Jens Klötzer
· 03.12.2022
In unserer Schrauber-Serie vermitteln wir Insider-Wissen aus dem Werkstatt-Alltag. Hier zeigen wir, wie man den Vorbau richtig montiert.
Die meisten Einstellarbeiten an Lenker und Sattel kann jeder selbst erledigen, das nötige Werkzeugarsenal ist überschaubar. Ein Überblick, was Sie dafür im Haus haben sollten.
Die Aufgabe des Vorbaus ist überschaubar, für eine sichere Verbindung zum Gabelschaft kommt es aber auf Details an. Wir zeigen, auf welche.
Am Gabelschaft reichen geringe Drehmomente, wenn der Vorbau exakt und spielfrei auf dem Gabelschaft sitzt. Die Klemmfläche dünn mit Montagepaste bestreichen, dann die Schrauben erst leicht und gleichmäßig anziehen, bevor Sie auf 4 bis 5 Nm (oder bis zum vorgegebenen Drehmoment) gehen.
Der Klemmschlitz darf nicht vollständig oder schräg zusammengezogen werden. Den festen Sitz kontrollieren Sie, indem Sie das Vorderrad zwischen die Knie klemmen und versuchen, den Vorbau mit dem Lenker als Hebel zu verdrehen. Das Spiel des Lenklagers können Sie kontrollieren, wenn Sie die vordere Bremse ziehen und das Rad nach vorn und hinten bewegen. Die Gabel darf sich im Steuerrohr nicht bewegen, das Lager muss sich gleichzeitig widerstandsfrei drehen lassen.
Das Spiel des Lenklagers muss nach dem Anziehen des Vorbaus erneut kontrolliert und eventuell nachjustiert werden. Durch die Klemmkraft kann sich der Vorbau spreizen und Druck auf das Lager ausüben.
Achten Sie auf einen guten Expander. Er braucht eine robuste Mechanik und griffige Klemmflächen, außerdem sollte er mindestens bis zur Unterkante des Vorbaus in den Gabelschaft reichen. Einfache Krallen dürfen nur bei Gabelschäften aus Stahl oder Alu verwendet werden!
Zwischenringe (Spacer) platzieren den Lenker höher oder tiefer auf dem Rad. Mehr als 35 Millimeter Spacer unter dem Vorbau sind nicht ratsam, 5 Millimeter über dem Vorbau stellen sicher, dass der Vorbau die volle Klemmkraft hat.
Soll der Lenker tiefer montiert werden, muss der Gabelschaft ggf. um das entsprechende Maß gekürzt werden. Führen Sie diesen Schritt nur durch, wenn Sie sich ganz sicher sind und das richtige Werkzeug haben. Notwendig ist eine Eisen- oder Carbonsäge mit feinem Blatt und eine Schnittführung, die auf den Schaft geklemmt wird. Sägen Sie mit wenig Druck und besonders am Ende des Schnitts sehr vorsichtig. Die Schnittfläche können Sie mit etwas Epoxidharz versiegeln.