel werden.
Das Lagerspiel lässt sich nicht einstellen, die Vorspannung erledigt eine Spiralfeder. Die Achse wird ausgebaut, indem Sie die kleine Abdeckkappe auf der äußeren Stirnseite des Pedals aufhebeln und die darunter liegende 3-Millimeter-Inbusschraube lösen. Dazu mit einem Inbusschlüssel (6 oder 8 mm) am anderen Ende der Achse gegenhalten.
Für die Justage muss die komplette Achse aus dem Pedal. Öffnen Sie die Mutter auf der Pedal-Innenseite. Auch hier hat das rechte Pedal ein Linksgewinde! Viele Versionen erfordern Spezialwerkzeug mit Vielzahnaufnahme, nur wenige einen 17er-Maulschlüssel. Am äußeren Ende der demontierten Achse finden sich zwei Muttern: Lösen Sie zuerst die äußere, kleinere Mutter zwei bis drei Umdrehungen, dann stellen Sie mit der größeren das Lagerspiel ein und kontern wieder mit der kleineren. Säubern Sie die Achse und das Innere des Pedalkörpers vor dem Zusammenbau so gut es geht. In den Pedalkörper sollte großzügig Fett, damit Lager und Achse beim Drehen vollständig geschmiert werden. Überschüssiges oder herausquellendes Fett wischen Sie einfach ab.