Am 6. März startet Tirreno-Adriatico. Auch 2023 ist es eines der wichtigsten Etappenrennen Italiens. TOUR wirft einen Blick auf die Strecke und die Favoriten für die Fernfahrt zwischen den Meeren.
Tirreno-Adriatico ist ein Profi-Radrennen, das seit 1966 in Italien ausgetragen wird. Es führt über sieben Tage vom Tyrrhenischen Meer im Westen zum Adriatischen Meer im Osten. Deshalb wird es auch das Rennen zwischen den Meeren genannt. Sieger der ersten Ausgabe war Dino Zandegu. In den folgenden Jahren waren einige der größten italienischen Radsportler wie Felice Gimondi und Francesco Moser bei Tirreno-Adriatico siegreich.
Die Strecke ist oft ein bunter Mix aus Flach-, Hügel-, Bergetappen und Zeitfahren. Sie variiert von Jahr zu Jahr, endet aber in der Regel in der Stadt San Benedetto del Tronto an der Adria. Im Laufe der Jahre hat Tirreno-Adriatico eine immer wichtigere Rolle im internationalen Radsportkalender eingenommen und gilt als wichtige Standortbestimmung für viele Top-Fahrer, die sich bei Tirreno-Adriatico den letzten Formfeinschliff für die ersten Saison-Highlights wie das kurz darauf anstehende Mailand-San Remo holen.
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Rekordsieger ist der Belgier Roger de Vlaeminck, der zwischen 1972 und 1977 sechsmal in Serie gewann. Als bislang einziger Deutscher konnte sich Andreas Klöden 2007 in die Siegerliste eintragen. In den letzten beiden Jahren dominierte Tadej Pogacar bei Tirreno-Adriatico. Der Tour-de-France-Sieger der Jahre 2020 und 2021 ist dieses Mal nicht mit von der Partie. Er startet bei der parallel ausgetragenen Fernfahrt Paris-Nizza in Frankreich.
Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma) und Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) tummeln sich bei Paris-Nizza und auch Vuelta-Sieger Remco Evenepoel (Soudal - Quick Step) steht nicht am Start. In Abwesenheit von Vingegaard schickt Jumbo-Visma Primoz Roglic nach Italien. Der Slowene hat mit Wout van Aert, Attila Valter, Tiesj Benoot, Dylan van Baarle, Wilco Kelderman und Koen Bouwman eine sehr starke Mannschaft an seiner Seite, die das Rennen kontrollieren sollte.
Es gibt allerdings einige namhafte Konkurrenten. Jai Hindley, Sieger des Giro d’Italia 2022, und Alexander Wlasow bilden bei Bora-Hansgrohe eine starke Doppelspitze. Ineos Grenadiers kommt mit Tom Pidcock, Tao Geoghegan Hart und Thymen Arensman. UAE Team Emirates hat Joao Almeida und Adam Yates am Start. Und auch Bahrain-Victorious will mit Mikel Landa und Damiano Caruso ein Wort um den Gesamtsieg mitreden. Zudem fährt Enric Mas (Movistar) mit - Zweiter bei der Vuelta a Espana 2022.
Tirreno-Adriatico 2023 Strecke: Die Etappen im Überblick
1. Etappe | Montag, 6. März | Lido di Camaiore - Lido di Camaiore | 11,5 Kilometer (Einzelzeitfahren)
Foto: Veranstalter
Das Höhenprofil der 1. Etappe
Start erster Fahrer: 12:50
Start letzter Fahrer: 15:48
Zum Start steht ein Einzelzeitfahren auf dem Programm. Der Kurs besteht aus zwei Geraden. Nach fünf Kilometern wird gewendet. Der tellerflache Parcours entlang des Strandes ist etwas für Rouleure, die hohe Wattzahlen drücken können.
