Wie im vergangenen Jahr beginnen die Gravel-Weltmeisterschaften auch in ihrem zweiten Austragungsjahr mit dem Start der Frauen-Elite. Es folgen Männer- und Frauen-Altersklassen. Am Sonntag sind die Elite-Männer an der Reihe, gefolgt von den Männer-Altersklassen von 19 bis 49.
Gleiche Region, neuer Ort und neue Strecken. Insgesamt gibt es bei der Gravel-WM 2023 fünf verschiedene Strecken für die einzelnen WM-Rennen:
Bei der erstem Gravel-WM waren es drei Strecken. Alle Rennen starten am Lago Le Bandie, der nördlich von Trevisio liegt, und enden in Pieve di Soligo. Waren die Strecken im vergangenen Jahr noch flach, wurden 2023 neue Strecken mit einigen Höhenmetern und Anstiegen erarbeitet. Die Frauen-Elite hat acht Anstiege zu bewältigen, die Männer-Elite sogar neun.
Frauen-Elite und Männer-Elite beginnen mit einer kleinen Start-Runde, alle anderen Strecken fahren diese erste Schleife nicht. Dann geht es für alle Strecken gleichermaßen in Richtung Zielort, teilweise verläuft die Route in einem Flussbett, dann wartet der erste Anstieg. Der Collato hat eine Länge von 2,4 Kilometer mit 4,8 Prozent durchschnittlicher Steigung. Es geht durch Weinberge und vorbei an alten Burgen. Insgesamt scheint die Streckenführung abwechslungsreicher zu sein als bei der Debütveranstaltung. Trails, Schotterstraßen, Asphalt und Zementstraßen - Zement bedeutet immer, hier ist es steil - warten auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Die Qualifikation für die Gravel-Weltmeisterschaften war bei jedem Eintagesrennen der UCI Gravel World Series möglich. Basierend auf den Ergebnissen jedes Rennens qualifizieren sich die ersten 25 Prozent jedes Rennens in jeder Altersklasse für die UCI Gravel WM. Die 25 Prozent basieren auf der Anzahl der Starterinnen und Starter in jeder Altersklasse und nicht auf der Anzahl der Fahrerinnen und Fahrer, die das Rennen beendet haben.
Es ist auch möglich, vom nationalen Verband nominiert zu werden. Jeder nationale Verband hat für alle Klassen, die er nominieren kann, ein Kontingent von 20 Startern bzw. Starterinnen. Das Land, in dem die Gravel WM stattfindet, kann 40 Fahrer und Fahrerinnen melden. Die Vergabe von Wildcards ist nur nach Ermessen der UCI möglich.
Fahrer und Fahrerinnen, die einem bei der UCI registrierten Team angehören, müssen in der Kategorie Elite starten (d.h. Teams der World Tour, Pro Continental, Continental, Mountainbike, Cyclocross und Bahn).
Durfte 2022 noch mit jedem Rad - außer E-Bike gestartet werden, gibt es mittlerweile mehr Beschränkungen: Mountainbikes, E-Bikes und Liegeräder sind verboten. Es sind nur Räder mit Dropbar-Lenker zugelassen, Triathlon-Auflieger und andere Aerobar-Lenkeraufsätze sind verboten.
In Tech-und Verpflegungszonen stehen Mechaniker bereit, um zu helfen. Zwischen den Zonen muss eine Panne selbst behoben werden. Es empfiehlt sich also, Ersatzschlauch, Werkzeug, CO2-Kartusche und Luftpumpe mitzunehmen. In den vorgegebenen Zonen ist es erlaubt, die Laufräder zu wechseln. Ein kompletter Wechsel auf ein zweites Fahrrad ist nicht erlaubt. Die Fahrerinnen und Fahrer müssen mit dem Rahmen ins Ziel kommen, mit dem sie gestartet sind.
Im vergangenen Jahr hieß die erste Gravel-Weltmeisterin Pauline Ferrand-Prevot. Erster Weltmeister der Elitefahrer wurde Gianni Vermeersch. Ferrand-Prevot musste ihren Start nach einer Covid-Infektion jedoch kurz vor dem Rennen absagen. Dafür haben die Tour-de-France-Femmes-Siegerin Demi Vollering, die frisch gebackene Gravel-Europameisterin Lorena Wiebes oder auch Katarzyna Niewiadoma ihren Start angekündigt.
Die Favoritenliste bei den Männern wird von Wout van Aert angeführt. Matej Mohroic, Off-Roadspezialist Keegan Swenson, Ex-Profi Alejandro Valverde oder auch Vorjahressieger Vermeersch wollen dem belgischen Superstar den Titel streitig machen.
Ein Fernsehübertragung in Deutschland ist nicht geplant. Dafür gibt es bei Discovery+ und GCN+ einen bezahlpflichtigen Live-Stream zum Mänerrennen der Gravel-WM 2023. Dieser soll am Sonntag von 14:00 bis 15:30 Uhr laufen.