Regen, Stürze, Ausfälle, Streckenänderungen: Das Wetter spielte in vielerlei Hinsicht eine gewaltige Rolle beim Giro d’Italia 2023 und lieferte den Fotografen ganz eigene Motive.
Die Straßen waren vor allem im südlicheren Teil Italiens spiegelglatt. Das bekam auch Mark Cavendish zu spüren, der im Zielsprint der 5. Etappe wegrutschte und über die Ziellinie flog.
Bis zur Hälfte des Giros sah alles nach einem Favoritensieg von Remco Evenepoel aus. Der belgische Ausnahmekönner gewann zwei Etappen, doch nur wenige Stunden nach seinem Sieg im Einzelzeitfahren auf dem 9. Abschnitt musste er das Rennen aufgrund eines positiven Corona-Tests verlassen.
Auch der Abstecher der Italien-Rundfahrt in die Schweiz ging nicht wie geplant über die Bühne. Von den ursprünglich geplanten 207 Kilometern wurden aufgrund des schlechten Wetters letztlich nur knapp 75 gefahren. Mit dem Großen Sankt Bernhard wurde die geplante Cima Coppi - der höchste Punkt des Rennens - gestrichen. Die Drei Zinnen auf der 19. Etappe traten an die Stelle des Sankt Bernhards.
Aus deutscher Sicht lief die Italien-Rundfahrt sehr erfolgreich. Lennard Kämna fuhr als Neunter in die Top 10 der Gesamtwertung und es gab drei Etappensiege. Zwei davon fuhr Nico Denz als Ausreißer ein, einen Erfolg holte Pascal Ackermann im Massensprint.
Entschieden wurde der Giro erst kurz vor Schluss beim Bergzeitfahren zum Monte Lussari auf der 20. Etappe. Bereits tags zuvor hatte Primoz Roglic dem bis dahin Gesamtführenden Geraint Thomas an den Drei Zinnen einige Sekunden abgeknapst. Auf dem vorletzten Abschnitt eroberte der frühere Skispringer unter dem frenetischen Jubel seiner slowenischen Fans das Rosa Trikot - auch ein Defekt konnte ihn nicht stoppen.
Nach einer Triumphfahrt durch die Straßen Roms folgte in der Ewigen Stadt die Krönung für Roglic, der den Giro mit 14 Sekunden vor Geraint Thomas und 1:15 Minuten vor Joao Almeida gewann.
Derweil setzte Demi Vollering bei der Vuelta a Burgos Feminas ihren Siegeszug in diesem Jahr fort. Die Niederländerin gewann zwei von vier Etappen - die anderen beiden gingen an ihre Landsfrau Lorena Wiebes - und die Gesamtwertung, nachdem sie bereits im April die Ardennen-Klassiker dominiert hatte.
Der Juni wird im Profi-Radsport nicht minder spannend. Mit Criterium du Dauphine und Tour de Suisse geht die Vorbereitung auf die Tour de France in die heiße Phase. Die wichtigsten Juni-Termine gibt’s hier in unserem Rennkalender.