Unsere elektronischen Testkandidaten erwiesen sich als ausgesprochen mitteilungsfreudig. Das durften wir gleich nach dem Auspacken bei der Ersteinrichtung und den ersten Streckenmetern erfahren. Der Wahoo blinkt und piept bei jeder Gelegenheit wie R2D2 aus Star Wars, das Garmin-Gerät mahnt seinen Benutzer mit rot eingekreisten Ziffern im Menü der App, sein Profil zu vervollständigen – beispielsweise die Trinkgewohnheiten! Und was möchte uns der Sigma ROX 12.1 Evo mitteilen? Die “Neuigkeiten” in der App auf dem gekoppelten Smartphone verraten dem geneigten User, dass es von Sigma neue Akku-Lampen gibt oder mit dem Funkstandard ANT+ Radargeräte anderer Hersteller gekoppelt werden können.
Die Fähigkeiten von GPS-Computern nehmen von Generation zu Generation immer schneller zu, sowohl bei der Hardware, wie auch bei der Software. Im Vergleich zu ihren jeweiligen Vorgängermodellen haben Garmin, Sigma und Wahoo deutlich zugelegt bei Akkuleistung und Speicherkapazität. Der Edge 840 vom Markführer muss erst nach 24 Stunden Betriebsdauer wieder an die Steckdose, sein 32-Gigabytespeicher bietet Platz für jeden Radweg auf der Welt plus reichlich geplante eigene Strecken. Der Sigma präsentiert sich in diesen beiden Kategorien etwas schmalbrüstiger, ist jedoch selbst mit halb so potentem Akku und einem Viertel an Speicherplatz dennoch ein zuverlässiger Begleiter in jedem Terrain und beim Training.
Wichtiger sind nach unserer Erfahrung die Begleitapps für die Installation auf dem Smartphone. Sie vereinfachen die Bedienung und Steuerung der handtellergroßen Computer wesentlich, beispielsweise beim Individualisieren der Datenfelder oder bei der Streckenplanung. Das gelingt auf den vielfach größeren Smartphone-Displays schneller und treffsicherer. Sigmas jüngster Computer made in Germany (er wird bei einem Dienstleister bei München montiert) protzt weniger mit Leistung und Funktionsumfang, überzeugt jedoch, wie auch der Wahoo, mit intuitiver Bedienung. Seine Funktionstiefe ist bedienerfreundlich flach und mit wenig Übung leicht erlernbar. Und manch User schätzt Geräte, die zwar nicht die hipste Funktion wie voll vernetztes “Group-Riding” bieten, dafür jedoch leicht zu verstehen und zu handhaben sind.
Die Displays der Geräte messen etwa drei Zoll in der Diagonalen. Über das größte verfügt Sigma, über das schärfste nach Anzahl der Pixel Garmin; beide sind touchfähig und erlauben eine hybride Bedienung. Nach unserer Erfahrung ist diese Tasten-plus-touch-Bedienung vor allem im Stand und ohne Handschuhe eine feine Sache, wenn sich die Datenfelder auf dem Display mit einem Wisch einfach so von links nach rechts bewegen lassen; bei beiden Geräten ist die Touchfunktion abschaltbar.
Wer hingegen das Wahoo-Display berührt, merkt schnell, dass nichts passiert. Auch bei der jüngsten Generation des Elemnt Roam bleibt der Hersteller der Fünf-Tasten-Bedienung treu. Vor allem Gravelbiker wissen es sehr zu schätzen, dass der Wahoo narrensicher und wetterunabhängig zu bedienen und das matte, wenig spiegelnde Display topablesbar ist. Gerne hätten wir in diesem Test ergründet, wie sich der Konkurrent Karoo 2 von Hammerhead in dieser Konkurrenz geschlagen hätte, doch ein Testgerät stand nicht zur Verfügung. Der Hersteller teilte mit, ein völlig neuer Karoo käme im Mai auf den Markt. Wir sind schon gespannt, wie mitteilungsfreudig der neue Hammerhead sein wird.
