Tour Magazin
· 20.03.2023
Nach dem Boom während der Corona-Pandemie scheint die Fahrradbranche jetzt unter Druck zu geraten. Mehre Hersteller verzeichnen enorme Umsatzeinbrüche.
Die US-amerikanische Radmarke Specialized hat angekündigt, weltweit acht Prozent der Stellen zu streichen. Allein in den USA soll 120 Mitarbeitern gekündigt werden. Das Unternehmen trennte sich außerdem von seinen bezahlten Influencern. Scott Maguire, CEO von Specialized, erklärte etwas unkonkret, es sei “notwendig, sich dem aktuellen Umfeld anzupassen”.
Dass der Fahrradmarkt unter Druck steht, belegt auch ein Brief von Giant an seine Zulieferer. Der größte Fahrradhersteller der Welt aus Taiwan bittet in dem vertraulichen Papier Geschäftspartner um eine längere Zahlungsfrist für ausstehende Rechnungen. Begründet wird dies mit einem starken Einbruch der Nachfrage nach Fahrrädern – besonders im unteren Preisbereich. In der Folge würden volle Lager zunehmend Chaos in der Lieferkette verursachen. Giant erwartet nicht, dass sich die angespannte Lage mit den überfüllten Lagern in den nächsten sechs Monaten ändert.
An der Börse erzeugten die Berichte Verkaufsdruck – auch für andere Fahrradunternehmen. Auf Jahressicht ist die Aktie der Giant Manufacturing Group um über 40 Prozent gesunken. Beim Konkurrenten Merida ging es im Jahresvergleich um 48 Prozent und bei Shimano um mehr als 30 Prozent bergab. Auch Unternehmen wie Zwift, Strava, Peloton, Wahoo und Pearl Izumi haben Stellenkürzungen bekannt gegeben.