Bio-Kettenöle im Test14 ökologisch angepriesene Schmierstoffe im Check

Im Test: 14 als ökologisch angepriesene Kettenöle
Foto: AdobeStock
Viele umweltfreundliche Fahrrad-Kettenöle sind der Konkurrenz aus Mineralöl in technischer Hinsicht längst ebenbürtig. Doch nicht immer ist der Inhalt eines Ölfläschchens, auf dem “-Bio” steht, auch ­unbedenklich.

Fahrrad-Kettenöle: Bio im Trend

Der Bio-Trend macht auch vor Schmierstoffen für Fahrradketten nicht halt. Die gute Nachricht: In Sachen Leichtlauf, Korrosions- und Verschleißschutz können Bio-Öle mit konventionellen Schmierstoffen konkurrieren.

Preis-Leistungssieger, Atlantic Bio KettenölFoto: Stefan FreyPreis-Leistungssieger, Atlantic Bio Kettenöl

Trotzdem sollte man Etikett und gegebenenfalls das Datenblatt der Bio-Öle genau lesen: Nicht alle sind per se umweltfreundlich.

Besonders umweltschonend, Toniq Chain Oil All WeatherFoto: Stefan FreyBesonders umweltschonend, Toniq Chain Oil All Weather

Bio-Kettenöle im Test

Wenn sich die Motorsäge durchs Unterholz frisst, wird ihre Kette dabei fast immer von umweltfreundlichem Öl geschmiert. Schon 2003 lag der Anteil biologischer Kettensägenöle im Markt bei über 80 Prozent. Beim an sich umweltfreundlichen Verkehrsmittel Fahrrad ist das noch nicht der Fall. Zwar läuft die Kette am Rennrad oder Mountainbike meist geschmeidiger und leiser, aber viel zu selten auf einem Schmierfilm aus biologischem Öl. Das Angebot an Öko-Schmierstoffen fürs Fahrrad wächst zwar, doch nur langsam. Wir haben 14 als “Bio” ausgelobte Kettenöle getestet:

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Der Begriff “Bio” ist dabei dehnbar wie Kaugummi, und nicht alle Öle erfüllen hier die gleichen Anforderungen. Als biologisch leicht abbaubar – und das ist die Grundvoraussetzung, die ein modernes Bio-Schmiermittel erfüllen muss – gelten Produkte, die spätestens nach 28 Tagen zu mindestens 60 Prozent abgebaut sind. Die Prüfnorm OECD 301 ist dabei auch wesentliche Grundlage für die Vergabe anerkannter Umweltzeichen wie des EU-Ecolabels oder des Blauen Engels.

Nicht alle Produkte im Test entsprechen diesen Anforderungen. Das Bio-Antriebsöl von Wash’n Roll und das Pedro’s Go! etwa bestehen zu einem großem Teil aus Weißöl, ­einem Produkt aus Erdöl. Beide sind nicht leicht biologisch abbaubar und nach aktueller Ansicht auch nicht klima-freundlich.

Fahrrad-Kettenöle - Bio schmiert gut

Ein Spezialfall ist das Chainlube Allround von Motorex. Das Öl trägt zwar das OECD-301-Siegel, basiert jedoch auf PAO (Polyalfaole­fine) und Mineralöl, wie der Hersteller auf Nachfrage mitteilt. PAO werden zwar als biologisch abbaubar ausgelobt, doch ihre maximale biologische Abbaubarkeit liegt bei nur 30 Prozent. Der Rest verbleibt jahrelang in der Erde.

Die übrigen Kandidaten in unserem Test setzen auf umweltfreundliche Rohstoffe bei der Zusammensetzung und verwenden zum Teil auch Recycling-Materialien für Tropffläschchen und Etiketten – ein großer Schritt in die richtige Richtung. Das wichtigste Argument aber, in Zukunft auf Bio-­Schmierstoffe zu setzen, sind die ­Ergebnisse unseres aufwendigen Tests: Die besten Bio-­Produkte schmieren nämlich mindestens so gut wie die Gewinner aus unserem früheren Vergleich in TOUR 12/2020.

Was ist Bio?

Der Begriff “Bio” ist nicht geschützt. Damit gekennzeichnete Produkte sind daher nicht zwangsläufig umweltfreundlich.

Das sagt die Norm OECD 301 (A-F)

Ein Schmierstoff ist für die Umwelt weniger gefährlich, wenn er sich bei Kontamination des Erdreichs in kurzer Zeit biologisch abbaut. Dafür muss der Schmierstoff durch Oxida­tion mit Sauerstoff unter Mithilfe von Wasser und Bakterien zu CO2, Wasser und Biomasse umgewandelt werden. Gemäß OECD 301 (A-F) muss der Schmierstoff innerhalb von 28 Tagen zu mindestens 60 Prozent abgebaut sein, um als leicht biologisch abbaubar zu gelten.

Die unterschiedlichen Basisöle

Bei den Grundölen unterscheidet man Mineralöle, synthetische Öle und Pflanzenöle. Wobei synthetische Öle sowohl auf Mineralölbasis als auch auf Pflanzenbasis erzeugt werden können. Synthetische Öle fossilen Ursprungs sind nach heutigem Stand der Technik nicht leicht biologisch abbaubar, Mineralöle per se nicht. Trotzdem werden z. B. Weißöle unter dem Begriff “Bio” vermarktet. Für weitere Informationen zur Zusammensetzung eines Schmierstoffes können auch Endkunden das ­jeweilige Sicherheitsdatenblatt des Herstellers einsehen.

