Der Sieg bei der Tour de France der Frauen hat beim deutschen Radrennstall Canyon//SRAM Racing zu einer spontanen Party-Nacht geführt. «Im Vorfeld haben wir nichts organisiert. Radrennen fahren und ab nach Hause. So war es geplant», sagte Teamchef Ronny Lauke der dpa. Im Zielort Alpe d'Huez wurde dann in gut 1800 Metern Höhe noch ein Hotel gefunden: «Sie haben extra die Bar für uns geöffnet und wir haben bis zwei Uhr morgens gefeiert.»
Team-Kapitänin Katarzyna Niewiadoma hatte die Tour am Sonntag mit nur vier Sekunden Vorsprung vor der niederländischen Titelverteidigerin Demi Vollering gewonnen. «Das war ein neues Level an Emotionen», sagte Lauke. «Das war wie ein Tauziehen auf der Straße. Wir standen zwei Stunden unter Strom. Aus meiner Erinnerung heraus war es das spannendste Radrennen, das ich je erlebt habe.»
Vollering war mit 1:15 Minuten Rückstand in die letzte Etappe nach Alpe d'Huez gegangen. Die Niederländerin distanzierte Niewiadoma bereits am vorletzten Berg, doch die Polin konnte den Rückstand in Grenzen halten. Vollering gewann die Etappe, Niewiadoma als Vierte in Alpe d'Huez die Tour. «Am Ende sind es vier Sekunden für uns. Das ist einfach geil. Ein anderes Wort fällt mir dafür nicht ein», sagte Lauke.
Der 47-Jährige ist seit fast neun Jahren Chef des in Leipzig ansässigen Teams Canyon//SRAM Racing. Als Geschäftsführer hat sich Lauke aus der sportlichen Leitung zurückgezogen. Da bei der Tour zwei Fahrzeuge pro Team zugelassen sind, war der gebürtige Brandenburger allerdings vor Ort und teilte sich einen Wagen mit Erik Zabel, der für den Sponsor der Mannschaft arbeitet.
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