Robert Kühnen
· 25.04.2025
Kann man mit einem Semislick wie dem RS Pro über grobes Gestein und durch den Schlamm fahren und auf Mittelstollen verzichten? Ja, man kann. Wir haben Tausende Kilometer damit zurückgelegt. Wenn es schroff wird, wie in der Provençe, muss das Tempo angepasst werden, sonst schneiden Steine auch mal durch die Lauffläche, aber gehalten hat der Reifen, und die Dichtmilch hat alle Schäden pariert. Seine Stärke ist der unfassbar gute Leichtlauf. Die meisten Rennradreifen rollen auf rauer Straße schlechter als der RS Pro. Im Vergleich zum Vorgänger wurde die Karkasse überarbeitet und der Reifen noch schneller.
Mehr Biss in allen Lebenslagen bietet der RX Pro mit 2,4 Millimeter hohen Mittelstollen, die durch ihre enge Anordnung dennoch sehr gut (aber hörbar) abrollen. In der Mischung aus Tempo und Grip ist der RX vielseitiger als der RS und schneidet in der Gesamtwertung auch gut ab. Aber er ist auch schwerer und rollt eben nicht ganz so spektakulär leicht. Deshalb muss man in sich gehen und sich fragen, welcher Kompromiss relevanter ist. Einzig beim Abdichten während der Erstmontage zickten beide, aber mit Dichtmilch lässt sich das erfahrungsgemäß beheben. Produziert werden die Pneus in Vietnam, erdacht im Bergischen Land.
Alle Tests wurden unabhängig von Herstellern mit eigenen Verfahren durchgeführt. Hervorzuheben ist der Rollwiderstandstest auf ebenem Grund. Wir können auch auf Schotter messen und sehen, dass stärkeres Profil zusätzlich Kraft kostet. Als “Straße” für den Rollwiderstandstest wählen wir einen rauen Belag, der mit Stollen interagiert und aufzeigt, welche Gummimischung effizient arbeitet.
Für die Bewertung wurden die Testkriterien folgendermaßen gewichtet: