Cyclite im PraxistestLeichte Bikepacking-Taschen für Abenteurer auf zwei Rädern

Sandra Schuberth

 · 27.04.2023

Cyclite Bikepacking-Taschen
Foto: Nick Rotter

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Entwickelt und designt zwischen Chiemsee und Chiemgauer Alpen, um die Welt per Rad zu entdecken. Wir haben die leichten Bikepacking-Taschen von Cyclite getestet, eingesaut und gewaschen.

Im vergangenen Jahr schwappte mit Cyclite ein neuer Hersteller von Bikepacking-Taschen auf den Markt. Das erste Sortiment bestand aus Satteltasche, Rahmentasche, Oberrohrtasche, Lenkerrolle und Aero-Lenkertasche. Dazu kam ein Trinkrucksack und das Ski Rack - ein System, um Ski auf dem Rad zu transportieren. Für 2023 hat die Marke aus der Nähe von Rosenheim ihr Sortiment nochmal erweitert.

Cyclite - Wer steckt dahinter?

Hinter Cyclite stehen die Firmengründer Christoph Kirsch und Max Barnsteiner. Beide haben langjährige Erfahrung in der Outdoorbranche - speziell im Rucksack- und Taschenbereich ebenso wie im Flugsport. Leichte Konstruktion und passende Gewebe zählten dort ebenso wie jetzt bei Cyclite. Die beiden Rad-Enthusiasten sagen über die Entstehung der eigenen Marke, dass sie selbst von vielen Produkten auf dem Markt nicht überzeugt waren: zu schwer, unfunktional, unpraktisch. Selber machen war also die Devise.

Die Bikepacking-Taschen von Cyclite im Test

Für unseren Test haben wir uns für die helle Variante der Cyclite Bikepacking-Taschen entschieden, weil deren helles Material so markant ist und wir uns natürlich auch die Schmutz-Frage gestellt haben: Sind die Taschen nach kürzester Zeit für immer schmutzig? Oder lässt sich Schlamm und Staub tatsächlich einfach abwaschen, wie vom Hersteller versprochen? “Durch die PU-beschichtete Außenseite der Taschen dringt der Schmutz nicht in die Fasern des Gewebes ein und so sind die hellgrauen Taschen wieder blitzsauber” heißt es auf der Website. Später mehr dazu ...

Der erste Eindruck

“Nobel, nobel” war unser erster Eindruck, denn die Taschen kamen jeweils in einem hochwertigen Karton im Cyclite-Design. Die Taschen selbst waren darin zusätzlich in Seidenpapier eingewickelt. In jeder Schachtel befand sich auch ein Handbuch. Bei Taschen mit unterschiedlichen Optionen bei der Riemenlänge, waren die zusätzlichen Klett- oder Gurtbänder in Papier verpackt. Außerdem gab es Rahmenschutzfolie, um den Fahrradrahmen an den Stellen, an denen die Bänder sitzen, zu schützen.

Zubehör zu den einzelnen Taschen war sicher in einer Papiertüte verpackt.
Foto: Sandra Schuberth

Handhabung

Die Taschen von Cyclite werden ähnlich am Rad befestigt wie viele andere Bikepacking-Taschen. Die Gurtbänder sind schmaler, die Schnallen filigraner. Wer schon andere Bikepacking-Taschen verwendet hat, wird sich auch hier schnell einfuchsen. Dennoch empfiehlt es sich, die Anleitung zu lesen und auf dem YouTube-Channel von Cyclite die Videos zu den einzelnen Taschen anzuschauen. Hier gibt es wertvolle Tipps zum Packen und zur Montage der Taschen.

Während der Fahrt

Bei Fahrten im Dunkeln konnten wir feststellen, wie viel besser das Fahrrad mit den hellen Taschen im Vergleich zu einem Fahrrad mit dunklen Taschen gesehen wird. Das helle Material reflektiert deutlich mehr Licht: ein Plus an Sicherheit. Zusätzlich ist jede Tasche mit reflektierenden Streifen versehen.