2. Etappe | Dienstag, 7. März | Camaiore - Follonica | 210 Kilometer
Foto: Veranstalter
Das Höhenprofil der 2. Etappe
Neutraler Start: 10:45
Offizieller Start: 10:50
Zielankunft: ~15:43 - 16:13
Ein wellige Etappe. Vorbei an Pisa geht es südwärts. Im Finale wird auf einem Rundkurs in Follonica gefahren, mit dem Anstieg Impostino, der aber nicht anspruchsvoll genug sein dürfte, um einen Massensprint zu verhindern.
3. Etappe | Mittwoch, 8. März | Folloncia - Foligno | 216 Kilometer
Neutraler Start: 10:30
Offizieller Start: 10:40
Zielankunft: ~15:41 - 16:13
Mit 216 Kilometern wieder eine sehr lange Etappe, die im ersten Teil mit dem Paso del Lume Spento und dem Anstieg La Foce anspruchsvoll ist. Das Finale ist dann aber erneut fast flach und ein Massensprint in Foligno ist wahrscheinlich.
4. Etappe | Donnerstag, 9. März | Greccio - Tortoreto | 218 Kilometer
Neutraler Start: 10:20
Offizieller Start: 10:30
Zielankunft: ~15:40 - 16:15
Die längste Etappe von Tirreno-Adriatico 2023 ist zugleich auch sehr schwer. Es geht quer durch den Apennin. Im Finale wird auf einem anspruchsvollen Circuit gefahren. Dabei muss der Tortoreto-Anstieg viermal absolviert werden. Ein Tag für Puncheure und diejenigen, die Tirreno-Adriatico gewinnen wollen.
5. Etappe | Freitag, 10. März | Morro d’Oro - Sarnano-Sassotetto | 168 Kilometer
Neutraler Start: 11:25
Offizieller Start: 11:40
Zielankunft: 15:45 - 16:14
Am fünften Tag wartet die schwierigste Etappe des Rennens. Ein schier endloses Auf und Ab, das mit der Bergankunft auf dem Sassotetto endet. Der Schlussanstieg ist 13,1 Kilometer bei 7,4 Prozent lang. Dort werden die Klassementfahrer versuchen, eine Vorentscheidung herbeizuführen.
+++ UPDATE +++
Aufgrund der Wetterbedingungen mit starkem Wind auf dem Gipfel des Sassotettos hat die Rennorganisation entschieden, die Ziellinie im Vergleich zu der zuvor geplanten vorzuverlegen, um die Sicherheit der Fahrer zu gewährleisten.
Die neue Etappenlänge beträgt 165,6 km. Die Ziellinie ist in Fonte Landina.
Tirreno-Adriatico 2023 heute: 6. Etappe | Samstag, 11. März | Osimo Stazione - Osimo | 193 Kilometer
Neutraler Start: 11:30
Offizieller Start: 11:40
Zielankunft: ~16:14 - 16:47
Die 6. Etappe ist kaum minder schwer als die 5. und gespickt mit vielen kurzen, giftigen Anstiegen. Ein Sägezahnprofil, auf dem viele Fahrer das Ziel einzeln erreichen dürften.
7. Etappe | Sonntag, 12. März | San Benedetto del Tronto - San Benedetto del Tronto | 154 Kilometer
Neutraler Start: 12:15
Offizieller Start: 12:20
Zielankunft: ~16:15 - 16:44
Am letzten Tag von Tirreno-Adriatico endet die Fernfahrt an der Adria in San Benedetto del Tronto. Obschon es im ersten Teil der Etappe hügelig ist, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit die Sprinter den Sieg unter sich ausmachen, denn das Finale ist bretteben.
Tirreno-Adriatico 2023: TV-Übertragung & Live-Stream heute
Eurosport zeigt das Rennen zwischen den Meeren live im TV. An drei Tagen ist Tirreno-Adriatico bei Eurosport 1 zu sehen, an vier bei Eurosport 2. Discovery+ und GCN+ (beides über Bezahl-Abo) bieten zudem einen Live-Stream zu allen Etappen an. Die Übertragungszeiten bei Eurosport im Überblick.