Vuelta 2023Evenepoel holt 18. Etappe mit Monster-Solo, Vingegaard schützt Kuss

Sebastian Lindner

 · 14.09.2023

Vuelta 2023: Evenepoel holt 18. Etappe mit Monster-Solo, Vingegaard schützt KussFoto: Getty Velo
Remco Evenepoel fuhr den ganzen Tag in der Spitzengruppe und konnte sich am Ende souverän die 18. Etappe sichern.
Als Solist hat Remco Evenepoel die 18. Etappe der Vuelta 2023 für sich entschieden. Es ist sein dritter Etappensieg bei dieser Spanien-Rundfahrt.

29 der insgesamt 179 Kilometer hinauf zum Puerto de la Cruz de Linares absolvierte der Belgier als Solist. Bei der ersten Überquerung des Schlussanstieges Puerto de la Cruz de Linares schüttelte er den jungen Briten Max Poole (Team dsm-firmenich) und Routinier Damiano Caruso (Bahrain-Victorious) ab. Der Italiener kam mit 4:46 Minuten hinter Evenepoel (Soudal - Quick Step) als Zweiter ins Ziel, Dritter wurde Andreas Kron (Lotto Dstny).

Die Favoriten kamen mit mehr als neun Minuten Rückstand ins Ziel. Und im Gegensatz zu den letzten Tagen schaffte es das Rote Trikot von Sepp Kuss (Jumbo-Visma) vor seinen Teamkollegen Primoz Roglic und Jonas Vingegaard ins Ziel. Vor allem der dänische Tour-Sieger stellte sich dieses Mal in den Dienst des Amerikaners, fuhr Lücken zu und nahm am Ende sogar noch ein paar Sekunden Zeit, sodass er nun wieder 17 Sekunden hinter Kuss auf Rang zwei liegt.



“Wir haben heute Sepp beschützt. Es ist schön, auch mal etwas zurückgeben zu können”, sagte Vingegaard. “Auch am Samstag”, fügte er hinzu. Die vorletzte Etappe, die längste der Rundfahrt, die auch nochmal 4400 Höhenmeter mit sich bringt, stellt die letzte Gefahr für die Gesamtwertung da.

Die Top 10 der 18. Etappe

  1. Remco Evenepoel (Soudal - QuickStep) 4:47:37
  2. Damiano Caruso (Bahrain Victorious) +4:44
  3. Andreas Kron (Lotto Dstny) +5:10
  4. Max Poole (Team dsm-firmenich) +5:12
  5. Paul Ourselin (TotalEnergies) +5:17
  6. Julien Bernard (Lidl-Trek) +6:11
  7. Egan Bernal (Ineos Grenadiers) +7:01
  8. Juan Ayuso (UAE Team Emirates) +9:29
  9. Enric Mas (Movistar) +9:29
  10. Sepp Kuss (Jumbo-Visma) +9:29

Auch wenn sich das Bora-Duo Cian Uijtdebroeks und Alexandr Vlasov nicht bei den Besten halten konnte und knapp eine Minute auf Kuss und Co. kassierte, änderte sich an den Top 10 der Gesamtwertung nichts, denn auch Joao Almeida (UAE Team Emirates) und Santiago Buitrago (Bahrain Victorious) kassierten viel Zeit. Der spanische Dreikampf zwischen Juan Ayuso (UAE Team Emirates), Mikel Landa (Bahrain Victorious) und Enric Mas (Movistar) hinter dem Jumbo-Podium endete in einer Pattsituation.

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Die Top 10 der Vuelta-Gesamtwertung

  1. Sepp Kuss (Jumbo-Visma) 65:31:27
  2. Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma) +0:17
  3. Primoz Roglic (Jumbo-Visma) +1:08
  4. Juan Ayuso (UAE Team Emirates) +4:00
  5. Mikel Landa (Bahrain Victorious) +4:19
  6. Enric Mas (Movistar) +4:30
  7. Cian Uijtdebroeks (Bora-Hansgrohe) +7:37
  8. Alexandr Vlasov (Bora-Hansgrohe) +8:35
  9. Joao Almeida (UAE Team Emirates) +10:20
  10. Santiago Buitrago (Bahrain Victorious) +12:20

Weiterhin keine Veränderungen gab es bei den Wertungstrikots. Kuss in Rot, Ayuso in Weiß und Kaden Groves (Alpecin-Deceuninck) in Grün müssen nur noch bedingt um ihre Trikots zittern. Evenepoel hat die Bergwertung hingegen bereits in der Tasche, wenn er es bis Madrid schafft. Sein Vorsprung ist uneinholbar.

Das war die 18. Etappe der Vuelta 2023

Es dauerte nicht lange, bis sich eine Ausreißergruppe absetzen konnte, die dieses Mal auch freie Fahrt von Jumbo-Visma bekam. 14 Fahrer waren dabei, unter ihnen erneut Evenepoel. Auch Caruso, Nico Denz (Bora-Hansgrohe) und Egan Bernal (Ineos Grenadiers) gehörten zur Spitze. Die Gruppe fuhr den größten Vorsprung heraus, den es bei dieser Vuelta zu sehen gab - mehr als zehn Minuten.

Am längsten Anstieg des Tages, dem Puerto de San Lorenzo (1. Kategorie), der 100 Kilometer vor dem Ziel erreicht wurde, bekamen die ersten Ausreißer Schwierigkeiten. Evenepoel hingegen sicherte sich am Gipfel zehn weitere Punkten für das Bergtrikot - er gewann alle fünf Wertungen des Tages. Der Vorsprung auf das Feld war derweil kaum geschmolzen.



Am Alto de Tenebredo (3. Kategorie) 60 Kilometer vor dem Ziel siebte Evenepoel dann aus. Nur Caruso, Bernal, Poole, Kron und Paul Ourselin (TotalEnergies) konnten ihm folgen, der Vorsprung aufs Feld wuchs weiter auf mehr als elf Minuten.

In die erste Überfahrt des Puerto de la Cruz de Linares (1. Kategorie) ging Kron Vollgas, doch das bereute er schnell. Evenepoel hielt das Tempo hoch, lediglich Caruso und Poole blieben bei ihm. Bis zum Gipfel hatte der Belgier dem jungen Briten als ärgsten Konkurrenten bereits 1:20 Minuten abgenommen.

In der Gruppe der GC-Fahrer zeigte sich das übliche Bild. Bahrain Victorious arbeitete so lange, bis alle Helfer aufgebraucht waren. Dann waren die Kapitäne unter sich. Und dann arbeitete Jumbo-Visma für Kuss. Jonas Vingegaard und Primoz Roglic spannten sich vor das Rote Trikot und hielten das Tempo konstant so hoch, dass ihr Kollegen folgen konnte. Attacken von Landa, Ayuso und Mas konnte der Tour-Sieger allesamt so parieren, dass Kuss problemlos folgen konnte.

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