Material, Reißverschlüsse, Gurtbänder und Schnallen

Das Material, aus dem die Taschen gefertigt sind, ist leicht und dünn aber gleichzeitig robust. Nähte sucht man an den Cyclite-Taschen vergebens: das Material wird Hochfrequenz-verschweißt.

Das robuste Material, das Cyclite für die Bikepacking-Taschen verwendet, ist leicht und dennoch robust. Wie dünn das Material ist zeigt das Bild: Die Fahrkarte scheint deutlich durch.Foto: Sandra Schuberth
Das robuste Material, das Cyclite für die Bikepacking-Taschen verwendet, ist leicht und dennoch robust. Wie dünn das Material ist zeigt das Bild: Die Fahrkarte scheint deutlich durch.

Reißverschlüsse befinden sich an der Aero-Lenkertasche und an der Rahmentasche. Sie sind wasserdicht und leichtgängig zu öffnen - auch während der Fahrt. Beim Schließen mussten wir an unserer Tasche gelegentlich das Griffband nach vorn schieben, da es hinten verklemmt war und so das Schließen erschwert hat. Einmal kapiert, hat auch das sehr gut funktioniert.

Alle Riemen, Bänder und Schnallen der Taschen sind filigran aber robust und qualitativ hochwertig. So hat der Hersteller Gewicht gespart. Obwohl wir schon zahllose Bikepacking-Taschen getestet, montiert und demontiert haben, mussten wir uns bei den filigranen Riemchen der Lenkerrolle und der Satteltasche erst einmal einen Überblick verschaffen. Dann war die Benutzung selbsterklärend. Dennoch empfiehlt sich ein Blick ins Handbuch, da hier noch ein paar Tipps und Tricks beschrieben stehen.

Die Satteltasche im Test - Saddle Bag / 01

Bei der ersten Verwendung muss man bei all den filigranen Bändchen und Riemchen erst einmal durchblicken. Ist das geschafft, geht die Montage der Tasche leicht von der Hand. Das Öffnen und Schließen der kleinen Schnallen kann schon mal schwierig sein, wenn die Finger kalt sind. Besonders gut gefallen hat uns, dass keine dicke Schnalle unter dem Sattel durchgefädelt werden muss sondern nur ein Gurtband. Hier verhakt nichts.

Die Saddle Bag von Cyclite >> <a href="https://www.awin1.com/cread.php?awinmid=12557&awinaffid=471469&clickref=T+Saddle+Bag+von+Cyclite&ued=https%3A%2F%2Fwww.bergzeit.de%2Fp%2Fcyclite-saddle-bag-01-satteltasche%2F5048076%2F" target="_blank" rel="noopener noreferrer nofollow">hier erhältlich</a>*Foto: Nick Rotter
Die Saddle Bag von Cyclite >> hier erhältlich*
Es muss keine dicke Schnalle unter dem Sattel durchgefädelt werden, sondern nur ein Gurtband. Danach wird der Alu-Haken eingehängt.Foto: Sandra Schuberth
Es muss keine dicke Schnalle unter dem Sattel durchgefädelt werden, sondern nur ein Gurtband. Danach wird der Alu-Haken eingehängt.

Bei kleinen Rahmengrößen muss die Tasche mitunter sehr akkurat gepackt werden, um nicht bei jeder Unebenheit an den Reifen zu stoßen. So wie auf dem Bild unten gezeigt, hat es nicht funktioniert. Der vertikale Mindestabstand zwischen Sattelgestell und Hinterradreifen beträgt 23 Zentimeter. Hinzu kommt, dass der Auszug der Sattelstütze bzw. die Sattelstützenlänge bis zum Ansatz der Sitzstreben mindestens 15 Zentimeter betragen muss. Bei kleinen Rädern empfehlen wir, vor dem Kauf nachzumessen.

Bei kleinen Rahmengrößen muss die Tasche sehr akkurat gepackt werden, um nicht bei jeder Unebenheit an den Reifen zu stoßen.Foto: Sandra Schuberth
Bei kleinen Rahmengrößen muss die Tasche sehr akkurat gepackt werden, um nicht bei jeder Unebenheit an den Reifen zu stoßen.

