Rennradbekleidung für FrauenDie wichtigsten Basics

Angelika Rauw

 · 15.03.2017

Rennradbekleidung für Frauen: Die wichtigsten BasicsFoto: Skyshot/Greber
Damen Regenjacke

Erst mit guter Ausrüstung macht auch Frauen Radsport Spaß. Die besten TOUR-Tipps, worauf Radsportlerinnen bei der Wahl ihrer Radkleidung achten sollten

TRIKOT


Passform: Ein Radtrikot sollte vorn kurz und hinten lang sein und in Rennradhaltung eng am Körper anliegen. Ärmelbündchen und Trikotbund schließen gut ab, ohne zu drücken.
Ausstattung: Der Reißverschluss sollte einhändig zu bedienen sein. Ideal sind drei große Rückentaschen, damit Armlinge, Weste oder Regenjacke darin Platz finden. Dazu Reflexmaterial an sinnvollen Stellen und eine kleine Reißverschlusstasche für Smartphone oder Schlüssel.
Preis: Ein gutes Rennradtrikot kostet ab etwa 70 Euro. Günstigeren Trikots fehlt es meist an pfiffigen Details, oder sie sitzen nicht optimal.

  Das leichte UMA GT Trikot von Assos ist sportlich geschnitten, hat drei stabile Rückentaschen und einen leicht laufenden ReißverschlussFoto: Hersteller
Das leichte UMA GT Trikot von Assos ist sportlich geschnitten, hat drei stabile Rückentaschen und einen leicht laufenden Reißverschluss

RADHOSE

Passform: Ob mit oder ohne Träger, ist Geschmackssache. Rennfahrerinnen bevorzugen Trägerhosen (Bibs) – die sitzen besser und schützen die Nierengegend. Radhosen sollen eng sitzen und ein Polster haben, das weder rutscht noch kneift. Vielfahrerinnen mögen dünnere Sitzpolster lieber als dicke.
Ausstattung: Ideal sind breite, elastische Beinabschlüsse, die weder rutschen noch einschneiden, und ein Bund, der hinten höher reicht. Pluspunkte gibt’s auch für möglichst wenige und flache Nähte. Viele Hersteller schneidern inzwischen spezielle Trägerhosen für Frauen, die mit unterschiedlichen Systemen (z.B. klippbare Monoträger, Neckholder oder Schlitze am unteren Rücken) den Toilettengang vereinfachen sollen.
Preis: Rennradtaugliche Hosen kosten ab 70 Euro, Top-Modelle sogar 200 Euro und mehr.

  Praktisch: Neckholder-Träger wie bei der Maloja-Pushbikers M-Radhose erleichtern Frauen den Toiletten-StoppFoto: Hersteller
Praktisch: Neckholder-Träger wie bei der Maloja-Pushbikers M-Radhose erleichtern Frauen den Toiletten-Stopp

WINDWESTE


Passform: Sie soll vorne kurz, hinten lang sein – und die Ärmelöffnungen nur so groß, dass die Weste an den Schultern gut anliegt. Membran-Material hält Fahrtwind und Wasser ab, ein gefütterter Kragen schützt vor Zugluft.
Ausstattung: Ideal sind Neonfarben bei Radwesten, dazu Reflexmaterial vorne und hinten sowie weiches Material, das im Wind nicht knattert und sich klein zusammenrollen lässt. Durchlässiges Material (z.B. Mesh) seitlich lässt Schweiß nach draußen.
Preis: Brauchbare Windwesten kosten ab 60 Euro, Edelmarken verlangen teils den dreifachen Preis.

  Leichte Weste, die Wind und Wasser abhält: die Brevet Gilet von RaphaFoto: Hersteller
Leichte Weste, die Wind und Wasser abhält: die Brevet Gilet von Rapha

RADHELM


Passform: Ein Radhelm sollte nicht drücken und nicht vom Kopf rutschen, selbst wenn man sich mit offenem Kinnriemen vornüberbeugt. Der Riemen sollte eng am Kopf verlaufen, leicht einstellbar sein und Platz um die Ohren lassen. Entscheidend für die richtige Größe ist der Kopfumfang.
Ausstattung: Am einfachsten funktioniert ein zentraler Drehverschluss am Hinterkopf zum Engerstellen. Am Kinn ist ein fein gerasterter Ratschenverschluss komfortabler als ein Klickverschluss – dann muss man die Riemen nicht ständig zurechtfummeln. Langhaarige Frauen brauchen am Verstellsystem hinten Platz für den Pferdeschwanz. Manche Helme sind mit der neuartigen MIPS-Technologie ausgestattet, die bei Stürzen noch sicherer sind.
Preis: Gute Radhelme kosten ab 80 Euro, sehr leichte Helme (um 200 Gramm) teilweise mehr als 200 Euro.

