UltraleichtSchwalbe "Aerothan"-Schlauch - Leichter Aerothan-Schlauch: Neue Benchmark von Schwalbe?

Unbekannt

 · 08.10.2020

Ultraleicht: Schwalbe "Aerothan"-Schlauch - Leichter Aerothan-Schlauch: Neue Benchmark von Schwalbe?Foto: Schwalbe

Keine 50 Gramm schwer, dafür superstabil und superelastisch. Mit dem gemeinsam mit BASF entwickelten "Aerothan"-Schlauch für Rennräder will Schwalbe alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen.

Superleicht, extrem stabil, super elastisch. Wer beim Mountainbike an Tuning denkt, der denkt vermutlich an Gabel, Laufräder, Reifen oder Schaltung. Den Schlauch hat dabei kaum jemand im Sinn, doch genau dort will Schwalbes neue Konstruktion ansetzen. Nur 41 Gramm soll die Rennrad-Version des sogenannten Aerothan-Schlauchs wiegen - das sind zirka 40 Prozent weniger als die Ultralight-Schläuche von Schwalbe. Und gleichzeitig soll der Leichtbau-Schlauch laut Hersteller in puncto Pannenschutz alles bisher Bekannte in den Schatten stellen.

  Das neue Polyurethan-Schlauch von Schwalbe. Andere bekannte Kunststoff-Schläuche am Markt kommen von Tubolito, Revoloop und Eclipse.Foto: Schwalbe
Das neue Polyurethan-Schlauch von Schwalbe. Andere bekannte Kunststoff-Schläuche am Markt kommen von Tubolito, Revoloop und Eclipse.

Schläuche aus Polyurethan – bisher problembehaftet

Die Idee, Schläuche aus Polyurethan zu fertigen, ist allerdings nicht neu. Schon seit fast einem Jahrzehnt gibt es Fahrradschläuche aus diesem Material, auch Schwalbe hat bereits seit einiger Zeit solche Schläuche im Programm. Das Problem bisher: der Pannenschutz. Denn das dünne Kunststoff-Material ist zwar sehr widerstandsfähig, doch Fertigungstoleranzen fallen aufgrund der geringen Wandstärke stark ins Gewicht und sorgten auf Dauer an Stellen mit zu geringer Wandstärke für Undichtigkeiten. Hitze war bisher ebenfalls ein Problem, weswegen die meisten Leicht-Schläuche keine Zulassung für Felgenbremsen erhielten.

  Aus diesem Granulat werden die neuen Schwalbe-Schläuche hergestellt.Foto: Schwalbe
Aus diesem Granulat werden die neuen Schwalbe-Schläuche hergestellt.

"Aerothan" – Entwicklung gemeinsam mit BASF

Das soll sich mit Schwalbes neuem "Aerothan" ändern. Gemeinsam mit dem Chemieriesen BASF hat der deutsche Reifenhersteller über einen Entwicklungszeitraum von fünf Jahren das Material perfektioniert und die bestehenden Probleme ausgemerzt. Schläuche aus dem neuen Material sollen nun überdurchschnittlich hitzebeständig sein und auch in Sachen Pannenschutz besser abschneiden, als Schläuche aus herkömmlichen Materialen wie Butyl, Latex oder Kunststoff. Die doppelte Energie sei notwendig, um den Schlauch im Labor mit einer Normspitze zu punktieren (Durchstich). Auch beim Durchschlagstest mit einem Fallbeil spricht Schwalbe von "deutlich größeren Fallhöhen".

  Klassischer Butyl-Schlauch neben dem neuen Aerothan-Pendant. Wechselt man auf den Kunststoff-Schlauch, lassen sich schnell über 100 Gramm pro Rad einsparen.Foto: Schwalbe
Klassischer Butyl-Schlauch neben dem neuen Aerothan-Pendant. Wechselt man auf den Kunststoff-Schlauch, lassen sich schnell über 100 Gramm pro Rad einsparen.

Positiver Nebeneffekt des Aerothan-Schlauchs neben Gewicht und Pannenschutz: Schläuche aus Aerothan zeigen ein deutlich besseres Walkverhalten und sollen dadurch auch beim Rollwiederstand sowie bei der Dämpfung besser abschneiden. Außerdem soll die Luft bei einem Defekt deutlich langsamer aus dem Reifen entweichen, weil das stabile Material bei einem Defekt nicht mehr einreißt. Ein plötzliches Platzen und ein daraus folgender Sturz könnten so häufiger vermieden werden. Genau wie Butyl-Schläuche sind die neuen Aerothan-Schläuche vollständig recyclebar.

Schwalbe Aerothan: Varianten und Gewichte

Foto: Schwalbe

Neben der Standardversion für Rennradfahrer (41 Gramm), gibt es auch Varianten speziell für Gravelbikes (50 Gramm), Tourenräder (61 Gramm) und Mountainbikes (29 Zoll – 87 Gramm, 27,5 Zoll – 81 Gramm). Kostenpunkt in allen Fällen: 27,90 Euro pro Schlauch.

Weitere Infos finden Sie auf der Website des Herstellers.