Konstantin Rohé
· 15.10.2020
In diesem Artikel verwenden wir sogenannte Affiliate Links. Bei jedem Einkauf über diese Links erhalten wir eine Provision vom Händler. Alle vermittlungsrelevanten Links sind mit * gekennzeichnet. Mehr erfahren.
Wer auf der Rolle Rennrad fährt, der schwitzt viel. Braucht es spezielle Bekleidung fürs Indoortraining? Wir haben Indoor-Bekleidung für Spinning und Rollentraining getestet, mit dabei Radhosen und Trikots von Assos, Rapha, Ryzon und viel mehr.
Der Corona-Lockdown im Frühjahr 2020 hat dem Indoortraining einen immensen Schub verliehen - fast alle Firmen, die hauptsächlich Produkte fürs Radtraining in den eigenen vier Wänden herstellen, konnten Verkaufsrekorde vermelden. Die Professionalisierung im Bereich Indoor Radfahren führt auch zu einer immer breiteren Produktpalette: Bereits vor zwei Jahren präsentierte die US-Firma Wahoo mit dem Wahoo Headwind einen Ventilator fürs Rollentraining, der sich an die virtuelle Geschwindigkeit anpasst (zum Testbericht) und den Wahoo Climb, der Anstiege simulieren kann (zum Testbericht).
Da war der Schritt zum indoor-spezifischen Rennradset nicht mehr weit. Aber worin unterscheidet sich Indoor-Bekleidung von den normalen Klamotten für die Straße? Die wichtigste Anforderung ist gute Belüftung und eine schnelle Schweißaufnahme, schließlich schwitzt jeder Rennradfahrer wesentlich mehr, wenn der kühlende Fahrtwind fehlt. Auch Ventilatoren schaffen hier nur bedingt Abhilfe, da die Raumtemperatur kontinuierlich höher ist als von Fahrten im Freien gewohnt.
Die Auswahl der Testprodukte erfolgte basierend auf der Kennzeichnung der Produkte als Indoor-Bekleidung. Castelli, Santini und Wahoo/Le Col verfügten bereits vor dem Corona-Lockdown im Frühsommer 2020 über entsprechende eigene Produktlinien, Gore empfiehlt die belüftete C7 Vent-Shorts sowohl für heiße Sommertage als auch fürs Rollentraining und Rapha stellte seine bestehenden Produkte anlässlich des Indoorbooms neu zu Indoor-Sets zusammen. Im November 2021 konnten wir die Superlégere-Produkte von Assos ergänzen.
Die Testperson war unser 1,90 Meter großer Redakteur mit einem Gewicht von 75 Kilogramm. Entsprechend wurden alle Produkte in Größe L bestellt, mit Ausnahme von Santini, wo aufgrund der extrem eng ausfallenden Schnittmuster auf XL zurückgegriffen wurde.
Wir haben mehrere große Bekleidungshersteller angefragt, ob sie eine spezielle Indoor-Produktlinie führen und für einen mehrwöchigen Test ihre Produktneuheiten bereitstellen. Stand November 2021 wurden Indoor-Cycling-Kits von diesen neun Marken getestet, über einen Klick auf die Marke gehts zum jeweiligen Abschnitt:
Pünktlich zur Wintersaison 2021/2022 bringt nun auch Assos mit den Superléger-Produkten eine auf Indoorcycling ausgerichtete Bekleidungslinie auf den Markt, begleitend zur gleichnamigen Renn- und Trainings-Serie auf Zwift. Der Fokus der neuen Superléger-Kollektion liegt auf der Equipe RSR Bibshorts Superlégere S9*, einer Hose die laut Assos auf minimales Gewicht und maximale Atmungsaktivität ausgelegt ist. Mit lediglich 140 Gramm (gemessen in Größe L) ist die Superléger S9 tatsächlich die leichteste Hose im Testfeld. Entsprechend leicht ist das Tragegefühl – trotz sportlicher Passform. Im Vergleich zur herkömmlichen S9 setzt die Schweizer Firma bei der Superléger auf Breezer-Tex Gewebe, dass Gewicht spart und atmungsaktiver sein soll. Schnitt und Material erinnern ein wenig an Gores C7 Vent (weiter unten im Test), wobei Assos ein härteres und kürzeres Polster verbaut – welches über acht kleine Löcher ein zusätzliches Plus an Belüftung bringt. Spürbar ist der geschmeidige Übergang an den wenigen Nahtstellen und der auffallend dünne Abschluss am Oberschenkel, der dennoch gut sitzt. Auch die Träger mit perforierten Löchern stehen unter dem Motto "weniger Gewicht, mehr Belüftung." Wenngleich nicht zu ermitteln war, welche Design-Komponente welchen Beitrag leistet – in der Summe ist der Kühlungseffekt deutlich spürbar.
