Die Festive 500 ist eine einzigartige Radsport-Challenge, die an den letzten acht Tagen des Jahres stattfindet. Vom Heiligen Abend bis zum Silvestertag sind Radfahrerinnen und Radfahrer weltweit dazu aufgerufen, insgesamt 500 Kilometer auf dem Rad zurückzulegen. Seit der Corona-Pandemie zählen auch Indoor-Kilometer. Die Festive 500 wurde 2010 erstmals vom britischen Fahrradbekleidungshersteller "Rapha" initiiert, hat sich zu einer weltweiten Tradition entwickelt, die in diesem Jahr zum 15. Mal stattfindet
Das Ziel – 500 km in acht Tagen – mag für ambitionierte Radsportler erstmal machbar erscheinen, ist jedoch eine Herausforderung, die sowohl körperliche Fitness als auch mentale Ausdauer verlangt. Zusätzlich muss die Gesundheit mitmachen. Ach ja, die Zeit spielt auch eine Rolle. Wer, wie ich in diesem Jahr, von Weihnachten bis Silvester an drei verschiedenen Orten ist, um verschiedene Familienteile zu besuchen, hat es schwer, die nötige Zeit für 500 Kilometer Radfahren zu finden.
Manch Langstreckenliebhaber fährt jahrein, jahraus die 500 Kilometer am Stück. Das ist aber längst nicht für alle sinnvoll geschweige denn machbar. Ein effektiver Fahrplan für die Festive 500 könnte so aussehen: du teilst die Kilometer auf, so dass du anfangs mehr Kilometer hinter dich bringst und dann die Streckenlänge gegen Ende, wenn die Erschöpfung zusetzt, reduzierst.
Je nach verfügbarer Zeit, Fitnesszustand, Wetter und Temperatur kannst du dir die Challenge aufteilen.z
Längst nicht alle haben frei zwischen den Jahren. Wer arbeiten muss, könnte mit dem Rad zur Arbeit fahren - und zurück - und den Arbeitsweg jeweils ausweiten. So lassen sich auch schon einige Kilometer sammeln. Vielleicht lässt sich auch ein Besuch bei der Familie am 24.12. mit dem Rad bewältigen? Und die Rückfahrt ebenfalls? Bikepacking-Taschen mit Wechselkleidung ans Rad geschnürt und schon kann es losgehen. Die folgenden Tage musst du zur Arbeit, also wird der Arbeitsweg natürlich per Rad absolviert - und ggf. etwas ausgedehnt. Kurz vor Ende gibt es einen freien Tag. Der nimmt Druck raus, denn im Zweifel können hier Kilometer nachgeholt werden. Die Krönung gibt’s am Ende mit einem Gran Fondo am Silvestertag.
Bitte beachten: Unsere Fahrplan-Vorschläge sind genau das: Vorschläge. Den Plan kannst und solltest du an deine individuellen Bedürfnisse und Umstände anpassen. Achte auch auf deine körperliche Verfassung, der Abschluss der Festive 500 muss nicht übers Knie gebrochen werden. Vielleicht kommt eine Erkältung auf oder andere Umstände zwingen dich zu mehr Pausen. Höre auf den Körper und breche lieber ab, wenn es nicht geht. Im nächsten Jahr gibt es erneut die Möglichkeit. Generell gilt, es ist wichtig, dass du dir genug Zeit für Erholung und ausreichenden Schlaf nimmst. Und essen nicht vergessen.
Unser ehemaliger Redaktionskollege Stefan Loibl stellt sich gern immer wieder der Herausforderung. Eine Reportage über seine Erfahrungen bei der Festive 500. Und ich? Ich spreche jetzt alle an, die wehleidig sind, weil sie es dieses Jahr nicht schaffen. Mein Fahrradjahr war ... schwierig ... Auf eine Verletzung folge die nächste und mein Strava-Jahresrückblick ist trauriger den je. Erst dachte ich, ich könnte dieses Jahr wenigstens die Festive 500 schaffen. Doch dann habe ich mich der Realität gestellt. Mein letztes Mal 100 Kilometer? Vor einem Jahr. Aktuell fahre ich regelmäßig 30 Kilometer lange Gravelrunden. Vermutlich würde ich die nächste Verletzung riskieren. Ich habe mich also entschieden, mich dieser Jahresendherausforderung nicht zu stellen.
Mit entsprechender Vorbereitung, sinnvoller und realistischer Planung sowie einer großen Portion Motivation ist die Festive 500 eine spannende und erreichbare Herausforderung, die dir einen aktiven Jahresabschluss bietet und dich mit einem guten Gefühl ins neue Jahr entlässt. Du kannst das schaffen – also, rauf auf’s Rad und los geht’s! Die 500 Kilometer warten auf dich!