Bei einem Rad in ähnlicher Größe gab es keinerlei Probleme mit der Tasche und es blieb ein größerer Abstand zwischen Tasche und Reifen.

Details

  • Gewicht: 318 Gramm
  • Nachgewogen: 344 Gramm, 261 Gramm mit herausgenommener Kunststoff-Verstärkung
  • Volumen: 12,9 Liter
  • Preis: 179,90 Euro >> hier erhältlich*

Fazit

Solide Tasche mit vielen gut durchdachten Details. Vielleicht bedarf es ein paar Sekunden länger als üblich, um die Riemenführung an der Tasche zu verstehen. Einmal verstanden, geht die Montage schnell von der Hand.

Die Cyclite Rahmentasche im Test - Frame Bag / 01

“Ich glaube das ist die erste nicht speziell angefertigte Rahmentasche, neben der ich noch zwei Flaschen im Rahmendreieck meines Gravelbikes (Größe S) unterbekomme” war das Feedback einer Testerin.

Zahlreiche Details

Die Rahmentasche wird mit drei schmalen Klettbändern am Oberrohr befestigt. Ein weiterer Klettriemen wird um das Unterrohr gelegt, um die Tasche in ihrer Position zu stabilisieren. Für unterschiedliche Rohrdurchmesser liegen zwei verschiedene Riemenlängen bei. Für eine perfekte Passform lassen sich die Riemen dann mit einer Schere perfekt ans eigene Rad anpassen. Die Tasche hat auf der linken Seite ein Einschubfach für schmale Gegenstände wie ein kleines Portemonnaie, Zugtickets oder die Geldkarte. Im großen Fach ist ebenfalls für Ordnung gesorgt. Kleine Einschubfächer und ein Schlüsselring halten wichtiges an Ort und Stelle. Langes Suchen nach dem Schlüssel vor der Haustür entfällt. Am Steuerrohr verfügt die Tasche außerdem über einen Kabeleingang. Sehr praktisch, wenn das Frontlicht über einen externen Akku verfügt oder wenn das Navi während der Fahrt mit einer Powerbank, die in der Rahmentasche liegt, geladen werden soll.

Details der Rahmentasche: Schlüsselring, Taschen für Kleinteile, wichtige Angaben und eine Packliste.Foto: Nick Rotter
Details der Rahmentasche: Schlüsselring, Taschen für Kleinteile, wichtige Angaben und eine Packliste.

Die wasserdichten Reißverschlüsse lassen sich auch während der Fahrt gut bedienen. Ab und an blieb bei unserer Test-Tasche das Griffband des Reißverschlusses hinten am Zipper hängen. Das führte dazu, dass sich die Tasche nur mit größerem Kraftaufwand schließen ließ. Einfacher ging es, wenn wir zunächst das Griffband mit den Fingerspitzen nach vorn geschoben und erst dann die Tasche geschlossen haben.

Wer Gewicht einsparen will, kann die Kunststoffverstärkung aus der Tasche entnehmen, dann ist die Rahmentasche jedoch weniger Formstabil.

Neben der Rahmentasche haben sogar zwei Flaschen im Rahmendreieck platz. Natürlich ist das von Rad zu Rad unterschiedlich.Foto: Nick Rotter
Neben der Rahmentasche haben sogar zwei Flaschen im Rahmendreieck platz. Natürlich ist das von Rad zu Rad unterschiedlich.

Details

  • Gewicht: 148 Gramm, 98 Gramm ohne Verstärkung
  • Nachgewogen: 150 Gramm; ohne Kunststoff-Verstärkung 109 Gramm
  • Volumen: 2,8 Liter
  • Preis: 119,90 Euro >> hier erhältlich*
Hast du alles Wichtige? Auch die Espresso-Maschine? Fragt die Tasche und lädt zum Schmunzeln ein.Foto: Nick Rotter
Hast du alles Wichtige? Auch die Espresso-Maschine? Fragt die Tasche und lädt zum Schmunzeln ein.

