Strade Bianche 2023Strecke, Favoriten, TV-Übertragung, Startliste

Thomas Goldmann

 · 03.03.2023

Strade Bianche 2023: Das Höhenprofil des Männerrennens
Foto: Veranstalter

Die Klassikersaison im Profi-Radsport nimmt Fahrt auf. Am Samstag steht mit der Strade Bianche das nächste Highlight auf dem Programm. Hier gibt’s die wichtigsten Infos zum Rennen über die weißen Straßen.



Strade Bianche ist ein italienisches Radrennen, das jährlich in der Toskana ausgetragen wird und zur UCI World Tour der Herren und zur Women’s World Tour bei den Damen gehört - der ersten Liga des internationalen Radsports. Charakteristisch sind die zahlreichen Schotterabschnitte. Daher auch der Name Strade Bianche (weiße Straßen auf Deutsch).

Strade Bianche Vorreiter für andere Rennen

Organisator ist die RCS, die unter anderem auch den Giro d’Italia veranstaltet. Die Italiener haben mit dem Rennen im Profi-Radsport einen Trend angeschoben, dem viele andere Veranstaltungen folgten: Straßenrennen mit Gravel-Elementen, wie beispielsweise bei der Clasica Jaen Paraiso Interior in Spanien oder Paris-Tours in Frankreich.

Das Eintagesrennen Strade Bianche wurde 2007 erstmals ausgetragen, damals im Oktober. Seit 2008 ist der Termin im März, mit Ausnahme des Jahres 2020, als aufgrund der Corona-Pandemie im August gefahren wurde. Am Start tummeln sich jedes Jahr zahlreiche Stars des Radsports. Rekordsieger ist der Schweizer Fabian Cancellara, der dreimal gewann (2008, 2012 und 2016).

Strade Bianche 2023: Die Strecke

Start und Ziel befinden sich in Siena. Die Strecke ist bei den Männer 184 Kilometer lang, 63 davon über Schotterstraßen, verteilt auf elf Sektoren - genau wie 2022. Der erste Abschnitt wartet bei Kilometer 17,6, der Letzte bei Kilometer 171. Nicht nur der Schotter erschwert den Fahrern das Leben, auf den Gravelabschnitten geht es oft auch steil bergauf. Es ist ein ständiges Ausscheidungsfahren. Zudem kann das Wetter erheblichen Einfluss auf den Ausgang nehmen. Bei Regen wird das Rennen zu einer Schlammschlacht, bei trockenem Wetter heißt es Staub schlucken. Und nicht zuletzt ist auch der Wind ein Faktor, was Julian Alaphilippe letztes Jahr leidvoll erfahren musste, als er sich in Folge einer Windböe, die durchs Peloton fegte, heftig überschlug.

Julian Alaphilippe überschlug sich 2022 bei Strade Bianche spektakulärFoto: Getty Velo
Julian Alaphilippe überschlug sich 2022 bei Strade Bianche spektakulär

2022 setzte der Sieger Tadej Pogacar seine entscheidende Attacke bereits rund 50 Kilometer vor dem Ziel im Sektor Monte Sante Marie. Auch dieses Jahr sollte bei Strade Bianche spätestens dort das Finale eingeläutet werden. Auf den letzten 30 Kilometern warten dann mit Monteaperti (800 Meter bei bis zu 13 Prozent), Colle Pinzuto (2,4 Kilometer mit bis zu 15 Prozent) und dem letzten Schottersektor Le Tolfe (500 Meter mit bis zu 18 Prozent) noch drei giftige Stiche, ehe Siena erreicht wird.

Die Schlussrampe in der Via Santa Caterina in der Altstadt von Siena hat es mit bis zu 16 Prozent in sich. Spätestens dort sollte sich entscheiden, wer als erstes auf den Piazza del Campo einbiegt.

Das Höhenprofil des MännerrennensFoto: Veranstalter
Das Höhenprofil des Männerrennens

Die Schottersektoren im Überblick

Die Sterne symbolisieren den Schwierigkeitsgrad des jeweiligen Sektors.