  Teuer, aber gut: Der Giro Aether MIPS schnitt im TOUR-Sicherheitstest am besten abFoto: Hersteller
Teuer, aber gut: Der Giro Aether MIPS schnitt im TOUR-Sicherheitstest am besten ab

RADSCHUHE


Passform: Die Ferse darf nicht schlupfen, und vorn muss noch Platz im Radschuh sein, damit’s bei Hitze nicht eng wird. Tipp: Die Hersteller verwenden unterschiedliche Leistenformen – Schuhe verschiedener Marken können bei gleicher Größe sehr unterschiedlich ausfallen. Viele Modelle gibt es auch als Frauenvariante – sie sind meist schmaler geschnitten, und es gibt sie in kleinen Größen.
Ausstattung: Vielfahrerinnen bevorzugen steife Carbonsohlen; sie stützen den Fuß besser und machen den Tritt effizienter. Radsport-Anfängerinnen mögen meist weichere Nylonsohlen. Standard sind Klettriemen plus Ratschenverschluss, komfortabler sind Drehverschlüsse wie etwa das Boa-System.
Preis: Rennradschuhe kosten etwa ab 100 Euro, Top-Modelle teilweise das Vierfache.

  Allrounder mit Carbonsohle und Boa-Verschluss: der Road Vertec Boa von ScottFoto: Hersteller
Allrounder mit Carbonsohle und Boa-Verschluss: der Road Vertec Boa von Scott

REGENJACKE


Passform: Eine Regenjacke für Rennradfahrerinnen sollte ausreichend lange Ärmel haben, einen hohen, gepolsterten Kragen, dazu einen Bund, der nicht hochrutscht und hinten weit über den Po reicht. Tipp: Für die Größenwahl sollte man wissen, wie viele Schichten frau darunter tragen will, denn Regenjacken sind nicht so elastisch.
Ausstattung: Ideale Reißverschlüsse sind wind- und wasserdicht, laufen leicht und lassen sich einhändig bedienen. Ideale Ärmelbündchen liegen eng an oder sind verstellbar. Ideale Sicherheit bieten Neonfarben plus Reflexmaterial. Und: Je leichter eine Regenjacke ist, desto eher hat sie Platz in der Trikottasche.
Preis: Der Einstiegspreis für rennradtaugliche Regenjacken liegt bei weit über 100 Euro.

  Schützt gut: Die Emergency von Castelli lässt sich auch klein zusammenfaltenFoto: Hersteller
Schützt gut: Die Emergency von Castelli lässt sich auch klein zusammenfalten

ALLWETTER-TRIKOTS


Passform: Allwetter-Trikots sind eine Mischung aus Trikot und Jacke: Das Material ist fester als ein Sommertrikot, aber elastischer als eine Mehrlagen-Regenjacke. Inzwischen gibt es auch eigene Modelle für Frauen. Die körpernah geschnittene All-in-one-Klamotte eignet sich für Wettkampf oder intensives Training bei wechselhaftem Wetter.
Ausstattung: Perfekt sind eine sehr elastische, winddichte, wasserabweisende und dampfdurchlässige Membran plus imprägnierter Außenhaut. Der untere Haftgummi hält das Trikot in Form. Gute Details sind Zippergaragen, Trikot-Taschen, Reflexmaterial und weiche Säume an Arm und Hals. Es gibt auch kurzärmelige Allwetter-Trikots – mit dazupassenden Armlingen.
Preis: ab etwa 90 Euro

  Leichtes Multitalent: Das Sumire Windbreak Jacket von Shimano hält Wind und Wasser abFoto: Hersteller
Leichtes Multitalent: Das Sumire Windbreak Jacket von Shimano hält Wind und Wasser ab

Die wichtigsten Tipps zum Rennradkauf für Frauen

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Einen Test von Allwettertrikots für Frauen

findet man hier