Fazit

Die mit Liebe zum Detail gestaltete Rahmentasche lässt sich schnell und sicher am Rahmen montieren - vorausgesetzt, die Klettbänder in der richtigen Länge werden verwendet. Die Tasche behält ihre Form und beult nicht aus. Das haben wir bei anderen Taschen schon anders gesehen.

Die Cyclite Oberrohrtasche im Test - Top Tube Bag / 01

Leider ist das Klettband, das um das Steuerrohr gelegt wird, recht lang - zu lang für das pinke Stahlrad. Hier saß die Tasche deshalb sehr locker und kippte zu einer Seite (siehe Foto). An Rädern mit voluminöserem Steuerrohr wackelt und kippt die Tasche weniger. Dank des Magnetverschlusses ist der Zugriff auf die Tasche einhändig einfach zu bedienen.

Bei einem schmalen Steuerrohr wie hier, neigt die Tasche dazu, zur Seite zu kippen. Das Klettband ist zu lang, um sie zu stabilisieren.Foto: Sandra Schuberth
Bei einem schmalen Steuerrohr wie hier, neigt die Tasche dazu, zur Seite zu kippen. Das Klettband ist zu lang, um sie zu stabilisieren.

Während der Fahrt bleibt die Tasche auch in ruppigem Gelände zu. Da die Tasche recht lang und breit ist, kann es passieren, dass man sie bei einem Ampel-Stopp mit dem Becken öffnet. Einfach kurz kontrollieren, ob die Tasche zu ist und dann kann es weiter gehen. Für unsere Testpersonen war die Tasche im hinteren Bereich etwas zu breit, so dass die Knie oft an die Tasche gestoßen sind. Die Kritik ist bereits bekannt und die Oberrohrtasche der zweiten Generation ist etwas schmaler gestaltet.

Details

  • Gewicht (Herstellerangabe): 112 Gramm
  • Nachgewogen: 111 Gramm
  • Volumen: 1,3 Liter
  • Preis: 89,90 Euro >> hier erhältlich*

Fazit

Große Tasche (es finden locker acht oder mehr Müsliriegel darin Platz) für Leute mit Platz zwischen den Knien. Wer schmal pedaliert, wird oft an das hintere Ende der Tasche stoßen. Snacks und andere Dinge, an die man schnell während der Fahrt rankommen möchte, sind hier gut aufgehoben und in einem kleinen Reißverschlussfach lässt sich zum Beispiel eine Geldkarte sicher aufbewahren.

Die Lenkerrolle im Test - Handle Bar Roll Bag / 01

Die Lenkertasche von Cyclite folgt im Grundprinzip ebenfalls vielen anderen Herstellern wie Ortlieb oder Apidura. Zwei Riemen werden um den Lenker gelegt, eine zusätzliche Befestigung erfolgt im Bereich der Gabel oder des Steuerrohres. Dafür liegen Gurtbänder in verschiedenen Längen bei. Kunststoffblöcke sorgen für den nötigen Abstand zwischen Lenker und Tasche. Die Tasche selbst hat links und rechts Rollverschlüsse, dadurch ist sie variabel in ihrem Volumen und passt für unterschiedliche Lenkerbreiten. Der Clou bei Cyclite: Entweder kann jede Seite für sich geschlossen werden, oder, gerade für Dropbar-Bikes wichtig, die Tasche kann mit Hilfe von Querriemen noch einmal extra komprimiert werden.

Gut gefallen hat uns auch hier das durchdachte Design. Beim Packen der Tasche fiel auf, dass das Material innen klebt und deshalb der Inhalt nicht so leicht hinein rutscht. Wer die Querriemen zum Verschließen der Tasche nutzen will, wird feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, beide Rollverschlüsse gleichzeitig einzurollen, um sie zu verschließen. Hier hilft es, erst eine Seite zu verschließen, dann die andere Seite zuzurollen. Jetzt wird die erste Seite wieder geöffnet und die linke und rechte Taschenseite mit dem Querriemen verschlossen. Was jetzt vielleicht verwirrend klingen mag, ergibt Sinn, sobald die Tasche vor einem liegt.

