Thomas Goldmann
· 20.02.2023
Am Wochenende fanden die UCI Cycling Esports World Championships statt - die Esports Indoor-Weltmeisterschaften, die in Kooperation mit Zwift ausgetragen werden. Bei den Männern wurde der Däne Björn Andreassen Weltmeister vor zwei Deutschen, bei den Damen jubelte Loes Adegeest aus den Niederlanden.
Die Esports-WM wurde in diesem Jahr mit einem neuen Format auf der neuen Schottland-Karte von Zwift ausgetragen. Die WM für Frauen und Männer setzte sich aus drei aufeinander aufbauenden Ausscheidungsrennen zusammen: “The Punch”, “The Climb” und “The Podium”.
Bei den Herren gingen 86 Fahrer an den Start. Am Ende des ersten Rennens, “The Punch”, qualifizierten sich die Besten 30 für die zweite Runde: “The Climb”, von wo aus es zehn Fahrer in die Finalrunde, “The Podium”, schafften. Dort setzte sich Andreassen früh von seinen Mitstreitern ab und sicherte sich den Titel bei den UCI Cycling Esports World Championships 2023.
Dahinter ersprinteten die beiden Deutschen Jason Osborne und Marc Mäding Silber und Bronze. Für Osborne, der 2023 für das Team Alpecin-Deceuninck auf der Straße fährt, war es die dritte Medaille bei den Esports-Weltmeisterschaften nachdem er 2020 bereits Weltmeister war und 2022 Bronze gewann.
87 Starterinnen gingen beim Indoor-WM-Rennen den Frauen an den Start. Loes Adegeest aus den Niederlanden verteidigte ihren Titel, Zoe Langham (Großbritannien) gewann Silber, Bronze ging an Jaqueline Godbe aus den USA.
Allerdings lief das Damenrennen der UCI Cycling Esports World Championships nicht ganz reibungslos ab. Es gab eine technische Panne. Vor dem Bildschirm warteten die Radsportfans vergeblich auf Live-Bilder der entscheidenden Phase des Rennens. Ausgerechnet in diesem Moment war die Übertragung von Zwift ausgefallen. Erst im Nachhinein wurde gezeigt, wie sich Adegeest erneut zur Weltmeisterin krönte.
Die Entscheidung fiel im Sprint. Dieser wurde von Langham eröffnet, doch schnell wurde klar, dass Adegeest auch an diesem Tag nicht zu schlagen ist.
Für die Niederländerin war Indoor-Cycling ein Sprungbrett in den Profi-Radsport. 2022 konnte sie sich einen Profivertrag bei FDJ-SUEZ für die Saison 2023 sichern - auch dank ihres Esports-Weltmeistertitels. Adegeest ist sehr gut in die neue Straßensaison 2023 gestartet und hatte im Januar bereits das Cadel Evans Great Ocean Race gewonnen - ihr erster Sieg in der Women’s World Tour.
Auch Jay Vine, Weltmeister bei den UCI Cycling Esports World Championships 2022, hat mittlerweile den Sprung in die Weltspitze im Straßenradsport geschafft. Im vergangenen Jahr gewann er zwei Etappen bei der Vuelta a Espana und im Januar 2023 bereits die Gesamtwertung bei der Tour Down Under in seiner Heimat Australien. Mittlerweile fährt er für UAE Team Emirates.
Und auch Jason Osborne ist seit diesem Jahr Profi bei Alpecin-Deceuninck, wo Vine letztes Jahr noch unter Vertrag stand.