Ebenfalls zur neuen Kollektion gehören das Unterhemd SS Skin Layer, die RS Socks und die RS Sweat Blocker*, zwei Schweißbändern für die Unterarme. Letztere mögen vielleicht das simpelste Accessoire der Auswahl sein, sind mit einem gemessenen Saugvermögen von bis zu 150 Millilitern Flüssigkeit je Arm aber eine entscheidende Hilfe, um die Hände möglichst schweißfrei zu halten und so Korrosion an der Lenkereinheit zu verhindern. Der SS Skin Layer* ist ein dünnes Unterhemd mit netzartiger Struktur, die insbesondere an den Armen, im Schulterbereich und am Rücken auf maximale Atmungsaktivität ausgelegt ist. Für Outdoorfahrten vielleicht etwas zu luftig, für schweißtreibende Indoor-Intervalle aber sehr passend, auch dank dem verstärkten, enger anliegenden Gewebe an der Front. Die RS Socks* runden mit enger Passform und luftig-leichtem Material die Indoor-Kombination ab. Hier setzt Assos auf InfraRed-Garn, das zum leichten Gewicht von 16 Gramm (gemessen in Größe XL) führt und sich sehr angenehm trägt. An Fersen und Zehen sind die Socken zudem verstärkt, was für guten Halt im Schuh sorgt.
Bereits 2018 brachte Castelli eine eigene Indoorkollektion auf den Markt und damit lange vor anderen etablierten Marken. Das Insider Jersey*, entweder in grün oder in schwarz erhältlich, ist dank der Wabenstruktur aus Polyester sehr leicht und damit auch erfreulich atmungsaktiv. Im Vergleich zum optisch ähnlichen Wahoo/Le Col Trikot (weiter unten lesen Sie mehr dazu) ist es ein wenig enger gewebt und damit auch weniger durchsichtig - ein Effekt, der laut Hersteller genau so beabsichtigt war, damit das Trikot auch bei Gruppenausfahrten bedenkenlos getragen werden kann. Der Kragen ist sehr tief ausgeschnitten, was zusätzliche Kühlung durch verdunstenden Schweiß ermöglichen soll. Trikottaschen gibt es sinnigerweise nur zwei: Das spart Material und Nähte - und wer hat auf der Rolle schon so viel Gepäck, dass drei Trikottaschen benötigt werden?
Die Insider Bibshorts* gibt's nur in schwarz, was den modebewussten Rennradfahrer eine Träne vergießen lässt. An den Beinen ist das Polyester-Elasthan-Gemisch zu einer engen, undurchsichtigen und saugfähigen Schicht verwebt. Erst die "Giro Air"-Abschlussbündchen sind wieder ausgesprochen luftig konzipiert. Die Träger der Shorts sind aus extrem dünnen Meshmaterial, das sich bis zum Steißbein herunterzieht. Am unteren Rücken befindet sich zudem ein kleines Not-Täschchen, in dem allerdings nur ein sehr kleines Gel Platz findet.
Der nahezu vollständige Verzicht auf Nähte sorgt für ein sehr angenehmes Tragegefühl. Gerade bei langen schweißtreibenden Indoorfahrten wirkt sich das extrem positiv aus. Ebenso vorteilhaft: Die Belüftungspunkte an den Oberschenkelaußenseiten der Gore C7 Vent* helfen bei der Entlüftung. Richtig zum Tragen kommt dieses Feature aber erst bei beständigem Fahrtwind auf der Straße. Die dicken Bündchen schließen fest, aber nicht zu eng ab. Das lange und äußerst dünne Polster bietet mehr Komfort als man auf den ersten Blick meinen mag, richtet sich aber klar an eher sportlich orientierte Fahrer. Die breiten Träger sitzen fest und sollen über kleine Luftschlitze zusätzliche Kühlung ermöglichen. Spürbar war dies bei den Testfahrten aber nicht.
