Jens Klötzer
· 15.04.2023
Rennrad-Komponenten: Im TOUR-Leitfaden klären wir, welche Ausstattung für persönliche Vorlieben, den Einsatzzweck - und nicht zuletzt für den Geldbeutel, Sinn ergibt. Hier: Welche Rennrad-Übersetzung brauche ich?
Alle Hersteller können mit ihren Getrieben verschiedenste Bedürfnisse abdecken. Bei Straßenrennrädern haben sich drei typische Kettenblattabstufungen etabliert: Starke Rennradfahrer greifen zur Profi-Übersetzung 53/39. Am oberen Ende fast ebenso schnell, aber etwas bergtauglicher und daher bei Hobbysportlern beliebt ist die Kombi 52/36.
Die Kompaktkurbel mit 50/34 ist erste Wahl für lange Touren und Berge. SRAM-AXS-Kettenblätter (und -Ritzel) sind durchweg kleiner, verkörpern aber vergleichbare Übersetzungen. Vereinzelt bieten die Hersteller vor allem in preiswerteren Gruppen noch kleinere Kettenblätter an; sie sind ideal, um auch steilste Anstiege zu bewältigen.
Am Hinterrad ist die Entscheidung für die richtige Rennrad-Übersetzung schwieriger – hier gilt es, die richtige Balance zwischen einer möglichst feinen Abstufung und hinreichend leichten Berggängen zu finden. Je mehr Ritzel vorhanden sind, desto besser gelingt das: Für die neuen Zwölffach-Gruppen werden deshalb nur zwei, maximal drei verschiedene Pakete angeboten. Im Zweifel sollte man aber lieber ein kleineres Kettenblatt wählen als eine große Kassette, die grob abgestuft ist.
Wichtig zu wissen: Nicht in jeder Gruppe werden alle Rennrad-Übersetzungen angeboten; meist sind die teuren Gruppen rennmäßiger ausgelegt und extreme Berggänge werden nicht angeboten; umgekehrt fehlen bei preiswerten Gruppen die schnellen Übersetzungen.
Für Gravelbikes existieren eigene Gruppen mit angepassten Übersetzungen. Bei den verfügbaren Kombinationen ist der Geschwindigkeitsbereich nach unten verschoben; die Kettenblätter sind kleiner als bei Straßenrädern, die Übergänge aber fließend. Inzwischen populär sind Antriebe mit nur einem Kettenblatt, die auf den Umwerfer verzichten.
Das führt zwar zu größeren Sprüngen zwischen benachbarten Gängen, die meisten Radler stört das beim Fahren im Gelände, mit häufigeren und größeren Tempowechseln als auf der Straße, aber nicht. Dafür ist die Bedienung denkbar simpel – es gibt nur “schwerer” oder “leichter” – und der Umwerfer fällt als potenzielle Fehlerquelle weg.