Julian Schultz
· 22.11.2023
Mit dem runderneuerten Impulso präsentiert Bianchi ein Race-Gravelbike, das bei den Rennen dieser Welt konkurrenzfähiger als der Vorgänger sein soll. Der Traditionshersteller spendiert der Neuheit dafür ein aerodynamisches Update und bedient sich beim Oltre RC und Specialissima. Speziell das Steuerrohr und der Übergang zum Unterrohr sehen der Konstruktion am neuen Leichtbau-Modell der Italiener zum Verwechseln ähnlich. Im Gegensatz zum alten Modell, das nach heutigen Gesichtspunkten eher einem Allroad-Bike entspricht, verlaufen die Leitungen zudem integriert. Beim Top-Modell, das unter dem Luxuslabel “Reparto Corse” (dt.: Rennabteilung) firmiert, runden ein leichtes Carbon-Cockpit und schnelle Laufräder das Aero-Konzept ab.
Von den High-End-Komponenten profitiert das Impulso RC auch an der Waage. 8,1 Kilogramm soll das Top-Modell wiegen. Für die Mittelklasse-Version nennt Bianchi ein Komplettradgewicht von 8,9 Kilogramm. Zum Basismodell, das auf einfachen Alu-Laufrädern rollt, machen die Italiener keine Angabe. Um das Gewicht so niedrig wie möglich zu halten, verzichtet Bianchi auf Montageösen für Taschen oder Schutzbleche.
Eine frontlastige Gewichtsverteilung, die aus der Aero-Optimierung resultiert, und die relativ geringe Reifenfreiheit von 42 Millimetern deuten daraufhin, dass das Impulso straff abgestimmt sein dürfte. Da sich Bianchi in der Pressemitteilung nicht zur neuen Carbonstütze mit integrierter Klemmung äußerst, lässt sich über die Funktion der Konstruktion nur spekulieren.
Die Sitzposition fällt extrem rennmäßig aus: Mit einem STR-Quotienten von 1,42 in mittlerer Rahmengröße orientiert sich das Impulso an Profi-Material. Beispielsweise sitzt man auf dem Specialissima ähnlich gestreckt. Im Segment der Race-Gravelbikes bringt das BMC Kaius den Fahrer in eine vergleichbare Position. Der lange Radstand suggeriert eine hohe Fahrstabilität.
Bianchi-Fans aufgepasst: Die Italiener bieten alle drei Ausstattungsvarianten in Celeste-Lackierung oder wenigstens mit Akzenten der bekanntesten Rahmenfarbe der Rennrad-Welt an. Beim Oltre und Specialissima sind nur die Basismodelle im typischen Farbton gehalten. Weiteres Alleinstellungsmerkmal: Die Impulso-Familie ist mit Zweifach-Antrieben und großem Gangspektrum (2x12) ausgestattet. Die Konkurrenz setzt inzwischen vermehrt auf Einfach-Kurbeln. Für das Top-Modell mit elektronischer Funkschaltung von SRAM verlangt Bianchi 6849 Euro. Die günstigeren Versionen Pro und Comp mit mechanischer Shimano GRX kosten 4249 beziehungsweise 2999 Euro.