Das als Indoor-Oberteil empfohlene Base Layer* ist ein dünnes Unterhemd mit Ärmeln. Die Wabenstruktur des Stoffes ist unter Belüftungsaspekten konzipiert und macht das Trikot angenehm leicht. Das bedingt aber auch, dass die Schweißaufnahme geringer ist als bei den Indoor-Trikots der Konkurrenz.
Das australische Label Maap macht auf dem Markt style-betonter, hochpreisiger Rennradklamotten allmählich den etablierten Mitbewerbern um Rapha, Café du Cycliste und Co Konkurrenz. Mit einer eigenen Rennserie auf Zwift und einer passenden Indoor-Kollektion will Maap nun auch in der Nische der ultraleichten Klamotten Fuß fassen. Das Set besteht aus klassischer Rennradkappe - allerdings aus ultradünnem Mesh-Material -, buntem Race-Trikot und passender Hose. Der Schnitt ist Maap-typisch eng gehalten, was performance-orientierte Rennradfahrer freuen wird. Während in der Breite Parallelen zum Schnittmuster italienischer Marken sichtbar werden, setzt Maap in der Länge auf ein paar Zentimeter mehr als Castelli, Santini und Co - was schlacksigen, großen Fahrertypen entgegen kommt.
Das Men's Allied Pro Air Jersey hat sehr lange Ärmel mit verhältnismäßig dünnem Bundabschluss. Durch die insgesamt enge Passform, rutscht dennoch auch bei schweißtreibenden Trainingseinheiten nichts. Etwas luftigere Trikots, aus dem Testfeld etwa von Rapha oder Santini konnte in Sachen Atmungsaktivität mehr punkten, dafür saugte das Maap-Trikot gefühlt sehr gut, ebenso die passende Cap. Die mitgelieferte Bibshort, Team Bib Evo*, ist weniger luftig als die indoor-spezifischen Modelle von Wahoo x Le Col und Nopinz, sitzt aber dank breitem Bund und hoch abschließender Front am Bauch, sehr gut. Überzeugende Produkte, wäre da nicht der extrem hohe Preis.
Überhitzung ist der ärgste Feind des Rennradfahrers beim Indoortraining. Dagegen setzt der britische Radbekleidungshersteller Nopinz seine neue Subzero-Kollektion, bestehend aus einem Einteiler und einer Trägerhose: Das Gewebe ist von kleinen Luftlöchern durchzogen; in spezielle Taschen am unteren Rücken und zwischen den Schulterblättern kann man mit Kühlgel gefüllte Kunststoffpäckchen stecken, die sich im Eisschrank immer wieder einfrieren lassen. Auch Schweißbänder für die Unterarme bieten Platz für schmale Kühleinlagen. Der Kühleffekt ist enorm, ohne unangenehm zu sein. Nach einer halben Stunde intensiven Rollentrainings sind die Kühlpads aufgebraucht, dann kann man den zweiten Satz mitgelieferter Päckchen nachschieben.
Sowohl der Einteiler als auch die Trägerhose sind sehr sportlich geschnitten, enge Silikonprints halten die Beinabschlüsse in Position. Lediglich die Schweißbänder am Handgelenk liegen eher locker an und sind an den Nähten etwas gröber verarbeitet; ihr Effekt ist aber frappierend, denn die Stulpen verhindern schwitzige Hände, was auch den Lenker trocken hält. Gerade bei hochintensiven Workouts und Indoor-Rennen ein echtes Plus. Das eher dünne und schmale Sitzpolster der Hose war auch über längere Zeit bequem, das Cool-Pack am unteren Rücken und der saugkräftige Stoff im Nierenbereich verhindern, dass sich die Hose mit Schweiß vollsaugt. Durch die Coolpack-Lösung bieten die Nopinz-Produkte noch mehr Kühlung als andere Produkte des Testfelds, der Ansatz der Briten geht so konsequent auf Indoor-Bedürfnisse wie bei kaum einem zweiten Hersteller.
