Das wichtigste und günstigste Upgrade – in Relation zur erzielbaren Verbesserung. Wir raten konsequent zu Top-Reifen wie dem Conti GP 5000 oder Schwalbe One. Bevorzugte Breite: 30 bis 32 Millimeter. Radprofi Tadej Pogačar fuhr den 30er-Conti bei der Tour de France. Den extrem niedrigen Rollwiderstand im Vergleich zu Standardreifen kann man auf dem Tacho ablesen: Das Tempo steigt von 30 auf 30,7 km/h. Haftung und Pannenschutz sind auch sehr gut, sie halten am Hinterrad rund 4000 Kilometer. Damit kann man nichts falsch machen. Zwei Varianten des Reifens werden angeboten. Der 5000 S ist ein Faltreifen für die Nutzung mit Schläuchen. Hier würden wir zur Kombination mit einem leichten TPU-Schlauch raten, der besser rollt, viel weniger wiegt und sicherer ist als ein Standardschlauch. Die neuere Variante Conti STR ist Tubeless-tauglich, was aber nur in Kombination mit entsprechenden Felgen einen Mehrwert bringt, zumal diese Version teurer ist. Straßenpreise, je nach Modell: ab 45 bis 60 Euro pro Reifen. Viel Geld für wenig Gummi, aber jeden Cent wert.
Der Kontaktpunkt für die Hände ist ein heißer Kandidat für Upgrades. Das Thema lautet hier aber eher Ergonomie als Tempo. Ohne Frage kann auch ein einfacher Lenker passen. Aber wenn die Form nicht gefällt – sei es, weil er sich nicht schön anfasst, die Bremsen schlecht erreichbar sind oder der Lenkerbogen zu kurz oder zu tief ist –, steht eine riesige Auswahl bereit, um einen bequemeren Zugriff zu bieten. Bloß: Wo fängt man an zu suchen? Zur Orientierung, aber auch zum Kauf, bieten sich die großen Onlinehändler an. Dort lässt sich das Angebot filtern nach Breite, Form und Material, und Preise zur Orientierung stehen auch gleich dabei. Sollte der Lenker nach dem ersten Anfassen nicht gefallen, lässt er sich im Online-Handel retournieren. Nach unserer Erfahrung sind Carbon-Lenker mit etwas fülligerem Oberlenker am schönsten zu greifen. Nachrüst-Carbon-Lenker können etwas Gewicht sparen (100–150 Gramm), sind mit Straßenpreisen ab 130 Euro und typischerweise um 200 Euro aber auch deutlich teurer als Alu-Lenker, die ab 40 Euro erhältlich sind. Das wichtigste Maß ist das Klemmmaß im Vorbau, typisch sind 31,8 Millimeter.
Ein Sattel am neuen Rad ist immer ein Sattel auf Probe. Unser Tipp: zunächst testen, ob Po und Sattel harmonieren. Wenn es zwickt oder Taubheitsgefühle aufkommen, kann man mit der Veränderung von Sitzhöhe, Neigung und horizontaler Position des Sattels experimentieren. Bringt das keine Besserung, muss ein anderer Sattel her. Modelle von Spezialisten wie SQlab können Problemlöser sein, aber es kommt immer auf den Versuch an. Am Sattel ums letzte Gramm zu feilschen, ist eher etwas für Experten; im ersten Schritt geht es um den passenden Sattel – Grundform und Breite sind entscheidend. Ziel ist es, viel Sitzlast in Richtung der Sitzhöcker zu schieben und den Dammbereich zu entlasten. Ist der Sattel hinten zunächst hart unter den Sitzknochen, ist dies ein gutes Zeichen. Denn sofabequeme Sättel, in denen man großflächig versinkt, machen auf Dauer eher Ärger als Exemplare, die gesunde Härte zeigen. Sehr gute Sättel gibt es ab rund 150 Euro. Den passenden Sattel zu finden, ist ein entscheidender Meilenstein in der Rennradkarriere.
Das Rad federt kaum am Heck? Neben dem Reifen ist dafür vor allem die Sattelstütze verantwortlich. Alu-Modelle mit klassisch rundem Querschnitt lassen sich durch feder-freudigere Carbon-Stützen ersetzen; von renommierten Anbietern kosten sie um 200 Euro und sparen gegenüber Alu-Stützen locker 150 bis 200 Gramm ein. Von 20-Euro-Carbon-Stützen aus China raten wir ab. Akute Bruchgefahr!
Laufräder in günstigen Rennrädern sind meistens schwer. Hier lässt sich auf einen Schlag ein Pfund und mehr an Gewicht sparen (mit Reifen ein Kilogramm) und das Fahrgefühl spürbar beleben. Mit aerodynamisch geformten Felgen ist auch mehr Tempo bei gleicher Anstrengung drin. Würde Geld keine Rolle spielen, wären wie beim Reifen High-End-Produkte erste Wahl. Aber Geld spielt eine Rolle, deshalb braucht es gute Produkte, die nicht völlig aus dem Preisrahmen des Rades fallen. Dafür gibt es vielfältige Quellen. Mit einer 35 Millimeter hohen Alu-Tropfenfelge eines deutschen Anbieters wie Aerycs sind Laufräder ab 600 Euro drin, die 1650 Gramm wiegen. High-End-Performance zum relativ schmalen Kurs bietet Leeze aus dem Münsterland mit dem CC50-Basic-Carbon-Laufrad für 999 Euro; es ist zwei- bis dreimal so teuren Laufrädern aerodynamisch ebenbürtig. Noch günstigere Performance-Laufräder gibt es direkt aus chinesischen Quellen. Deren technische Eckdaten klingen verführerisch, die Produktqualität lässt sich aber kaum seriös abschätzen.
Die gestanzten Scheiben günstiger Komponentengruppen haben oft keine gute Bremswirkung, wobei sie durch Gebrauch im Laufe der Zeit besser werden können. Geschliffene Scheiben aus höherwertigen Gruppen oder vom Nachrüster verbessern die Bremsleistung vom Start weg.