  • Sektor 1: Vidritta, Kilometer 17,6 *
    - 2,1 Kilometer Länge
  • Sektor 2: Bagnaia, Kilometer 25,0 ***
    - 5,8 Kilometer Länge
    - 3,2 Kilometer Steigung
    - maximal 15 Prozent
  • Sektor 3: Radi, Kilometer 36,9 **
    - 4,4 Kilometer Länge
    - 1,5 Kilometer Steigung
    - maximal 12 Prozent
  • Sektor 4: La Piana, Kilometer 47,6 **
    - 5,5 Kilometer Länge
  • Sektor 5: Lacignano d’Asso, Kilometer 75,8 ***
    - 11,9 Kilometer Länge
  • Sektor 6: Pieve a Salti, Kilometer 87,7 ****
    - 8,0 Kilometer Länge
    - 2,0 Kilometer Steigung
    - maximal 11 Prozent
  • Sektor 7: San Martino in Grania, Kilometer 111,7 *****
    - 9,5 Kilometer Länge
    - 5,6 Kilometer Steigung
    - maximal 12 Prozent
  • Sektor 8: Monte Sante Marie, Kilometer 130,0 *****
    - 11,5 Kilometer Länge
    - 4,5 Kilometer Steigung
    - maximal 18 Prozent
  • Sektor 9: Monteaperti, Kilometer 160,0 **
    - 0,8 Kilometer Länge
    - 0,8 Kilometer Steigung
    - maximal 13 Prozent
  • Sektor 10: Colle Pinzuto, Kilometer 164,6 ****
    - 2,4 Kilometer Länge
    - 2,4 Kilometer Steigung
    - maximal 15 Prozent
  • Sektor 11: Le Tolfe, Kilometer 171,0 ****
    - 1,1 Kilometer Länge
    - 0,5 Kilometer Steigung
    - maximal 18 Prozent
Die Sektoren des MännerrennensFoto: Veranstalter
Die Sektoren des Männerrennens

Strade Bianche 2023: TV-Übertragung & Live-Stream

Das Rennen der Männer und das der Frauen ist im TV bei Eurosport 2 zu sehen. Es besteht zudem die Möglichkeit, die Übertragung von Strade Bianche 2023 im Live-Stream bei Discovery+ und GCN+ (beides über Bezahl-Abo) zu sehen.

  • Frauen: 11:30-13:50 Eurosport 2
  • Männer: 13:50-17:00 Eurosport 2

Die Favoriten

Vorjahressieger Tadej Pogacar startet am Sonntag bei Paris-Nizza und wird somit bei Strade Bianche nicht mit von der Partie sein. In seiner Abwesenheit sind vor allem drei Namen zu nennen: Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck), Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) und Julian Alaphilippe (Soudal - Quick Step).

Van der Poel hat 2023 zwar noch kein Straßenrennen bestritten, doch im letzten Jahr mit Platz drei bei Mailand-San Remo bereits bewiesen, dass er auch ohne Rennpraxis top in Schuss ist. Zudem hat der Niederländer Strade Bianche 2021 bereits gewonnen.

Mit Alaphilippe & Pidcock ist zu rechnen

Dieses Kunststück war auch Alaphilippe 2019 vergönnt. Der Franzose hat sich von seinen Verletzungen aus der letzten Saison gut erholt und am vergangenen Samstag bei der Faun-Ardeche Classic bereits wieder ein Rennen gewonnen.

In guter Form hat sich auch Thomas Pidock bereits gezeigt. Platz fünf bei Omloop Het Nieuwsblad und ein Etappensieg auf dem Alto do Malhao bei der Algarve-Rundfahrt stehen für den 23-jährigen Briten zu Buche. Pidcock war 2021 bereits Dritter bei Strade Bianche und fühlt sich als Crossspezialist auf den Schotterstraßen in der Toskana pudelwohl.

In sehr guter Verfassung haben sich beim Opening Weekend auch Tiesj Benoot (Jumbo-Visma) - Sieger bei Kuurne-Brüssel-Kuurne - Tim Wellens (UAE Team Emirates) und Matej Mohoric (Bahrain-Victorious) gezeigt. Benoot wird in Abwesenheit von Wout van Aert die volle Unterstützung seiner Mannschaftskollegen genießen und versuchen, wie bereits 2018 in Siena zu gewinnen.