Die Produktvielfalt in Santinis Indoorbereich erstaunt: Für Männer steht die Modellreihe "Tono Studio" bereit; Frauen können sowohl auf "Tono Chromosome" als auch auf "Tono Puro" zurückgreifen. Wie vom italienischen Hersteller aus anderen TOUR-Tests gewohnt, sind Santini-Trikots* nochmal eine Spur sportlicher (sprich: enger) geschnitten als Trikots der Konkurrenz. Spannend ist die Konzeption aus atmungsaktivem, dünnem Mesh-Material am Rücken und eher festerer, undurchsichtiger Trikotfront. Daraus ergibt sich ein etwas weniger luftiges Gesamtgefühl als beispielsweise bei den durchgängig dünneren Trikots von Castelli oder Wahoo/Le Col, doch das Trikot scheint mehr Schweiß aufzusaugen als die weitmaschigen Konkurrenten. Gleiches gilt für die sehr langen, saumlosen Ärmel, die wie eine zweite Haut anliegen.
Die zugehörige Bib-Shorts mit Gel-Kern-Polster* verfügt, anders als die meisten Testprodukte der Konkurrenz, über keinerlei Lüftungsschlitze. Das Polyamid-Polyester-Elasthan-Gewebe sitzt folglich auch etwas enger am Körper. Ob man das Sitzpolster mag, hängt von Einsatzzweck und individuellem Körperbau ab: Die gemessene Sitzpolsterbreite ist die geringste im gesamten Testfeld - und das obwohl alle anderen Produkte in Größe L geliefert wurden, Santini aber in XL! Der Gelkern des Polsters sorgt für ordentlich Volumen. Zunächst ein ungewohntes Gefühl, das an die Radhosen der 1990er und frühen 2000er erinnert. Dieses Gefühl legt sich aber schnell, außerdem traten bei den Testfahrten auch nach über eineinhalb Stunden auf der statischen Rolle keine Taubheitsgefühle oder sonstige Beschwerden auf - ein klarer Pluspunkt. Das Material der Hose, das von Santini patentierte "Thunderbike Power"-Gewebe, soll einen leichten Kompressionseffekt hervorrufen und sich besonders eng an die Haut anschmiegen. Zumindest letzteres können wir bestätigen - kein Kit war derart eng anliegend wie das von Santini. Auch gut: Das Outfit gibt's in vier verschiedenen Farbvarianten.
Wie profitiert man vom coronabedingten Indoorboom, auch wenn man kein komplettes Indoor-Kit anbieten kann? Man macht's wie Rapha und kombiniert bestehende Produkte mit einzelnen Neuheiten, um sie neu zu vermarkten. Einer der Dauerbrenner, der in der Indoor-Kollektion wieder aufgegriffen wurde, ist die Core Cargo Shorts* . Diese hat ein üppiges Polster, das etwas voluminöser daherkommt als bei den meisten anderen Herstellern. Funktioniert auch bei schweißtreibenden Fahrten auf der Rolle, kann in Sachen Belüftung aber nicht mit der Konkurrenz mithalten. Auch die beiden Netztaschen an den Beinen, in denen man Verpflegung oder sonstige Utensilien verstauen kann, bringen Indoor keinen Vorteil. Wer sich in Bib Shorts nicht wohl fühlt, wird mit Freude registrieren, dass es sich um ein trägerloses Modell handelt.
Das ärmellosen Indoor Training Shirt* ist extrem leicht, liegt mit eher breiterem Schnitt auch nicht so eng an wie von Rennrad-Oberteilen gewohnt. Hilfreich gegen den Schweiß ist auch die Sweat Cap* der Kollektion, eine leichte Mütze, deren Material überraschend viel Schweiß saugt. Definitiv ein Pluspunkt, vor allem für Brillenträger. Auch Socken gibt es seit diesem Jahr in einer atmungsaktiven Lightweight Variante, die neben Indoortrainings auch für heiße Sommertage passen. Abgerundet wird die Indoor-Kollektion Raphas von den schicken, aber sehr teuren kabellosen Kopfhörern Beoplay E 8 Sport.
