Des Weltmeisters neues Arbeitsgerät: Wir haben das Canyon Aeroad von Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck) vor die Linse bekommen. Der Top-Star fährt wie seine Teamkollegen um Sprinter Jasper Philipsen eine bislang unveröffentlichte Rennmaschine aus Koblenz.
Im Vergleich zum aktuellen Modell zeigt das Bike kaum sichtbare Änderungen. Der Lenkkopf und das Unterrohr wirken etwas filigraner, der Übergang zum Oberrohr ist minimal kantiger. Neu konstruiert ist zudem der Übergang zwischen Sitzstreben und Sitzrohr. Die Ausfallenden auf der Antriebsseite sind verschlossen. Die Klemmung der Aero-Sattelstütze sitzt nun im Ober- statt im Sitzrohr.
Van der Poel fährt (natürlich) einen CFR-Rahmen, bei Canyon das High-End-Pendant zu den S-Works-Modellen bei Specialized oder den Reparto-Corse-Rädern bei Bianchi. An die Waage hängen durften wir den Boliden leider nicht. Für das aktuelle Aeroad ermittelten wir je nach Ausstattung ein Gewicht über 7000 Gramm, die Aero-Leistung lag bei 204 Watt. Damit ist das Canyon das schnellste Rennrad im Peloton. Das Cervélo S5 von Vorjahressieger Jonas Vingegaard brachte es im TOUR-Test auf 205 Watt.
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Das Rahmen-Set von Van der Poel zeichnet sich zudem durch zahlreiche Details aus, die an seinen Parforceritt bei der Straßen-WM im Vorjahr erinnern: Farbtupfer in Regenbogen-Farben, die Startnummer unter dem Tretlager, die der Niederländer in Glasgow trug, oder die Daten seiner Triumphfahrt auf der Unterseite des Oberrohrs.
Für die erste Etappe kombinierte der 29-Jährige eine 54/40-Kurbel mit einer 11-34-Kassette von Shimano. Der japanische Komponentenriese stellt auch die Laufräder: Auf den C50 sind 28 Millimeter breite Tubeless-Reifen von Vittoria montiert. Beim Lenker setzt van der Poel auf ein One-Piece-Cockpit von Canyon (CP0049) mit einer Breite von 420 Millimetern und einer Vorbaulänge von 120 Millimetern.
Der Carbonsattel von Selle Italia ist ebenfalls eine Hommage an den Weltmeistertitel. An der Sattelstütze (SP0075) ist der Startnummernhalter angeschraubt. Um Gewicht zu sparen, fährt der Alpecin-Profi vorne wie hinten Scheibenbremsen mit einem Durchmesser von 140 Millimetern. An den Serienrädern sind 160-Millimeter-Discs verbaut.