Das Einrichten des Garmin dauert deutlich länger als bei den beiden Konkurrenten. Das liegt vor allem am stetig wachsenden Funktionsumfang mit immer mehr Kategorien und Auswahlmöglichkeiten. Hilfreich ist hier die Connect-App von Garmin auf dem Smartphone, mit der sich alle Garmin-Geräte koppeln lassen, nachdem eine persönliche Anmeldung stattgefunden hat. Ansonsten ist die eigentliche Prozedur selbsterklärend dank der begleitenden Schritt-für-Schritt-Anleitung. Wer nicht jede einzelne Funktion bei der Ersteinrichtung abschließend konfigurieren möchte, überspringt sie einfach und kann das später nachholen.
Praktisch ist, dass alle Einstellungen und Daten von einem Vorgängergerät übertragbar sind. Als Sprinter erweist sich der Edge 840 beim Einschalten, nach 15 Sekunden ist er inklusive Satellitensuche startbereit – dreimal schneller als die Konkurrenz. Außer per Touchfunktion kann der Edge mit insgesamt sieben Tasten bedient werden, die um das Gehäuse verteilt sind. Sie sind vergleichsweise klein und wenig griffig; praktisch ist der Home-Button oben rechts. Ebenfalls sehr komfortabel ist die Startseite mit den wichtigsten Grundeinstellungen, die sich immer mit einem Wisch von oben nach unten einblenden lässt und mit umgekehrtem Wisch wieder verschwindet. Nervig ist das Pausenzeichen im Start-/Stopp-Modus, welches das gesamte Display bedeckt.
Das GPS-Computer-Display hat die meisten Pixel pro Flächeneinheit und ist technisch gesehen das schärfste der drei Kandidaten. Wie beim Smartphone ist es touchfähig, die unterschiedlichen Seitenansichten lassen sich “scrollen” und “swipen”. Auf manchen Seiten blenden sich kleine Overlays oder Hilfeseiten mit Auswahlfeldern ein. Da der Edge 840 den fast identischen Funktionsumfang des größeren Edge 1040 auf seinem kleineren Display bietet, erscheinen Ziffern, Buchstaben oder Grafiken teils sehr gequetscht und schwer ablesbar für schwache Augen.
Mit einem Tastendruck auf den Start-Button lässt sich der Touchscreen deaktivieren. Das ist sinnvoll bei Regentropfen und Schlamm-spritzern oder mit Langfingerhandschuhen ohne Touchfunktion. Die Hintergrundbeleuchtung passt sich dank Helligkeitssensor dem Umgebungslicht an, die “Auto”-Einstellung lässt das Display relativ dunkel erscheinen – wir haben es meist ein, zwei Stufen heller gestellt. Bei direkter Sonneneinstrahlung von oben spiegelt das Display kaum, bei seitlichem Licht dafür deutlich mehr. Das Display des Edge mit Solar-Funktion ist matter und weniger brillant.
Im Navimodus, gekoppelt mit einem Sensor und bei mittlerer Hintergrundbeleuchtung, hält der Garmin-Akku gute 25 Stunden, sein Solar-Kollege bei entsprechendem Sonnenstand sogar noch länger. Das Aufladen des leeren Akkus per USB-C-Kabel dauert zwei Stunden. Im Vergleich zur Konkurrenz sind das Spitzenwerte.
Mit 32 Gigabyte ist der GPS-Computer wie beim Akku auch in dieser Disziplin Spitzenreiter der Konkurrenz und bietet Platz für Kartenmaterial für eine Weltumrundung und die dabei entstehenden Streckenaufzeichnungen. Das nach Kontinenten und Ländern sortierte Kartenmaterial kann nicht per Connect-App entfernt oder hinzugefügt werden, sondern muss per Garmin-Express auf dem Rechner verwaltet werden.