Starliste Strade Bianche 2023*

  • 1 Mathieu van der Poel
  • 2 Samuel Gaze
  • 3 Michael Gogl
  • 4 Oscar Riesebeek
  • 5 Robert Stannard
  • 6 Fabio van den Bossche
  • 7 Gianni Vermeersch
  • 11 Greg van Avermaet
  • 12 Valentin Retailleau
  • 13 Valentin Paret-Peintre
  • 14 Nans Peters
  • 15 Michael Schär
  • 16 Andrea Vendrame
  • 17 Clement Venturini
  • 21 Alexey Lutsenko
  • 22 Leonardo Basso
  • 23 Manuele Boaro
  • 24 Yevgeniy Fedorov
  • 25 Antonio Nibali
  • 26 Aleksandr Riabushenko
  • 27 Simone Velasco
  • 31 Pello Bilbao
  • 32 Matevz Govekar
  • 33 Rainer Kepplinger
  • 34 Fran Miholjevic
  • 35 Matej Mohoric
  • 36 Andrea Pasqualon
  • 37 Hermann Pernsteiner
  • 41 Sergio Higuita
  • 42 Cesare Benedetti
  • 43 Patrick Gamper
  • 44 Lennard Kämna
  • 45 Patrick Konrad
  • 46 Ide Schelling
  • 47 Alexander Wlasow
  • 51 Axel Zingle
  • 52 Andre Carvalho
  • 53 Thomas Champion
  • 54 Eddy Fine
  • 55 Jonathan Lastra
  • 56 Axel Mariault
  • 57 Harrison Wood
  • 61 Alberto Bettiol
  • 62 Andrey Amador
  • 63 Mikkel Frölich Honore
  • 64 Jens Keukeleire
  • 65 Sean Quinn
  • 66 James Shaw
  • 67 Julius van den Berg

Eolo - Kometa

  • 71 Erik Fetter
  • 72 Simone Bevilacqua
  • 73 Andrea Garosio
  • 74 Mirco Maestri
  • 75 Andrea Pietrobon
  • 76 Samuele Rivi
  • 77 Diego Pablo Sevilla

Green Project-Bardiani CSF-Faizane

  • 81 Alex Tolio
  • 82 Luca Colnaghi
  • 83 Davide Gabburo
  • 84 Riccardo Lucca
  • 85 Filippo Magli
  • 86 Alessandro Tonelli
  • 87 Samuele Zoccarato
  • 91 Thibaut Pinot
  • 92 Lewis Askey
  • 93 Romain Gregoire
  • 94 Olivier Le Gac
  • 95 Fabian Lienhard
  • 96 Valentin Madouas
  • 97 Quentin Pacher
  • 101 Thomas Pidcock
  • 102 Laurens De Plus
  • 103 Michal Kwiatkowski
  • 104 Brandon Smith Rivera
  • 105 Carlos Rodriguez
  • 106 Magnus Sheffiled
  • 107 Ben Tulett
  • 111 Rui Costa
  • 112 Sven Erik Byström
  • 113 Rune Herregodts
  • 114 Laurens Huys
  • 115 Simone Petilli
  • 116 Lorenzo Rota
  • 117 Georg Zimmermann

Israel-Premier Tech

  • 121 Simon Clarke
  • 123 Derek Gee
  • 124 Omer Goldstein
  • 125 Reto Hollenstein
  • 126 Krists Neilands
  • 127 Mads Würtz Schmidt
  • 131 Tiesj Benoot
  • 132 Michel Heßmann
  • 133 Lennard Hofstede
  • 134 Gijs Leemreize
  • 135 Milan Vader
  • 136 Attila Valter
  • 137 Tosh van der Sande

Lotto-Dstny

  • 141 Andreas Kron
  • 142 Johannes Adamietz
  • 143 Arjen Livyns
  • 144 Sylvain Moniquet
  • 145 Mathijs Paasschens
  • 146 Eduardo Sepulveda
  • 147 Maxim van Gils
  • 151 Alex Aranburu
  • 152 Juri Hollmann
  • 153 Lluis Mas
  • 154 Nelson Oliveira
  • 155 Ivan Romeo
  • 156 Albert Torres
  • 157 Carlos Verona

Q36.5 Pro Cycling Team

  • 161 Gianluca Brambilla
  • 162 Negasi Haylu Abreha
  • 163 Walter Calzoni
  • 164 Marcel Camprubi
  • 165 Filippo Colombo
  • 166 Filippo Conca
  • 167 Mark Donovan
  • 171 Julian Alaphilippe
  • 172 Andrea Bagioli
  • 173 Davide Ballerini
  • 174 Dries Devenyns
  • 175 Casper Pedersen
  • 176 Pieter Serry
  • 177 Mauri Vansevenant
  • 181 Warren Barguil
  • 182 Louis Barre
  • 183 Anthony Delaplace
  • 184 Simon Guglielmi
  • 185 Lukasz Owsain
  • 186 Clement Russo
  • 187 Alessandro Verre
  • 191 Harm Vanhoucke
  • 192 Marco Brenner
  • 193 Sean Flynn
  • 194 Lorenzo Milesi
  • 195 Oscar Onley
  • 196 Martijn Tusveld
  • 197 Henri Vandenabeele
  • 201 Filippo Zana
  • 202 Alexandre Balmer
  • 203 Alessandro De Marchi
  • 204 Felix Engelhardt
  • 205 Christopher Juul-Jensen
  • 206 Jan Maas
  • 207 Zdenek Stybar