Etwas komplizierter wird es, die Gurtbänder, die um Gabel oder Steuerrohr gelegt werden, richtig einzustellen. Sie sollten nicht zu locker sitzen, um die Tasche zu stabilisieren. Gleichzeitig müssen sie bis zu den Schnallen an der Lenkerrolle reichen. Try-and-Error ist hier das richtige Vorgehen: Einstellen, ranklicken, wieder abklicken, verstellen, ranklicken, ... Das ist beim ersten Mal Zeitaufwendig, wenn aber einmal das richtige Gurtband und die richtige Länge gefunden ist, muss daran nichts mehr verstellt werden und passt auch bei der nächsten Verwendung noch.

Wohin mit dem Frontlicht?

Ein Aspekt, der bei Lenkertaschen aufkommt, ist der Frontscheinwerfer. Das auf dem Bild unten gezeigte Setup ist nicht ideal, besser ist, wenn der Scheinwerfer über dem Lenker montiert ist. Erstens, sind Teile der Tasche so im Lichtkegel und zweitens vergrößert die Lampe hier den Abstand zwischen Tasche und Lenker.

Eine Alternative kann auch sein, die Aero-Lenkertasche vor dieser Lenkerrolle zu montieren und den Cyclite Aero-Mount daran zu befestigen. Mit dem Aero-Mount lässt sich eine Lampe oder ein Navigationsgerät auf der Aero-Lenkertasche befestigen.

Bei weniger Gepäck kann auch die Aero-Lenkertasche allein ausreichen.

Foto: Nick Rotter

Der Abstand Abstand zwischen dem (oberen) Lenker und dem Reifen muss mindestens 21 cm betragen. Personen mit kleinen Rädern, sollten diesen Abstand vorher unbedingt ausmessen, um keine bösen Überraschungen zu erleben, denn es ist ärgerlich, wenn die Tasche auf dem Reifen schleift.

Bei einer kleinen Rahmengröße bleibt kaum Platz zwischen Reifen und Tasche.Foto: Sandra Schuberth
Bei einer kleinen Rahmengröße bleibt kaum Platz zwischen Reifen und Tasche.
Hier haben wir die Riemen, die eigentlich um die Gabel gelegt werden, statt dessen um das Steuerrohr gefädelt. So ist die Tasche etwas weiter oben fixiert und die Schnallen und Riemen laufen weniger Gefahr, am Reifen zu schleifen.Foto: Nick Rotter
Hier haben wir die Riemen, die eigentlich um die Gabel gelegt werden, statt dessen um das Steuerrohr gefädelt. So ist die Tasche etwas weiter oben fixiert und die Schnallen und Riemen laufen weniger Gefahr, am Reifen zu schleifen.
  • Gewicht (Herstellerangabe): 198 Gramm
  • Nachgewogen: 225 Gramm
  • Volumen: 12,6 Liter
  • Preis: 124,90 Euro >> hier erhältlich*

Die Cyclite Aero-Lenkertasche - Handle Bar Aero Bag / 01

Foto: Nick Rotter

Die Aero Bag von Cyclite lässt sich mit und ohne Aerobars am Lenker befestigen. Außerdem kann sie für maximales Packvolumen mit der Lenkerrolle kombiniert oder einzeln verwendet werden. Auf der Rückseite der Tasche ist ein verdeckter Kabeleingang zu finden. Wenn also die Powerbank in der Aero-Lenkertasche verstaut wird, kann das Kabel aus der Tasche ins Navi verlaufen.

Foto: Cyclite

Schwierig wird es mit dem Frontlicht, gerade, wenn die Aero-Lenkertasche vor der Lenkerrolle befestigt wird. Warum? Die Taschen sind im Lichtkegel der Lampe und so wird die Sicht eingeschränkt. Aber die Tüftler aus Grassau haben sich auch hierfür eine Lösung einfallen lassen: Der separat erhältliche Aero Mount / 01 löst genau dieses Problem. Mit ihm lässt sich ein Frontlicht oder das Navi oben auf der Tasche befestigen.