Der GPS-Computer von Garmin bietet in puncto Vernetzung und Vielfalt mehr als jedes Konkurrenzprodukt: Per IQ-Sat sucht er sich im schnellen Multifrequenzband-Modus (GNSS) immer den oder die optimalen aller um die Erdkugel kreisenden Satelliten.
Das ermöglicht sehr präzise und gleichzeitig stromsparende Ortung. Dank ANT+, Bluetooth, WLAN und FE-C verbindet sich das Gerät mit fast jeder anderen Hardware sowie allen populären Plattformen wie Strava, TrainingPeaks oder Komoot, deren Profile sich für unkomplizierten Datenaustausch in die Connect-App per Einmalanmeldung integrieren lassen. In dieser Disziplin bleiben keine Wünsche offen, Shimanos Di2 lässt sich aktiv in die Menüstruktur und Bedienung integrieren. Auf Basis von Puls- und Powerdaten berechnet der Garmin sogar, welche Energiereserven (Stamina) auf der aktuellen Strecke noch zur Verfügung stehen und in welchem Tempo der nächstliegende Anstieg (Climb Pro) erklommen werden kann.
Der Positionspfeil auf dem vorgezeichneten Pfad ist sehr klein und je nach Umgebungsstruktur in der Kartendarstellung wenig präsent. Dank schneller Satellitensuche funktioniert das Routing auf jedem Streckenformat ohne große Verzögerung; Abbiegehinweise erscheinen frühzeitig mit Abbiegepfeil und Texthinweis. Beim Re-Routing nach dem Falschabbiegen im Stadtgebiet mit dicht aufeinanderfolgenden Straßen kann der Edge mal hinterherhinken mit dem Abbiegehinweis, bietet dann jedoch zeitnah eine Alternative, was im Vergleich zu den unpräzisen “Bitte wenden!”-Ansagen aus der Vergangenheit eine deutliche Verbesserung darstellt. In Verbindung mit der Connect-App sind viele Navigationsoptionen möglich, praktisch ist die Ziel-Navigation auf den Startpunkt einer importierten, geplanten Strecke.
Der mitgelieferte Halter für die Montage vor dem Lenker oder auf dem Vorbau mit dem Quarter-Mount-Adapter kann auch Sigma-Computer aufnehmen, Wahoo-Geräte passen nicht drauf. Der Ausleger positioniert den Computer ausreichend weit vorne, sodass Platz bleibt für die Bedienung von Start- und Run-den-Knopf. In der Standardausführung passen die Ausleger nur an runde Lenker, an integrierte Cockpits mit Aero-Profilen gar nicht.
Der Garmin hat den meisten Speicherplatz für Kartenmaterial und Strecken an Bord und protzt mit potentem Akku, der schnell geladen ist. Auch in den Kategorien Konnektivität und Funktionsvielfalt kann ihm kein Konkurrenzmodell das Wasser reichen, keiner bietet mehr Trainingsunterstützung. Darüber hinaus lassen sich Radfreunde zum “Group-Ride” organisieren, was für Social-Media-Nerds ein Kaufargument sein kann. Wer lediglich Garmins Hardware-Power will, jedoch nur wenige Möglichkeiten nutzen möchte, muss sein Nutzerprofil zeitaufwendig optimieren.
Die Ersteinrichtung gelingt am schnellsten und einfachsten mithilfe der zuvor auf dem Smartphone installierten Ride-App. In diesem Set-up braucht es nach Auswahl der Landessprache und Scannen des im Display angezeigten QR-Codes lediglich drei Schritte, dann kann’s losgehen. Die Ride-App ist übersichtlich gestaltet, sodass selbst Einsteiger sich schnell mit den vielen Optionen wie Radtyp, Kartenverwaltung oder Koppelung von Sensoren zurechtfinden. Eine Hilfestellung geben auch die thematisch sortierten, verständlichen Bedien-Tutorials auf der Website von Sigmasport.
