Sandra Schuberth
, Jens Klötzer
· 15.07.2022
Auch dieses Jahr wurden bei der Eurobike, erstmals in Frankfurt am Main, einige Neuheiten vorgestellt. Die TOUR-Redaktion hat neue Rennräder für 2023 aufgespürt, die nächste Saison auf die Straße rollen.
Das Felt IA 2.0 ist ausschließlich für den Triathlon-Renneinsatz konzipiert und besitzt demzufolge keine UCI-Zulassung für Straßenrennen. Der hochgezüchtete Bolide soll nach Angaben des Herstellers “das schnellste Triathlon-Rad aller Zeiten sein”, bei der Entwicklung stand Top-Trathletin Daniela Ryf mit Rat zur Seite. Der Rahmen bietet Stauraum für ein Trinksystem mit knapp einem Liter Inhalt, in einer ins Oberrohr integrierten Box können Riegel und Gels untergebracht werden. Im Sitzrohr findet sich außerdem ein integriertes Fach für Werkzeug und Ersatzteile. Zusätzlich sollen die Möglichkeiten der Positionsanpassung am Cockpit besser sein als bei anderen Triathlon-Rädern. Preislich startet die Aero-Rennmaschine fürs Zeitfahren bei 9999 Euro. Hier die Modelle in der Übersicht:
Das CCT Evo Factory wurde komplett überarbeitet und ein Boomerang-Design in die Geometrie aufgenommen. Integration ist in verschiedenen Bereichen des Aero-Rennrads zu finden: Integration der Steckachsen-Endkappen, aber auch die Implementierung von Tradition, Stichwort: Bow-Rahmen bei frühen Corratec-Mountainbikes.
Der bayerische Hersteller Corratec gibt an, dass das neue Rennrad mit 208 Watt 30 Watt schneller sei als der Vorgänger.
Das Fuji Kasane sieht aus wie ein typischer Aero-Renner, ist mit einer Reifenfreiheit von 35 Millimetern aber ein Allroad-Bike, mit dem auch schlechte Straßen und leichte Gravelwege fahrbar sind. Für Komfort soll auch die sich verjüngende Sattelstütze sorgen, die auch an Fujis Gravelbike Jari zu finden ist. Die Geometrie ist modern und für lange Touren ausgelegt, die Form aero-angehaucht.
Das Kasane kommt in fünf Varianten mit verschiedenen Ausstattungen zu unterschiedlichen Preisen. Die Top-Ausstattungsvarianten sind nicht in Größe XS verfügbar.
Pilot stellt auf der Eurobike ein neues Titan-Rennrad vor. Die Besonderheit sind 3D-gedruckte Muffen, welche mit den Rohren verklebt werden. Die Rohre kommen entweder aus Schweden oder den USA, der 3D-Druck findet bei Element22 in Kiel statt und der Kleber stammt aus Eindhoven. Möglichst lokal ist die Devise des Unternehmens.
Mittels FEM-Analyse, also durch komplexe Computersimulationen von Materialbelastungen, konnten die Muffen so optimiert werden, dass der Rahmen auf ein Gewicht von 1300 Gramm, 200 Gramm leichter als der geschweißte Rahmen, kommt.
Der auf der Messe präsentierte High-End-Aufbau des Rades kostet etwa 15.000 Euro, ein Komplettrad sei aber auch ab etwa 11.000 Euro möglich.
Durch den 3D-Druck ist es leicht, die Geometrie individuell anzupassen und so künftig auch weitere Räder mit dieser Fertigungsmethode anzubieten, zum Beispiel ist auch ein Gravelbike geplant.
Durch filigranere, dünnere Rohre und hochwertige Materialien konnte das Rahmengewicht reduziert werden. Der Rahmen der achten Generation des Basso Diamante soll 730 Gramm in Rahmenhöhe 53 wiegen. Die Gabel des Diamante weist laut Herstellerangabe einen besonders hohen Flex auf. Die Lenker-Vorbau-Einheit wiegt 250 Gramm. Die Züge sind komplett innenverlegt. Mit der Fade-Farbgebung will der italienische Traditionshersteller das Rennrad leichter wirken lassen. Eine Woche lang hätten die Lackierer geübt, um das Design präzise umsetzen zu können.
Das KTM-Rennrad ist seit dem Frühjahr bereits im Profiradsport im Einsatz, auch bei der Tour de France ist es beim Team B&B Hotels-KTM Teil des Pelotons. Auf der Eurobike wurden die fünf Serienmodelle des Revelator Alto für 2023 vorgestellt. Bis auf das Topmodell Exonic gibt es alle Varianten in der oben gezeigten Lackierung, die auch das Profi-Team fährt. Die schlanke Front und die über den Vorbau im Rahmen verschwindenden Züge haben alle Modelle gemein.