In der Triathlon-Szene ist die Kölner Marke Ryzon längst eine feste Größe und wird auch im Radsport immer bekannter - auch Dank der immensen Werbekraft von Testimonial und Teilhaber Jan Frodeno. Ihre Radsport-Bekleidung zeichnet sich durch einen sehr sportlichen Schnitt und überwiegend gedeckte Farbgebung aus. Ähnlich der Indoor Training Cap von Rapha hat auch Ryzon ein Bekleidungsstück im Angebot, dass den Schweiß etwas eindämmen soll: Das DryTerry Performance Headband der Performance Series. In der Tat funktioniert das Stirnband gut als Schweißbarriere. Der One-Size-Fits-All-Ansatz kann trotz elastischem Stoff allerdings für ein wenig Schädelbrummen sorgen, gerade bei Sportlern mit großem Kopfumfang.
Der Performance Base Layer trägt sich angenehm und ist eine gute Wahl bei Lauf- wie Radeinheiten an heißen Tagen oder in den eigenen vier Wänden. Nicht umsonst ist das dünne Unterhemd auf der Ryzon-Website auch in der Kategorie "Running" gelistet. Den gleichen performance-orientierten Schnitt wie der Base Layer weist auch die Trikot-Shorts-Kombination der Generator Arrow Produktlinie auf. Generell gilt: Für Sportler mit langen Armen oder Beinen sind die Ryzon-Klamotten gut geeignet, da Ärmel- und Beinlänge im Vergleich zu den anderen hier getesteten Marken am oberen Ende des Spektrums liegen. Ein niedriger BMI ist allerdings Voraussetzung, um ins Arrow Bike Jersey und die zugehörige Arrow Bike Bib Shorts zu passen - Frodeno-ähnliche Maße eben. Die gute Verarbeitung mit breiten Abschlussbündchen, hochwertigem Reißverschluss und sparsam eingesetzten Nähten überzeugt auf ganzer Linie. Hochwertige Materialien und Produktion in Europa schlagen sich allerdings deutlich im Preis nieder: Mit über 400 Euro allein für das Trikotset ist Ryzon unangefochtener Spitzenreiter im Testfeld.
Wenn Hardware-Hersteller Wahoo mit im Boot der Bekleidungskonzeption ist, darf man einen konsequenten Indoor-Fokus der Klamotten erwarten. Diesem Anspruch wird das bunte Set, das in Zusammenarbeit mit der britischen Bekleidungsmarke Le Col entstand, auch gerecht. Ein sehr dünnes Polyester-Trikot* verbunden mit wabenförmigem Strickmuster verleiht dem Jersey viel Atmungsaktivität, ähnlich dem Insider-Trikot von Castelli. Kurze Arme und ein weit geschnittener Kragen passen zum luftigen Gesamtbild. Noch mehr Luft gibt's nur beim ärmellosen Damen-Oberteil, dass sich ansonsten in Material und Passform an den Herren-Modellen orientiert.
Auch bei der Hose* steht der Luftaustausch im Vordergrund: Hunderte klitzekleiner Luftlöcher sollen helfen, die Muskeln bei der Belastung zu kühlen. Auch die Träger der Hose sind entsprechend perforiert. Der Kühleffekt ist in der Tat spürbar - ein laufender Ventilator vorausgesetzt. Der Sinn der Longsleeve Warm-Up-Trikots erschloss sich uns hingegen nicht.
Die Qualität im Testfeld stimmt, doch entsprechend gestaltet sich auch der Preis der Indoor-Sets. Mit knapp 195 Euro bietet Castelli die günstigste Trikot-Hosen-Kombi der fünf Marken. Viel Geld für jeden, der nur ab und an ein paar Rolleneinheiten im Winter einschiebt, wenn es das Wetter nahezu unmöglich draußen zu fahren. Aber: Die meisten Indoor-Kits eignen sich perfekt für heiße Sommertage, bringen sie mit leichten Mesh-Materialien und atmungsaktiven Gewebestrukturen doch genau die Features mit, die drinnen wie draußen vor Überhitzug schützen.