Sandra Schuberth
· 05.11.2022
Der Rollentrainer Power Connect von Till Start ist kein Gewöhnlicher, denn das Vorderrad wird eingespannt, um das Balancieren auf der Rolle zu vereinfachen. Via Bluetooth kann der Trainer mit dem Smartphone verbunden werden. TOUR hat den für’s Warm-Up vor dem Renneinsatz gedachten Rollentrainer ausprobiert, passend zur Cyclocross-Saison
Vor Cyclocross- und Bahn-Rennen, Kriterien oder auch MTB-Wettkämpfen wärmen sich viele (Profi-)Radsportler auf einer freien Rolle auf. Smarttrainer mit Direktantrieb kommen hier selten zum Einsatz, weil man das eigene Bike dann zerlegen müsste. Stattdessen wird das Rad auf die freie Rolle gestellt und los geht es. Am Anfang bedarf es etwas Übung, um sicher auf einer freien Rolle fahren zu können.
Till Start liegt mit seinen Rollentrainern zwischen Smarttrainer und freier Rolle. Das Vorderrad wird eingespannt, dadurch übernimmt die Felge, die nicht dafür ausgelegt ist, die Haltearbeit.
Das Hinterrad steht auf zwei Rollen. Die vordere Rolle läuft frei, die hintere ist mit einem Widerstandssystem ausgestattet: Mit ansteigender Drehzahl steigt die Rückhaltekraft. Der Widerstand kann also angepasst werden, indem der Gang verändert wird. Für das Warm-Up ist die Bremsleistung völlig ausreichend. Ein Vorteil gegenüber einer faltbaren freien Rolle ist das kleinere Packmaß des Till Start Rollentrainers.
Spannend für Vereine: Der vordere Block kann gegen einen Aufpreis individuell gestaltet werden.
Das etwa acht Kilogramm leichte Paket kam per Post an. Bevor das Gerät genutzt werden kann, muss der Rollentrainer an die Größe des Rades, genau genommen des Vorderrades, angepasst werden.
Die Höhe dieser Vorderrad-Befestigung kann an verschiedene Laufradgrößen und Reifenbreiten angepasst werden. Je nach Reifenbreite und Größe des Vorderrades muss also der vordere Teil, welcher das Vorderrad hält, passend eingestellt werden. Die dazu notwendigen Schritte sind in der Bildergalerie dargestellt.
Jetzt befindet sich die Fixierung des Vorderrades auf der richtigen Höhe. Als nächstes wird das Vorderrad befestigt.
Jetzt ist das Vorderrad eingespannt, öffnen lässt sich der Ratschenverschluss mit dem roten Hebel. Aber erst einmal bleibt das Rad fixiert, um den Rollentrainer auszuprobieren.
Um eine Bluetooth-Verbindung zum Beispiel zwischen Smartphone und Rollentrainer herzustellen, muss der Trainer eingeschaltet werden. Dazu sind ein paar Umdrehungen der Rollen notwendig. Also ab auf’s Rad und pedalieren. Nach wenigen Momenten blinken LEDs hinten am Trainer: Das ist das Zeichen, dass er einsatzbereit ist. Jetzt wird im Handy nach einem neuen Bluetooth-Gerät gesucht und die Verbindung hergestellt. Dies klappte auf Anhieb.
Da der Test im Sommer durchgeführt wurde und zu diesem Zeitpunkt kein aktives Indoor-Trainings-Abo bei Plattformen wie Zwift oder Rouvy bestand, haben wir mit TrainerDay eine Plattform gewählt, bei der einige Gratis-Workouts zur Verfügung stehen.
Die Stromversorgung für die Datenübertragung des Power Connects ist denkbar einfach, denn es bedarf keines Kabels, sondern nur der Energie, die durchs Fahren ohnehin entsteht. So ist der Trainer flexibel an jedem Ort einsetzbar, zum Beispiel für’s Warm-Up vor einem Wettkampf auf der Wiese oder am Parkplatz.
Die vom Rollentrainer übermittelten Wattwerte werden aus dessen Widerstandssystem berechnet. Eine Kalibrierung der Wattmessung in der Till Start Connect-App ist möglich. Wer Wert auf eine genaue Wattmessung legt, sollte auf am Rad verbaute Powermeter zurückgreifen. Wenn der Trainer für das Warm-Up vor dem Wettkampf genutzt wird, ist die Wattmessung vielleicht ohnehin am Rad verbaut.
Das Fahrgefühl auf dem Till Start Power Connect war gewöhnungsbedürftig. Für die Aufwärmphase vor Wettkämpfen aber gut vorstellbar. Für mehrere Indoor-Einheiten pro Woche bringt ein aktueller Smarttrainer mit Direktantrieb mehr Freude.
Durch das geringe Gewicht und das geringe Packmaß des Rollentrainers ist das Gerät sehr flexibel nutzbar und eine gute Wahl, um sich vor Wettkämpfen auf dem Parkplatz warmzufahren. Praktisch: Die Frontplatte kann gegen Aufpreis individuell gestaltet werden, so können Vereinslogo und Sponsoren sichtbar platziert werden.
Wer den Trainer zu Hause nutzen möchte, wird sich möglicherweise an den Geräuschen, die durch die Frontplatte und Rollen entstehen, gestört fühlen.
Neben dem Power Connect mit berechneten Wattwerten und Bluetooth-Verbindung sind auch andere Geräte verfügbar. Wer ohnehin ein Powermeter am Rad nutzt, ist mit dem Till Start One Connect gut beraten (389 Euro). Wer auf Bluetooth verzichten möchte, greift zum Till Start One für 279 Euro.
+ Leicht und kompakt
+ Einmal eingestellt, ist das Setup schnell auf- und abgebaut
- berechnete Wattwerte
- Felgenbelastung
Wer vor einer freien Rolle nicht zurückschreckt, kann die Taxc Antares T 1000 für das Aufwärmen vor dem Wettkampf verwenden. Hier lesen Sie mehr über Smarttrainer und Indoor-Radtraining auf der Rolle: Alles über Rollentraining: 35 Smarttrainer im Test