Zeitfahrräder von den European ChampionshipsGanna, Küng & die Deutschen

Thomas Goldmann

, Sandra Schuberth

 · 27.08.2022

Zeitfahrräder von den European Championships: Ganna, Küng & die DeutschenFoto: Sandra Schuberth

Beim Einzelzeitfahren der European Championships haben Stefan Küng und Filippo Ganna Silber und Bronze gewonnen. TOUR hat sich das Zeitfahrrad von Ganna und die Maschine von Küng genauer angesehen. Zudem zeigen wir hier die Räder der deutschen Starterinnen und Starter.

Das Einzelzeitfahren der Männer bei den European Championships 2022 führte rund um Fürstenfeldbruck in der Nähe von München. Vor dem Start waren Filippo Ganna, amtierender Weltmeister im Kampf gegen die Uhr, und der zweimalige Zeitfahr-Europameister Stefan Küng die Top-Favoriten. Beide mussten sich aber einem Dritten geschlagen geben: Stefan Bissegger. Der Schweizer siegte mit weniger als einer Sekunde Vorsprung auf seinen Landsmann Küng. Ganna gewann Bronze mit neun Sekunden Rückstand.

TOUR hat das Zeitfahrrad des Italieners und das seines Schweizer Kontrahenten im Fahrerlager vor die Kamera bekommen.

Zum Durchklicken: Die Zeitfahrräder von Filippo Ganna und Stefan Küng

Der Pinarello Bolide F von Filippo Ganna
Foto: Sandra Schuberth

Pinarello Bolide F - das Zeitfahrrad von Filippo Ganna

Der Pinarello Bolide F, mit dem das Team Ineos Grenadiers ausgestattet ist, trat vor Kurzem beim Start der Tour de France in Kopenhagen erstmals offiziell ins Rampenlicht. Zuvor war das neue Zeitfahrrad von Pinarello bereits bei der Tour de Suisse aufgefallen. Geraint Thomas und seine Teamkollegen von Ineos Grenadiers waren in der Schweiz erstmals im Rennbetrieb mit dem Bolide F unterwegs, allerdings war dieser noch unter einem Camouflage-Look versteckt. Wenig später triumphierte Ganna mit dem neuen Modell bei den italienischen Zeitfahrmeisterschaften.

Bei den European Championships fuhr Ganna mit einem 60er-Kettenblatt. Hinten entschied er sich für eine Übersetzung von 11-30 Zähnen. Das Zeitfahrrad des italienischen Ausnahmekönners rollt auf Laufrädern der Marke Princeton. Darauf war der Grand Prix 5000 TT Reifen von Continental montiert. Besonderes Merkmal von Gannas Maschine: Teile der Gabel und des Vorderrads sind in Regenbogenfarben lackiert, die seinen Status als aktueller Weltmeister symbolisieren.

Der Bolide F hat prominente Vorgänger: den Bolide HR, mit dem sich Sir Bradley Wiggins 2015 den Stundenweltrekord sicherte und den Bolide TT, der das Team Sky bzw. später Ineos zu vielen Siegen im Zeitfahren führte.

Lapierre Aerostorm - das Zeitfahrrad von Stefan Küng

Ganz so groß gekettet wie sein Konkurrent Ganna hatte Küng bei den European Championships nicht. Am Zeitfahrrad des Schweizers war ein Kettenblatt mit 58 Zähnen angebracht. Hinten fuhr der Profi von Groupama-FDJ mit einer Übersetzung von 11-28 Zähnen.

VIDEO: Zeitfahren bei den European Championships im Begleitfahrzeug von Jacob Ahlsson

Die Laufräder am Zeitfahrrad von Küng kommen von Shimano. Bei den Reifen ist der Schweizer auf dem gleichen Fabrikat wie Ganna unterwegs: Continental Grand Prix 5000 TT. TOUR hatte das Lapierre Aerostorm zudem bereits 2021 vor der Linse. Hier geht’s zum ausführlichen Bericht.

Deutschland vierfach vertreten

Deutschland ist im Einzelzeitfahren bei den European Championships mit jeweils zwei Teilnehmerinnen bzw. Teilnehmern am Start gewesen: Lisa Klein und Lisa Brennauer, die nach den Wettkämpfen in München ihre Karriere beendet hat, nahmen die Strecke bei den Damen unter die Räder. Bei den Männern absolvierten Miguel Heidemann und Max Walscheid die 24 Kilometer rund um Fürstenfeldbruck.

Vor dem Start hat TOUR auch am deutschen Teambus vorbeigeschaut und die Räder der vier Zeitfahr-Asse fotografiert.

Zum Durchklicken: Die Zeitfahrräder der Deutschen

Lisa Brennauer war mit einem Orbea Ordu unterwegs. Die Laufräder kommen von Vision
Foto: Sandra Schuberth

Eine Medaille sprang für die deutschen Starterinnen und Starter nicht heraus. Lisa Brennauer wurde 12. mit einem Rückstand von 1:58 Minuten auf die Europameisterin Marlen Reusser aus der Schweiz, Lisa Klein landete auf Rang 23 mit 3:36 Minuten Rückstand.

Bei den Männern verlor Miguel Heidemann 1:46 Minuten als 16. auf den Sieger Stefan Bissegger, Max Walscheid war unterwegs gestürzt. Am Ende stand für ihn Platz 25 mit 2:42 Minuten Rückstand zu Buche.