Bei der neuen URS-Familie soll der Modellname, ein Akronym für “Unrestricted”, Programm sein. Frei und uneingeschränkt sei der Einsatzbereich der neuen Gravelbikes, so BMC. Als Spezialisten für schwieriges Gelände und Reisen unterscheiden sich die insgesamt vier Plattformen klar vom wettkampforientierten Kaius des Schweizer Herstellers.
Wie beim Vorgänger charakterisiert sich das URS über verschiedene Federelemente. Zwischen Sitzrohr und Sitzstreben sitzt weiter ein Elastomer, der einen maximalen Federweg von zehn Millimetern bieten soll. Da der Dämpfer austauschbar ist, lässt sich die Federung ans Fahrergewicht anpassen. Auch am Cockpit kommt die sogenannte Micro Travel Technology (MTT) in Form eines gefederten Vorbaus zum Einsatz. In den LT-Varianten (Long Travel) ersetzt eine vollintegrierte Federgabel den Vorbau. Bei beiden Bauteilen liegt der maximale Federweg bei 20 Millimetern.
Die beiden Basismodelle kommen ohne die Komfortelemente aus, sind aber wie alle anderen Versionen mit einer Sattelstütze aus Carbon ausgestattet und lassen etwas breitere Reifen zu. Statt bislang 45 passen nun 47 Millimeter breite Gummis durch Gabel und Rahmen. Mit 650B-Laufrädern sind 50 Millimeter möglich. Ab Werk sind die Bikes mit 44 Millimeter breiten Pneus von WTB aufgebaut.
Der Carbonrahmen zeichnet sich weiter durch seine Sloping-Geometrie aus und ist nun in fünf statt vier Größen erhältlich. Der lange Radstand (1070 Millimeter/Größe M) und flache Lenkwinkel (69,5 Grad) sollen in unwegsamen Gelände nochmals die Fahrstabilität erhöhen. Bereits das alte URS LT One beeindruckte im TOUR-Test mit einer extremen Laufruhe. Die Sitzposition fällt etwas aufrechter als beim Vorgänger aus, ist mit einem STR-Quotienten von 1,45 (Rahmengröße M) aber weiter tendenziell sportlich. Auf vergleichbaren Bikepacking-Rädern wie dem Wilier Adlar, zugegeben ein Extrem in der Spezialkategorie, sitzt man aufrechter.
Wie es sich für ein modernes, reisetaugliches Gravelbike gehört, bietet das URS zahlreiche Zusatzfunktionen: vom Staufach im Unterrohr, über Montagepunkte für Taschen, Gepäckträger und feste Schutzbleche bis zu einem in die Gabel integrierten Kabelkanal für einen Nabendynamo. Wer es etwas reduzierter mag: Optional lässt sich ein “Schutzblech” am Kopf der Sattelstütze montieren. Die Konstruktion erinnert an die kleinen Schmutzfänger von Ass Savers.
Die insgesamt acht Modelle aus den vier Linien URS, URS 01, URS 01 LT und URS Amp sind ausschließlich mit Antrieben von SRAM im Mullet-Aufbau ausgestattet. Das sogenannte Amp-Modell kommt mit einem Mittelmotor von TQ. Das günstigste Basismodell (URS Three) mit mechanischer Apex/Eagle-Schaltung und Alu-Laufrädern von DT Swiss kostet 3799 Euro. Das exklusive Top-Modell (URS 01 One) mit elektronischer Red XPLR/XX SL Eagle und flachen Carbon-Laufrädern von Zipp liegt bei stolzen 11999 Euro. Die motorisierte Variante ist nur als High-End-Modell erhältlich und kostet 9999 Euro.