Etwas behäbiger gibt sich der Sigma nach dem Aufwecken mit dem Startknopf, erst nach 45 Sekunden meldet er sich startklar. Bedient wird der Sigma mit fünf Tasten und dem Touchscreen. Drei Tasten befinden sich auf der rechten Seite, zwei auf der linken; sie dienen zum Blättern, als Start-/Stopp-Taste und Home-Button. Die Tasten sind schmal, wenig griffig und liegen eng beieinander. Die Menüstruktur ist sehr übersichtlich, jede Funktion bekommt auf dem Display genügend Platz, zwei Startseiten reichen, um das Leistungsspektrum darzustellen. Die begleitende Ride-App steigert den Bedienkomfort, ist jedoch meist gar nicht nötig.
Das Display ist mit drei Zoll das größte im Vergleich, die Hintergrundbeleuchtung ist einstellbar und sensorgesteuert, sie erscheint im Auto-Modus etwas heller als bei Garmin. Bei schräg stehender Sonne spiegelt das Display, die Ablesbarkeit ist jedoch kaum beeinträchtigt. Bei Bedarf lässt sich die Touchfunktion abschalten. Die Schriften, Piktogramme und Grafiken sind genügend groß; clever gelöst sind die Symbole in Kombination mit kleinen Piktogrammen zur Funktionseinstellung auf einen Blick. Das Display bietet genügend Platz für zehn Datenfelder, die sich individuell farblich anpassen lassen.
Im Vergleich zur Konkurrenz ist die Akkuleistung gering. Der Hersteller gibt 14 Stunden an; realistisch mit einem gekoppelten Sensor, maximaler Hintergrundbeleuchtung und aktivem Routing sind eher 12 Stunden. Das reicht natürlich für eine ausgedehnte Tagestour, jedoch fällt die Reserve vergleichsweise klein aus. Positiv: In zwei Stunden ist der Akku wieder voll.
Die Speicherkapazität beträgt acht Gigabyte, Garmin und Wahoo bieten das Vierfache. Das reicht aus für die Sigma-eigene Europakarte und für weitere geplante Strecken, maximal 100 dürfen es sein. Sollte der Speicherplatz knapp werden, lassen sich nicht benötigte Kartenteile im Kartenmanagement direkt im GPS-Computer optimieren, sofern eine WLAN-Verbindung besteht.
Der Sigma kann Bluetooth, ANT+, WLAN und FE-C und ist damit gerüstet für die Kommunikation mit anderen Geräten und Software von Drittanbietern. Integrierbar sind die Komponenten-Gruppen SRAM eTap und Shimano Di2, mit deren Satelliten-Tasten sich ebenfalls Funktionen des 12.1 Evo steuern lassen. Andere Geräte wie beispielsweise Smarttrainer oder Radarabstandsmesser lassen sich ebenfalls koppeln.
Unter Cloud und Apps lassen sich die Profile von Strava, Komoot oder TrainingPeaks direkt verbinden. Stark gewachsen gegenüber den Vorgängermodellen von Sigma ist das Angebot an integrierten Sportprogrammen, sechs davon (Rennrad, Gravel, Indoor-Cycling etc.) sind vordefiniert, 20 weitere sind frei konfigurierbar. Innerhalb der einzelnen Sportprofile werden Trainingsansichten, Straßenbeläge oder Alarmeinstellungen festgelegt, was sowohl mit dem GPS-Computer als auch mit der Ride-App machbar ist.
Insgesamt sind sieben verschiedene Navigations- und Routingoptionen im Angebot: Dank der übersichtlichen Kartenverwaltung sind alle Routen, ob am Gerät selbst geplant oder als Download von Komoot, sehr einfach zu handhaben. Im Vergleich zu Garmin und Wahoo funktioniert die Navigation auf ein Ziel einfach wie beim Auto-Navi per Adresseingabe – ohne Hausnummer. Ein Alleinstellungsmerkmal ist die “Draw my Route”-Funktion, bei der man mit dem Finger eine Route auf die Karte im Display malt und der Computer daraus eine fahrbare Straßen- oder Trailroute errechnet.
