Pauline Ferrand-Prévot
, Andreas Kublik
· 13.10.2022
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Selbst ist die Frau: Profi-Fahrerin Pauline Ferrand-Prevot zeigt die wichtigsten Schraubertipps zur Rennrad-Reparatur, die Radsportler und Radsportlerinnen beherrschen sollten - am besten schon vor der ersten Rennradtour.
Rennrad-Reparatur mit der Weltmeisterin: Pauline Ferrand-Prevot hat im Radsport bereits Historisches geleistet: Ihr ist es 2015 als erster Frau gelungen, gleichzeitig Weltmeisterin im Cyclocross, im Straßenrennen und auf dem Mountainbike zu sein.
2022 folgte ein weiteres historisches Quadrupel. Ferrand-Prevot holte zunächst bei den Mountainbike-Weltmeisterschaften in Les Gets die die Titel im Short Track, Cross Country und auch im Marathon, ehe sie im Oktober auch noch UCI-Gravel-Weltmeisterin wurde. Kurz darauf unterschrieb sie einen Vertrag beim britischen Team Ineos Grenadiers. Hier gibt sie die wichtigsten Tipps zur Rennrad-Reparatur.
Macht Einsteigern oft Angst: mit Klickpedalen zu fahren, durch die der Schuh relativ fest mit der Trittfläche verbunden ist. Doch mit dem passenden Inbus-Schlüssel lässt sich bei vielen Pedalen die Auslösehärte einstellen. Meist ist die Drehrichtung angegeben: "+" bedeutet härter, "–" bedeutet weicher. Bei manchen Modellen zeigt eine Skala auf der Rückseite, wie hart das Pedal eingestellt ist.
Die Gänge wechseln nicht mehr sauber? Das lässt sich oft leicht beheben. Dreht man im Uhrzeigersinn an der Einstellschraube (Blick von hinten aufs Schaltwerk), bedeutet das weniger Spannung im Zug, die Kette fällt. Dreht man andersherum, klettert die Kette leichter aufs größere Ritzel. Vorsichtig herantasten mit Viertelumdrehungen!
Viele Bremsen sind einfach einzustellen - eine leichte Rennrad-Reparatur. Weil die Bremsgummis sich im Gebrauch abnutzen, muss man den Abstand zwischen Gummis und Felge ab und zu wieder verringern - auf höchstens zwei Millimeter. Dafür dreht man die Schraube am Bremszug gegen den Uhrzeigersinn.
Sind die Bremsgummis bis zur Verschleißgrenze abgenutzt (bei den meisten Belägen ist sie markiert), muss man die Gummis tauschen: Bremse öffnen, Laufrad ausbauen (siehe unten); die Fixierschraube weit genug herausdrehen, den gebrauchten Bremsbelag nach hinten herausziehen.
Den neuen Gummi in die Fassung schieben. Die Beläge sind für Hinter- und Vorderradbremse gleich, für rechts und links allerdings unterschiedlich. Beschriftung beachten! Dann die Fixierschraube festziehen und die Bremse wieder schließen. Die Abstände zur Felge prüfen und fertig ist diese Rennrad-Reparatur.
1. Die nächste Rennrad-Reparatur: Der Reifen ist abgefahren oder verliert Luft, weil Steinchen oder Scherben im Gummi stecken? Dann ist es Zeit für einen Reifen- oder Schlauchwechsel. Erster Schritt: Die Bremse öffnen, damit man das Laufrad herausnehmen kann. Bei Shimano und SRAM dreht man den Entspannhebel nach oben (siehe Bild). Bei Campagnolo gibt es einen Stift
im Brems-/Schalthebel, mit dem man die Bremse entspannt.
2. Ein kräftiger Zug am Hebel öffnet den Schnellspanner, das Laufrad ist lose. Am Vorderrad muss man den Hebel meist noch einige Male gegen den Uhrzeigersinn drehen, bevor das Rad herausfallen kann. Wichtig: Beim Einbau Hebel so schließen, dass man ihn gerade noch zubekommt und er eng am Rahmen anliegt. Andernfalls muss man den Hebel im Uhrzeigersinn drehen, um die Spannung zu erhöhen.
3. Das Laufrad nimmt man bei dieser Rennrad-Reparatur heraus, indem man es nach unten und leicht nach vorne drückt. Ein leichter Schlag auf den Reifen von oben kann dabei helfen. Danach drückt man mit dem Daumen auf den Steg am Schaltkäfig, um das Laufrad gut aus der Kettenführung herauszufädeln.
4. Mit Reifenhebern* löst man den Reifen aus der Felge. Hilfreich sind Heber, die man in den Speichen einhängen kann (wie im Bild). Man schiebt den ersten mit der schmalen Seite zwischen Felgenrand und Reifen, drückt ihn nach außen und hebelt damit den Reifen über den Felgenrand.
5. Der erste Reifenheber bleibt eingehängt, den zweiten setzt man eine Handbreit entfernt an. Dann zieht man den Reifenheber einmal um die ganze Felge herum, sodass eine Reifenseite komplett aus der Felge rutscht. Ist der Reifen auf einer Seite gelöst, lässt er sich leicht ganz von der Felge nehmen.
6. Ist der Reifen nicht beschädigt, genügt es bei einem Plattfuß meist, den Schlauch zu tauschen*. Man drückt dazu am Ventilloch den Reifen zur Seite und zieht den Schlauch heraus. Danach neuen Schlauch einsetzen, leicht aufpumpen und unter dem Reifen ins Felgenbett schieben.
7. Danach den Reifen möglichst mit der Hand wieder ins Felgenbett schieben. Reifenheber können den Schlauch beschädigen. Sitzt der Reifen richtig, kann man ihn mit viel Daumendruck auf den letzten Zentimetern über den Felgenrand stemmen. Aufpumpen, und fertig ist diese Rennrad-Reparatur!
Dieses kleine Set sollte man stets in der Trikottasche oder in einem Satteltäschen dabei haben für eine Rennrad-Reparatur: mindestens einen Ersatzschlauch* (passende Ventillänge beachten!), eine für hohen Druck geeignete Minipumpe*, zwei Reifenheber* und ein Minitool* mit den wichtigsten Schlüsselgrößen.