Aero MountFoto: Cyclite
Aero Mount

Details

  • Gewicht (Herstellerangabe): 208 Gramm; 139 Gramm mit ausgebauter Versteifung
  • Nachgewogen: 212 Gramm; 149 ohne Kunststoff-Verstärkung
  • Volumen: 4,9 Liter
  • Preis: 149,90 Euro >> hier erhältlich*

Fazit

Einzigartige Tasche, die ihresgleichen sucht. Die Einstellung der Gurtbänder, die um Gabel oder Steuerrohr gelegt werden, ist, wie auch bei der Lenkerrolle, etwas fummelig. Man sollte sich etwas Zeit dafür nehmen. Dann hält die Tasche stabil und fasst viele Essentials, an die man dank Reißverschluss schnell herankommt. In unserem Test haben wir dazu immer angehalten.


Werden die Cyclite Bikepacking-Taschen wieder sauber?

Auf die Frage, ob die Taschen wieder sauber werden, schreibt Cyclite, dass die PU-Beschichtung der Taschen auf der Außenseite dafür sorgt, dass kein Schmutz in das Gewebe eindringt. So sind die hellgrauen Taschen schnell wieder sauber.

Die Theorie: So werden die Taschen gereinigt

Grober Schmutz lässt sich schnell mit Wasser und einer Bürste entfernen. Der Hersteller gibt an, dass stark verschmutzte Taschen direkt am Fahrrad mit einem Wasserstrahl abgespritzt werden können. Eine weiche Bürste kann helfen, Verschmutzungen zu lösen. Wichtig ist aber, die Taschen auch regelmäßig vom Rad abzubauen, um den Dreck zu entfernen, der sich zwischen Rad und Taschen befindet. Dazu kann auch eine milde Seifenlauge verwendet werden.

Und wie sieht das in der Praxis aus?

Wir haben es uns nicht nehmen lassen, und die Rahmentasche bei mehreren Graveltouren ordentlich eingesaut. Dann haben wir dem Dreck ein paar Tage Zeit gegeben, um sich richtig festzusetzen, bis es ihm schließlich an den Kragen ging.

Dreckige Cyclite Rahmentasche rechte Seite.
Foto: Sandra Schuberth
So sah die Tasche nach mehreren schlammigen Graveltouren aus

Mit Bürste und Spülmittel bewaffnet ging es unter den Wasserstrahl. Zuerst wurde die Tasche mit lauwarmem Wasser abgespritzt und mit der weichen Bürste grob abgebürstet. Dann gaben wir etwas Spülmittel dazu und schrubbten die Tasche von allen Seiten vorsichtig mit der Bürste ab. Schon bald löste sich der Schmutz. Nach etwa einer Minute Bürsten haben wir die Tasche abgespült und das Ergebnis dokumentiert.

Schritt 1: Tasche nass machen. Wir haben die Dusche gewählt.
Foto: Sandra Schuberth
Der erste Waschgang und das Zwischenergebnis der Reinigung

Dann ging es in die zweite Runde. Dieses Mal ließen wir alles noch ein paar Minuten einweichen.

Fast wie neu.
Foto: Sandra Schuberth
Nach zweimal Waschen: fast wie neu.

Sind die Bikepacking-Taschen von Cyclite wirklich so leicht?

Da uns zum Testzeitpunkt kein umfangreiches Taschen-Sortiment verschiedener Hersteller vorlag, haben die von den Herstellern angegebenen Gewichte zum Vergleich herangezogen. Für den Vergleich haben wir neben Cyclite jeweils Taschen-Sets der drei bekannten Bikepacking-Taschen-Hersteller Apidura, Ortlieb und Restrap herangezogen.

Cyclite im Vergleich mit Apidura, Ortlieb und Restrap

Wir wollten vergleichbare Werte erhalten. Deshalb haben wir uns für ein Set aus je vier Taschen entschieden: Satteltasche*, Rahmentasche*, Oberrohrtasche* und Lenkerrolle*.