Deutlich und scharf erkennbar ist der Positionspfeil, verschiedene Untergründe lassen sich auf dem Display gut unterscheiden. Abbiegehinweise werden mit Richtungspfeil, Textfeld (sogar mit Straßennamen) und genügend Vorlauf angekündigt. Auf Kursen mit schnellen Richtungswechseln kann es mit den Hinweisen knapp werden, das Re-Routing funktionierte gut. Was dem GPS-Computer von Sigma fehlt, ist ein integrierter Kompass, der nach einem Stopp oder beim Start in unübersichtlichem Gelände bei der Startausrichtung hilft.
Der mitgelieferte Halter mit Ausleger lässt sich vor dem Lenker, der andere auf dem Vorbau montieren, beide sind kompatibel mit Garmin-Computern. Wahoo-Geräte passen jedoch nicht darauf. Da der Sigma unten keine Bedienknöpfe hat, positioniert der Halter den ROX näher am Lenker als der Garmin. Beide Halter passen nur an Lenker mit rundem Querschnitt, nicht an integrierte Cockpits mit Aero-Profilen.
Der GPS-Computer von Sigma ist am günstigsten, hat das größte Display und ist, gemessen an seiner Funktionsvielfalt, sehr einfach bedienbar. Die Sigma-optimierten OSM-Karten bieten eine gute Darstellung, unterschiedliche Straßenbeläge sind gut zu unterscheiden. Sehr gut gefallen haben uns das aufgeräumte Design der Menüführung, Typografie und Lesbarkeit. Schwächen im direkten Hardwarevergleich sind seine Akkuleistung und der begrenzte Speicherplatz. Auch in den Kategorien Konnektivität und Funktionsvielfalt ist der Sigma etwas bescheidener aufgestellt.
Beim Set-up zeigt sich der Wahoo sehr nutzerfreundlich, am besten gelingen die ersten Schritte in Begleitung der App (Wahoo Elemnt Companion). Nachdem ein Konto eingerichtet ist, die Sprache ausgewählt, das Gerät eingeschaltet und von der App erkannt, muss noch der Geräte-QR-Code gescannt werden, und die Kommunikation läuft. Wer die App bereits nutzt und ein Profil für ein anderes Wahoo-Gerät verwendet, kann dieses auf den Elemnt Roam V2 übertragen. Komfortabel ist beispielsweise das Konfigurieren der Datenfelder in der App, während sich die Veränderung live auf dem Gerät beobachten lässt.
Der GPS-Computer von Wahoo wird ausschließlich mit Tasten bedient. Sechs Stück gibt es, drei auf der Gehäuseoberseite, zwei seitlich rechts und eine links. Gegenüber dem Vorgängermodell sind alle Tasten deutlich erhaben, gummiert und griffig. Ihr Druckpunkt lässt sich auch mit Langfingerhandschuhen ertasten; kleine Textfelder mit wechselnden Funktionsanweisungen unterstützen bei der Bedienung, die sich entsprechend leicht lernen lässt. Zudem ist die Bedienung über Tasten bei jedem Wetter zuverlässig, auch unter Regen oder Dreckspritzern. Praktisch ist beispielsweise auch die Funktion, mit der sich die Anzahl der Datenfelder ohne Eingriff ins Menü mit den beiden seitlichen Tasten rechts jederzeit verändern lässt.
Mit 2,7 Zoll ist das Display so groß wie beim Garmin, jedoch etwas höher und schmaler, und es wirkt wegen seiner großen Ränder zum Gehäuse etwas kleiner. Schriften und Darstellungen auf dem Display erscheinen sehr aufgeräumt und gut lesbar. Seine 64 Farben setzt der GPS-Computer von Wahoo reduziert ein, hauptsächlich bei der Kartendarstellung im Navigationsmodus. Das Display ist mattiert und spiegelt fast gar nicht. Dadurch ist es unter allen Bedingungen sehr gut ablesbar. Einstellbar ist ein Tag-und-Nacht-Modus, bei dem Hintergrund- und Schriftfarbe zwischen Schwarz und Weiß wechseln, die Hintergrundbeleuchtung lässt sich ein- oder ausschalten.
