Im Jahr 2025 stattet Shimano seine Fahrradbrillen-Kollektion (hier zeigen wir die drei Modelle) mit drei unterschiedlichen Glas-Typen aus, die alle auf der Ridescape-Technologie basieren. Da die Anforderungen an die Augen sich je nach Einsatz auf Trail, Gravel oder auch Straße stark unterscheiden können, sind die Ridescape-Gläser so gestaltet, dass stets die optimale Lichtmenge durchgelassen wird.
Shimano verspricht damit beste Kontraste und optimale Sicht auf verschiedenen Untergründen. Die Ridescape-GR-Variante ist speziell fürs Gravelbike entwickelt. Diese Gläser ermöglichen Gravelbiker/innen eine bessere Wahrnehmung der Übergänge zwischen Schotter, Waldwegen und Straßen, indem sie den optischen Kontrast verstärken.
So weit die Angaben von Shimano dazu. Wir haben die S-Phyre 2 getestet, die es zwar schon vorher gab, die nun aber mit den neuen Ridescape-Gläsern ausgestattet ist. Sie ist die teuerste der Shimano-Bike-Brillen mit knapp 190 Euro. Dafür ist sie ausgestattet mit einem cleveren Magnetsystem, das den Wechsel zwischen dem mitgelieferten Klarglas und den - in unserem Fall grünen - getönten Gläsern vereinfachen soll. Mit von uns gemessenen 29 Gramm ist sie auch recht leicht.
Die Shimano S-Phyre 2 macht grundsätzlich einen sehr stabilen Eindruck, die Bügel sind nicht zu dünn und spannen die Sonnenbrille fest um den Kopf. So auch der Nasenrücken. Die dicken, angenehmen Nasenpads sitzen zwar gut, lassen sich aber nicht verstellen. Der Ausschnitt setzt der Nasenbreite einerseits eine Grenze; ist die Nase zu schmal, könnte die Shimano-Brille zu tief sitzen.
Das Sichtfeld durch die Ridescape-Gläser ist groß, Verzerrungen fallen mir nicht auf und die grüne Tönung ist schon beim Aufsetzen sehr angenehm für die Augen, wenn auch nicht sehr dunkel. Dafür wirkt sie sich tatsächlich positiv auf das Kontrastempfinden aus, sowohl auf der Straße als auch auf Feldwegen.
Da die S-Phyre wie erwähnt nicht ultrastark verdunkelt ist, funktioniert die Brille für meine Begriffe auch noch ganz gut beim Eintauchen in den Wald. Erst wenn die Sonne sinkt, wird es dann Zeit für klare Gläser. Aber...
Das Hauptverkaufsargument der Shimano S-Phyre 2 schien mir die Konstruktion mit Magneten zu sein, die die Gläser am Rahmen halten. Das funktioniert zunächst sehr sicher; die Scheibe rastet sofort und fast von allein ein.
Schwierig wird es beim Wechsel des Nasenstegs. Den muss man zusammendrücken, damit er aus dem Glas entnommen werden kann. Drückt man auf die Pads, passiert nichts; man hat sogar Sorge, dass dabei irgendwas abbricht. Also muss man mit spitzen Fingern den Steg selbst drücken – zu wenig und es passiert nichts, zu viel und der Steg flutscht weg und fällt herunter.
Ok, man wechselt die Scheibe ein oder vielleicht zwei Mal am Tag, aber es fühlt sich dann immer ein wenig unsicher an. Mit Handschuhen ist das fast unmöglich; ohne gibt’s Fettfingerabdrücke auf dem Glas. Schade, wo doch das Magnetsystem so toll funktioniert.
Bei mir sitzt die Shimano Sonnenbrille 1A. Ich mochte die grüne Tönung der GR-Scheibe sehr, weil sie, wie vom Hersteller versprochen, einen sehr breiten Einsatzbereich abdeckt. Die moderate Verdunklung funktioniert auch bei Passagen im Wald oder ohne Sonne gut. Das Wechselsystem für die Gläser mit Magnethalterung ist wunderbar einfach und hält sehr sicher. Dagegen steht der notwendige Wechsel des Nasenstegs, der mir nicht ein einziges Mal im ersten Anlauf geglückt ist. Lösung: Kauf eines Ersatzstegs, der am Glas bleibt. Auch ohne dieses Manko fände ich den Preis von knapp 190 Euro hoch. Aber der Wechsel des Nasenstegs und folglich der Gläser ist dann am Ende sehr kniffelig und dem Preis unangemessen. Da würde ich dann im Zweifel zu einer selbsttönenden Brille mit dem gleichen oder sogar günstigeren Preis greifen, wie der BBB Chester PH für 119 Euro (UVP).