TotalEnergies

  • 211 Peter Sagan
  • 212 Maciej Bodnar
  • 213 Mathieu Burgaudeau
  • 214 Steff Cras
  • 215 Valentin Ferron
  • 216 Daniel Oss
  • 217 Julien Simon
  • 221 Edward Theuns
  • 222 Dario Cataldo
  • 223 Amanuel Ghebreigzabhier
  • 224 Asbjörn Hellemose
  • 225 Markus Hoelgaard
  • 226 Quinn Simmons
  • 227 Toms Skujins

Tudor Pro Cycling Team

  • 231 Sebastien Reichenbach
  • 232 Nils Brun
  • 233 Alois Charrin
  • 234 Lucas Eriksson
  • 235 Simon Pellaud
  • 236 Roland Thalmann
  • 237 Yannis Voisard
  • 241 Diego Ulissi
  • 242 Sjoerd Bax
  • 243 George Bennett
  • 244 Alessandro Covi
  • 245 Davide Formolo
  • 246 Brandon McNulty
  • 247 Tim Wellens

*Startnummern können abweichen

Frauenrennen

2023 findet die neunte Austragung der Strade Bianche für Frauen statt. Das Rennen gehört zu Women’s World Tour und ist 136 Kilometer lang. Dabei stehen acht Schottersektoren auf dem Programm - insgesamt 31,6 Kilometer unbefestigte Straßen. Gestartet wird um 9:25 Uhr, mit der Zielankunft ist zwischen 13:15 Uhr und 13:45 Uhr zu rechnen.

Das Höhenprofil des DamenrennensFoto: Veranstalter
Das Höhenprofil des Damenrennens

Strade Bianche: Jedermann-Rennen

Am 5. März 2023 findet die Jedermann-Version der Strade Bianche statt. Es geht einen Tag nach den Profis über 138,5 Kilometer (Gran Fondo) oder 87 Kilometer (Medio Fondo) über die Straßen der Toskana.

Strade Bianche 2023: Die wichtigsten Infos

Termin: Samstag, 4. März

Start: Siena, 11:40 (Herren), 9:25 (Damen)

Ziel: Siena, ~16:15-16:45 (Herren) ~13:15-13:45 (Damen)

Auflage: 17. der Herren, 9. der Damen

Distanz: 184 Kilometer (Herren), 136 (Damen)

Vorjahressieger: Tadej Pogacar (Slowenien)

Vorjahressiegerin: Lotte Kopecky (Belgien)

Premiere: 2007 (Herren), 2015 (Damen)

Rekordsieger: Fabian Cancellara (Schweiz) - drei Siege

Rekordsiegerin: Annemiek van Vleuten (Niederlande) - zwei Siege

Strade Bianche Siegerliste

  • 2007 Alexandr Kolobnev (Russland)
  • 2008 Fabian Cancellara (Schweiz)
  • 2009 Thomas Löfkvist (Schweden)
  • 2010 Maxim Iglinskiy (Kasachstan)
  • 2011 Philippe Gilbert (Belgien)
  • 2012 Fabian Cancellara (Schweiz)
  • 2013 Moreno Moser (Italien)
  • 2014 Michal Kwiatkowski (Polen)
  • 2015 Zdenek Stybar (Tschechische Republik)
  • 2016 Fabian Cancellara (Schweiz)
  • 2017 Michal Kwiatkowski (Polen)
  • 2018 Tiesj Benoot (Belgien)
  • 2019 Julian Alaphilippe (Frankreich)
  • 2020 Wout van Aert (Belgien)
  • 2021 Mathieu van der Poel (Niederlande)
  • 2022 Tadej Pogacar (Slowenien)

Strade Bianche Siegerinnenliste

  • 2015 Megan Guarnier (USA)
  • 2016 Elizabeth Deignan (Großbritannien)
  • 2017 Elisa Longo Borghini (Italien)
  • 2018 Anna van der Breggen (Niederlande)
  • 2019 Annemiek van Vleuten (Niederlande)
  • 2020 Annemiek van Vleuten (Niederlande)
  • 2021 Chantal van den Broek-Blaak (Niederlande)
  • 2022 Lotte Kopecky (Belgien)