Kristian Bauer
· 29.08.2022
4122 Starter gingen beim 41. Ötztaler Radmarathon auf die Strecke - 3566 erreichten das Ziel in Sölden. Der Kanadier Jack Burke gewann bei den Männern und bei den Frauen triumphierte die Deutsche Catherine Rossmann.
Bei perfekten Wetterbedingungen mit rund zehn Grad Celsius fiel um 6:30 Uhr in Sölden der Startschuss zum 227 Kilometer langen Klassiker in den Alpen. Die Strecke führte über 5500 Höhenmeter durch Nord- und Südtirol über die vier hohen Berge Kühtai, Brenner- und Jaufenpass und zum Abschluss wartete noch das 29 Kilometer lange Timmelsjoch.
Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren lag das Tempo beim Ötztaler Radmarathon über das Kühtai und den Brennerpass relativ hoch. Beim Anstieg zum Jaufenpass wurde das Rennen dann so richtig spannend. Während sich der lange Führende Deutsche Helmut Trettwer noch über den Jaufenpass retten konnte und Anfangs des Timmelsjochs gestellt wurde, drückten vor allem drei Fahrer dem Rennen ihren Stempel auf: Eliminator-Weltmeister Daniel Federspiel, MTB-Marathonweltmeister Alban Lakata und Federspiels Teamkollege Jack Burke.
Der Kanadier zeigte am 29 Kilometer langen Timmelsjoch bei Traumwetter, dass er heute am Berg beim Ötztaler Radmarathon nicht zu schlagen sein wird. Mit mehreren Minuten Vorsprung nahm er als Solist die letzte Abfahrt nach Sölden in Angriff und feierte einen großen Sieg. Dahinter sorgte der Tiroler Dominik Salcher für die Überraschung des Rennens: Auf den letzten Kilomtern berghoch überholte er Lakata und Federspiel und brachte seinen zweiten Platz ins Ziel. Rang drei ging an Alban Lakata.
Glücklich war der 27-jährige Jack Burke mit einer Siegerzeit von 7:10,13 Stunden, der nach seinem Siegesjubel durch einen Sattelbruch unsanft am Asphalt landete. “Das Rennen war brutal, auch für das Material”, schmunzelte er nach dem Ötztaler Radmarathon. “Zum Glück ist der Sturz erst nach der Ziellinie passiert. Das war heute ein tolles Rennen für mich. Ab dem Timmelsjoch wusste ich, dass der Sieg möglich ist. Großen Respekt auch vor Dominik Salcher, der extrem stark gefahren ist!”
Bei den Frauen belauerten sich bis zum Jaufenpass drei Fahrerinnen, ehe die Deutsche Catherine Rossmann eine erste Vorentscheidung gelang. Die Gewinnerin der diesjährigen TOUR Transalp setzte sich dort klar Minuten vor die Italienerin Samantha Arnaudo. Als Dritte folgte mit einem Respektabstand die Niederländerin Martha Maltha. So sah dann schließlich auch in Sölden das Podium beim Ötztaler Radmarathon aus: Catherine Rossmann siegt mit einer Zeit von 8:04,34 Stunden vor Samantha Arnaudo (ITA/plus 6:08 Min.) und Martha Maltha (NED/plus 8:58 Min.).
Catherine siegte in diesem Jahr bereits bei der Tour Transalp. “Der Sieg hier beim Ötztaler ist für mich aber der größte Erfolg, denn die Konkurrenz war sehr stark. Das Rennen war ein Traum - vor allem die malerische Kulisse in den Bergen und die vielen Zuschauer”, strahlte die 33-Jährige bei ihrem ersten Ötztaler.
Anderes Datum, gleiche Herausforderung. Ab 2023 wird der Ötztaler Radmarathon zum Sommerstart ausgetragen. “Künftig geht der Ötztaler Radmarathon am zweiten Sonntag im Juli über die Bühne”, erläutert Dominic Kuen. Für die 42. Auflage steht der Termin schon fest: Sonntag, 9. Juli 2023. Die Registrierungsphase für den Ötztaler Radmarathon 2023 findet somit bereits von 01. - 30. November statt.