Mit 15 Stunden im Navi-Modus, bei eingeschalteter Hintergrundbeleuchtung und einem gekoppelten Sensor, sortiert sich das Gerät zwischen die beiden Konkurrenten. Das reicht dicke für einen kompletten Tourentag, das Aufladen dauert knapp drei Stunden.
32 Gigabyte sind gegenüber dem Vorgängermodell ein deutlicher Zuwachs; der GPS-Computer liegt nun gleichauf mit dem Garmin und hat damit ausreichend Platz für Kartenmaterial, Streckenmanagement oder konfigurierte Work-outs. Die Kartenverwaltung funktioniert ausschließlich in der App auf dem Smartphone, weshalb der Download neuer und/oder aktualisierter Karten nur funktioniert, wenn auch auf dem Smartphone genügend Pufferspeicher vorhanden ist. Dafür braucht es lediglich zwei Klicks, und schon ist in der Listendarstellung ersichtlich, für welches Kartenmaterial eine aktuellere Version zur Verfügung steht.
Die elektronischen Schaltungen von Campagnolo, SRAM und Shimano lassen sich integrieren, Gangstellung sowie deren Akkustand darstellen; die gängigen Sendestandards wie ANT+ oder Bluetooth sind natürlich an Bord, dank FE-C lassen sich auch Wahoo-fremde Smarttrainer koppeln. Die etwas unbekannteren Softwareanbieter wie Best Bike Split, Ride with GPS oder Relive sind ebenfalls kompatibel.
Darüber hinaus bietet der Wahoo-GPS-Computer die Möglichkeit der Koppelung mit dem Körpertemperatursensor Core, um die Körpertemperatur in Echtzeit anzuzeigen und im Trainingsverlauf aufzuzeichnen. Das sogenannte Wahoo Sports Science Team soll strukturiertes Training ermöglichen und kann in der Kalenderfunktion integriert werden. Wer seine Lieblingsrouten gerne teilt, kann diese über die Funktion “Public Route Sharing” mit anderen Elemnt-Nutzern in der Nähe tun.
Statt eines Pfeils bewegt sich beim Wahoo eine Art “Wurm” auf der Strecke, der immer weiter wandert, während die zurückgelegte Route zum schwarzen Strich wird. Diese Form der Darstellung ist bei dünnen Wegenetzen übersichtlich, kann im städtischen Straßengewühl jedoch verzwickte Gabelungen überdecken. Vor dem Pfeilwurm hilft eine Kompassnadel bei der Orientierung.
Folgen viele Richtungswechsel nacheinander, hinken Distanzangaben und Richtungspfeile den Abbiegehinweisen manchmal hinterher, wobei das Re-Routing flott und zuverlässig auf den rechten Weg weist, sollte man sich mal verfranzt haben. Wie die Konkurrenz bietet auch der Wahoo die Option, zum Startpunkt geplanter Strecken zu navigieren. Dafür muss mit der App eine Extra-Route geplant und auf das Gerät in den Ordner “Routes” übertragen werden.
Hier passen lediglich Wahoo-Computer, dafür schmiegt er sich elegant und aerodynamisch an das Gerät.
Bei Bedienung und Funktionsvielfalt ist der Elemnt in seinem Element. Die Bedienung mit den griffigen Tasten ist leicht verständlich und funktioniert immer. Das Display zeigt sich ähnlich praxistauglich, da gut ablesbar in jeder Umgebung und bei jedem Wetter. Seine Verbindungsstandards erlauben die Vernetzung mit jedem Gerät und jeder Software der Radwelt.