Matthias Borchers
· 19.08.2020
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Wie sicher und komfortabel sind günstige Rennrad-Helme im Vergleich zu den Topmodellen? Das wollten wir wissen und haben 26 Helm-Modelle im größten Labortest verglichen, den TOUR jemals gemacht hat.
Neue Werkstoffe und Technologien machen Fahrrad-Helme sicherer – das zeigen die Crash-Tests von TOUR. Sicherheitstechniken wie MIPS und Co. senken messbar das Risiko von Gehirnerschütterungen, indem sie den Kopf beim schrägen Aufprall zusätzliche Rotationsfreiheit geben. Teure Helme verfügen häufiger über solche Features und schneiden daher im Schnitt besser ab als günstige. Vereinzelt findet sich fortschrittliche Technik aber auch in günstigeren Helmen. Unser Test zeigt außerdem, dass die aktuelle Normung überholt ist.
Erstmals konnten wir in einem aufwendigen innovativen Testverfahren, die Schutzwirkung von Mips und Co. messen und basierend auf diesen Daten objektiv eine Aussage darüber treffen, welcher Helm besser schützt als andere. In der Gesamtwertung können sich die teuren Helme durchsetzen, auch im direkten Paarvergleich eines Herstellers ist der teure meist besser, aber immerhin gewinnt auch viermal das günstigere Modell.
Das komplette Test-Fazit mit allen Bewertungen im Detail finden Sie in TOUR 9/20 (hier versandkostenfrei bestellen) und im kompletten Test-Artikel, den Sie am Seitenende kostenpflichtig herunterladen können.
Unter den getesteten Modellen war kein Helm für Sie dabei? Dann schauen Sie bei unserem Test von aerodynamischen Visierhelmen vorbe: Zum kompletten Visierhelm-Test.
TOUR hat die höchsten Teststandards der Radsportbranche. Für den aktuellen Test war zwei Mitarbeiter wochenlang Tag (und teils auch Nacht) im Einsatz.
Labortest: Sicherheitsprüfung
Der Helm wird auf einen 4,9 Kilogramm schweren Prüfkopf aus Aluminium gesetzt, Riemen und Kopfband werden nach realem Vorbild geschlossen. Butyl-Auflagen imitieren die Flexibilität der Kopfhaut. Helm und Kopf werden beim simulierten Sturz auf einem Schlitten geführt und treffen im Winkel von 45 Grad mit 21 km/h auf. Die Straße stellt
im Prüfaufbau eine Stahlfläche dar, die mit Schleifpapier in 40er-Körnung belegt ist, um die Rauheit des Asphalts zu imitieren. Wir gehen damit analog zu den Prüfeinrichtungen von Mips, Virginia Tech und diversen Forschungseinrichtungen vor.
Wir testen von jedem Helm mindestens zwei Muster. Im ersten Anlauf des Sicherheitstests assen wir den Helm auf die Stirn auftreffen, im zweiten auf die Seite. Beschleunigung und induzierte Rotation, durch den Aufprall auf die Schräge, werden gemessen und aufgezeichnet. Angegeben wird der Mittelwert aus vier Messungen; dieser geht mit 25 Prozent in die Endnote ein. Die Helme zeigen nach dem Test meist Anrisse und gelegentlich kleine ausgebrochene Stellen. Strukturell bleiben die Helme aber alle intakt, einigen sieht man die Stürze kaum an. Innerlich nehmen sie aber Schaden. Vereinzelt haben wir Helme mehrfach auf die selbe Stelle aufprallen lassen. Die Schutzwirkung wird dabei mit jedem Mal schwächer.
Die Belüftung testen wir mit einer Windmaschine. Der erhitzte, behelmte Kopf wird der Strömung ausgesetzt und wir ermitteln die Kühlleistung in Watt. Diese geht mit 20 Prozent in die Endnote ein, ebenso wie das Gewicht des Helms.
Praxistest
Gurtsystem und Kopfband bewerten wir systematisch nach einer Vielzahl von Kriterien in Funktion und Handhabung, beide Punkte gehen je mit 10 Prozent in die Wertung ein. Den Passform- und Praxis-Check machen mehrere TOUR-Tester.
Den Test mit detaillierten Informationen und Benotung finden Sie unten im Download für 1,99 Euro.
Warum nicht kostenlos? Weil Qualitätsjournalismus seinen Preis hat. Dafür garantieren wir Unabhängigkeit und Objektivität. Die Grundlage der TOUR-Tests sind standardisierte und reproduzierbare Testverfahren, die wir stets offenlegen. TOUR-Artikel kann man kaufen – TOUR-Testsiege nicht!
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PDF: Schützerverein