Technischer Fortschritt mit Höchstgeschwindigkeit: Als relativ junge Marke machte sich der kanadische Bike-Hersteller Cervélo mit Renn- und Zeitfahrräder im High-End-Bereich einen Namen. Ausgehend vom heutigen Hauptsitz in Santa Cruz in Südkalifornien vertreiben Distributoren und Einzelhändler Cervélo-Räder in Top-Qualität auf der ganzen Welt – für den deutschen Markt ist der Vertriebspartner Cervélo France zuständig. Lesen Sie im TOUR Überblick alles zur Geschichte der Marke sowie den bekanntesten Modellen und erfolgreichsten Teams.
Die Idee von Cervélo wurde 1995 geboren: Auf der Suche nach den schnellsten Bikes untersuchte der dänische Ingenieur Gerard Vroomen die Aerodynamik von Fahrrädern. Das Ziel: das perfekte Time-Trial-Bike für Triathleten zu entwerfen. In Kanada traf Vroomen an der McGill University auf Phil White, der fortan sein Geschäftspartner werden sollte – Cervélo war gegründet.
Die Zusammensetzung des Namens – ein Mix aus dem italienischen Begriff „cervello“ (Dt. Gehirn) und dem französischen Wort „vélo“ für „Fahrrad“ – war dabei Programm. Schließlich stellten die beiden Gründer Innovation und Gedankenleistung voraus, um ein Bike-Design für die beste Kombination aus Leichtigkeit sowie Schnelligkeit zu finden. Das Ergebnis war bahnbrechend: 1996 stellte Cervélo den ersten Rahmen aus Carbon unter 1 Kilogramm vor, der den Radsport revolutionierte.
Der nächste Schritt folgte im Jahr 2011, als Pon Holdings aus den Niederlanden Cervélo übernahm – Gerard Vroomen und Paul White sind weiterhin dort beschäftigt. Cervélo reihte sich so neben weitere Fahrradmarken der Pon Gruppe ein, unter anderem:
Die wegweisende Geschichte des Unternehmens erschien sogar als Buch: Seit 2018 können Fans von Cervélo den Werdegang von Vroomen und White unter dem Titel „To Make Riders Faster“ verfolgen – vom ersten Treffen an einer kanadischen Universität bis zu den Erfolgen bei der Tour de France.
Bei Cervélo und seinen Händlern steht Qualität vor Quantität: Schon seit der Gründung liegt der Fokus des kanadischen Unternehmens vor allem auf Triathlonrädern und schnellen Bikes zum Zeitfahren. Dabei konzentriert sich der Hersteller auf die optimale Rahmenkonstruktion – Schlagworte sind hier Gewicht, Steifigkeit, Sitzposition oder Komfort. Inzwischen umfasst das Sortiment von Cervélo folgende Fahrradtypen:
Zu den klassischen Rennrädern gehört die Caledonia-Serie von Cervélo. Das Modell ist vor allem auf lange Fahrten auf der Straße ausgelegt. Dabei bieten diese Räder besten Komfort bei hohen Geschwindigkeiten. Für bergige Touren entwickelte Cervélo die R-Serie – inzwischen in der vierten Generation.
Wer es noch schneller mag, greift zum Aero-Renner der S-Series: Bei diesem Kanadier ist das Design noch aerodynamischer, die Rahmengeometrie noch sportlicher. Fahrer unterschiedlicher Art können hier zwischen einem Modell für Einsteiger oder Profi-Sportler wählen. Eine Kombination aus Tempo und Stabilität auf anspruchsvollem Untergrund bietet die Gravel-Bike-Serie Áspero.
Unter den Time-Trial- und Triathlonrädern dominiert die P-Series. Diese Maschinen sind in ihren Funktionen darauf spezialisiert, eine vorgegebene Strecke so schnell wie möglich zurückzulegen. Dazu verfügen die Bikes über Extras wie Trinkhalterungen und können an die individuellen Wettkampfanforderungen angepasst werden. Im hauseigenen Online-Shop bietet Cervélo außerdem Fahrrad-Komponenten und sportliche Kleidung an.
Interessant: Mit Cervélo können ambitionierte Fahrer auch abseits der Saison ihre Leistung verbessern: Der Rahmen einer Zeitfahrmaschine oder eines Rennrads lässt sich nämlich auf Trainern für den Indoor-Bereich montieren.
Die Zusammenarbeit mit Hochleistungssportlern ist für Cervélo das A und O. Schließlich feuert nichts die Bereiche Innovation, Entwicklung und Produktion so sehr an wie das Feedback von Profi-Fahrern. Die Tests finden dabei direkt auf den Zeitfahr-Touren der Triathleten und Sprintern statt: Auf diese Weise kann überprüft werden, ob zum Beispiel die Steifigkeit des Rahmens stimmt oder die Serienreifen den Ansprüchen standhalten.
Erste Erfolge feierte der Fahrradhersteller im Triathlon, weltweit bekannt wurde die Marke als Sponsor des Team CSC: Ab 2003 stattete Cervélo die dänische Rennradgruppe aus, die sich damals auf dem 14. Platz der Weltrangliste befand. Nur drei Jahre später erreichte CSC den ersten Platz aller Pro-Cycling Teams – und 2008 holte Carlos Sastre auf einem Cervélo-Bike den Sieg bei der Tour de France. Von 2009 bis 2010 ging der Bike-Hersteller als erstes Unternehmen mit einem eigenen Team an den Start: das Cervélo TestTeam, das ab der Saison 2011 als Team Garmin-Cervélo seine Rennen bestritt.
2021 läutete eine neue Ära der Markenhistorie ein: Cervélo wurde neuer Sponsor des Team Jumbo-Visma. Insgesamt 29 Fahrer aus neun Ländern zählt die Männermannschaft, das Team der Frauen besteht aus 13 Sprinterinnen. Bei den Grand Tours 2022 durch Italien, Spanien und Frankreich treten also Radprofis wie Primož Roglič und Wout van Aert sowie Marianne Vos und Anna Henderson mit Cervélo-Bikes an.
Seit seiner Gründung 1995 in Kanada sicherte sich Cervélo inzwischen einen Platz in der obersten Liga der weltweiten Fahrradhersteller. Das Ziel der beiden Gründer Gerard Vroomen und Phil White war dabei klar: Ihre Bikes sollten die schnellsten auf dem Markt werden. Mit dieser Intention entwickelten sie bald den ersten Carbonrahmen mit einem Gewicht unter 1 Kilogramm, der bald zum Standard im Profi-Radsport wurde. Nach der Übernahme durch die Pon Gruppe besteht das Cervélo-Sortiment inzwischen aus drei Bike-Typen: Triathlon- und Time-Trial-Räder, Renner und Cyclocross- sowie Gravelbikes.
Mit dem Team CSC erreichte Cervélo als Sponsor die ersten Platzierungen der Weltrangliste – Etappen- und Gesamtsiege bei der Tour de France folgten kurz darauf. Somit beweist die junge Marke, dass Erfindergeist, Leidenschaft und Zielstrebigkeit auch in kurzer Zeit zum Erfolg führen. Zusammen mit dem neuen Team Jumbo-Visma strebt der Bike-Hersteller weitere Siege auf den Touren des Radsports an – denn eine Zeitfahrmaschine von Cervélo hat einen Zweck: beste Wettkampfergebnisse bei minimalem Gewicht mit maximaler Geschwindigkeit.