Von Cyclite wurden die Taschen der ersten Generation #01 verwendet. Bei Apidura haben wir ein Expedition-Set mit Cyclite-ähnlichen Volumina und ein Race-Set gewählt. Und von Ortlieb haben wir einmal ein kleineres Packvolumen und einmal ein größeres Packvolumen zusammengestellt; bei der Rahmentasche fiel die Wahl auf die mit Reißverschluss und nicht mit Rolltop-Verschluss, da diese leichter ist. Die Auswahl der Restrap-Taschen für den Vergleich erfolgte wie bei Apidura: ein Race-Set und ein klassisches Bikepacking-Set.

Der Vergleich in Zahlen: Gewicht

Die Gewichte pro Tasche und für das komplette Taschen-Set sind in der Tabelle detailliert aufgeführt. Die Cyclite-Taschen nach Entnahme der Verstärkung sind mit einem Gesamtgewicht von 726 Gramm leichter als alle aufgeführten Taschen-Sets.

Gewichte der einzelnen Taschen und das Gesamtgewicht der Sets | Diagramm: Sandra Schuberth
Gewichte der einzelnen Taschen und das Gesamtgewicht der Sets | Diagramm: Sandra Schuberth

Der Vergleich in Zahlen: Volumen

Das größte Volumen lässt sich mit großen Taschen von Ortlieb erreichen. Mit knapp 30 Litern ist das Taschen-Set von Cyclite aber definitiv vorn mit dabei.

Volumen der einzelnen Taschen und das Gesamtgewicht der Sets | Diagramm: Sandra Schuberth
Volumen der einzelnen Taschen und das Gesamtgewicht der Sets | Diagramm: Sandra Schuberth

Der Vergleich in Zahlen: Preise

Und was sagen die Preise? Etwas über 500 Euro - genau 514,60 Euro kostet das Set Cyclite-Taschen und setzt damit die oberste Marke. Gut 100 Euro günstiger ist das Restrap-Set: 401,96 Euro.

Preise der einzelnen Taschen und das Gesamtgewicht der Sets | Diagramm: Sandra Schuberth
Preise der einzelnen Taschen und das Gesamtgewicht der Sets | Diagramm: Sandra Schuberth

Fazit zu den Cyclite Bikepacking-Taschen

Die Cyclite Bikepacking Taschen sind bis ins kleinste Detail durchdacht. Von der Möglichkeit, die Enden der Gurtbänder ordentlich zu verstauen, über die Taschen für Wertsachen bis hin zu den ins Design integrierten Reflexelementen. An einigen Stellen könnte noch nachgebessert werden, wie zum Beispiel beim sehr kurzen Klettriemen der Satteltasche zur Befestigung an der Sattelstütze. In der zweiten Taschengeneration wurde hier und an anderen Stellen bereits nachgebessert.

Das Material der Taschen wirkt leicht aber gleichzeitig sehr robust. Nie hatten wir Bedenken, dass irgendetwas kaputt gehen könnte. Auch die Schnallen und Gurtbänder sind allesamt robust, obwohl sie so filigran sind. Im Test waren gerade die kleinen Schnallen, mit denen die Lenkerrolle an Steuerrohr oder Gabel befestigt wird, nicht immer leicht zu bedienen. Bei Schlamm mussten die Schnallen und deren Druckpunkte erfühlt werden. Auch mit tiefgefrorenen Fingern war es nicht leicht, die Schnallen zu ertasten und zu bedienen.

Gerade wenn man bedenkt, dass es sich um die erste Generation Bikepacking-Taschen nach der Prototypenphase handelt, sind die Taschen wirklich gut und wir sind gespannt, was sich die Firmengründer zwischen Chiemsee und Chiemgauer Alpen noch so einfallen lassen, um Bikepackerinnen und Bikepacker von ihren Produkten zu überzeugen. Einen kleinen Vorgeschmack bietet die zweite Generation Cyclite Bikepacking-Taschen und acht neue Produkte.

Gute Taschen für Leute, die auf jedes Gramm achten. An manchen Stellen sind die durchdachten Taschen noch nicht perfekt - aber das war bislang bei keiner Tasche, die wir getestet haben, der Fall. Kann auch nicht sein, denn die Ansprüche sind unterschiedlich.