Umweltfreundlich

Um das Siegel “Bio” zu verdienen, sollte ein Schmiermittel natürlich nach OECD 301 biologisch leicht abbaubar sein. Zudem sollte es keine Farb- und Duftstoffe enthalten und ungefährlich für die Natur sein. Unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit sollten Verpackung und Label aus einem Rezyklat bestehen, also aus recyceltem Kunststoff. Nachfüllgebinde oder Nachfüllstationen bei Fahrradhändlern tragen ebenso zum Schutz der Umwelt und zur Vermeidung von Plastikmüll bei.

Ein Tropfen Öl kann 600 bis 1000 Liter Wasser verunreinigen. Die Fahrradkette sollte daher immer - egal mit welchem Öl - so sparsam wie möglich geölt werden.

Bio-Kettenöle im Test - Interview

Stefan Mitterer ist Geschäftsleiter Technik, Service und Vertrieb bei Oelcheck GmbH, einem Labor für Schmier- und Betriebsstoffanalysen

Das Interview wurde geführt von Stefan Frey

TOUR: Sind Bio-Öle völlig unbedenklich für die Umwelt?

Stefan Mitterer: Nein. Die offiziellen Tests zur Abbaubarkeit sollen keinen Freischein darstellen. In Fällen wie Schlauchplatzern an Maschinen oder Verlustschmierungen wie bei Ketten sind diese in der Umwelt besser abbaubar, sollten dennoch nicht in größerer Menge ins Erdreich oder Wasser gelangen. Sollte es passieren, werden durchaus Gegenmaßnahmen wie Ausheben des Erdreichs durchgeführt. Aktuell werden Überlegungen in der Industrie angestellt, die Tests zur Abbaubarkeit von Schmierstoffen weiter zu verbessern.

TOUR: Sind Attribute wie kennzeichnungsfrei oder frei von Gefahrstoffen Merkmale ­eines Bio-Produkts?

Stefan Mitterer: Nein, frei von Gefahrstoffen ­bedeutet nicht automatisch un­bedenklich für die Umwelt. Auch biologisch abbaubar bedeutet nicht gleich unbedenklich für die Umwelt oder Lebewesen. Kennzeichnungsfrei heißt lediglich, dass toxikologische Untersuchungen einen gewissen Schwellenwert nicht überschritten ­haben und deshalb kein Gefahrensymbol auf dem Produkt ­erforderlich ist.

TOUR: Manche Öle bestehen nachweislich zu einem großen Teil aus Weißöl und werden trotzdem als Bio deklariert.

Stefan Mitterer: Da der Begriff in diesem Zusammenhang nicht geschützt ist, ­s­ollte anhand des Etiketts oder Datenblattes geprüft werden, ob die Auslobung als Bio mit einem entsprechenden Test oder Erfüllung eines offiziellen Standards einhergeht. Ansonsten kann man lediglich marketingtechnische Gründe nicht ausschließen.

TOUR: Wie ist die biologische Abbaubarkeit der Polyalphaolefine (PAO) einzuschätzen?

Stefan Mitterer: Es gibt Schmierstoffe, welche PAO-basiert sind und Abbau­barkeitstests erfüllen. Doch das ist nicht gleichbedeutend damit, dass sie unbedenklich für die Umwelt sind.

TOUR: Im Test schneiden viele der Bio-Produkte sehr gut ab. Gibt es auch Nachteile gegenüber mineralischen Ölen?

Stefan Mitterer: Je nach Aufbau können sogenannte Bio-Schmier­­mittel eher zum Verharzen führen und sind in der Industrie oftmals teurer als klassische Mineralöle. Aufgrund des Aufbaus Richtung Umweltverträglichkeit sind die Öle tendenziell anfälliger für Abbaureaktionen. Diese können auch an der Kette ablaufen und dann zum Verharzen führen. Aber, wie in der Frage erwähnt, bieten die Bio-Schmierstoffe oft auch technische Vorteile.

Fahrrad-Kettenöl: Mineralisch vs. ökologisch

Vergleicht man die besten Kettenöle aus dem aktuellen und unserem vergangenen Test in TOUR 12/20, wird klar: Es gibt keinen ­vernünftigen Grund mehr, zum Schmieren der Kette auf Mineralölprodukte zu setzen.

Tunap Kettenöl Ultimate

Im Kettenöltest in TOUR 12/2020 konnte sich Tunap mit dem Kettenöl Ultimate den Testsieg sichern. Das Schmiermittel überzeugte mit ­minimal unruhigem Verlauf bei der Schmier­fähigkeitskurve und einem hervorragend niedrigen Reibwert. Auch der Korrosionsschutz lag auf sehr hohem Niveau. Lediglich bei der Kriechfähigkeit ließ Tunap Punkte liegen. Aufgrund der zähen Konsistenz und des langen Tropfverschlusses war das Tunap-Öl prima dosierbar und sammelte viele Punkte – TOUR-Testnote 2,0.

Fahrrad-Kettenöle: Die besten Bio-Öle

Der aktuelle Testsieger Antidot schneidet beim Reibungskoeffizienten minimal besser ab als Tunap. Atlantic erzielt ebenfalls einen hervorragenden Wert, jedoch fällt der wichtigere Verschleißschutz deutlich geringer aus. Sieben von 15 Ölen im Test erzielen beim Reibwert ausgezeichnete Ergebnisse. Im vergangenen Test schafften nur zwei Produkte den Schwellenwert von 1,0. Mit gutem Korrosionsschutz und optimaler Handhabung überzeugen die Bio-Öle von Antidot und Dr. Wack auf ganzer Linie. Muc Off, Rohloff und Toniq füllen ebenfalls hervorragende, umweltschonende Schmiermittel ab.

Bio-Kettenöle im Test - Die einzelnen Produkte und Testergebnisse im Detail

Antidot Kettenöl

  • Preis: 9 Euro
  • Preis pro 100 Milliliter: 18 Euro
  • Gebindegrößen: 50 Milliliter
  • biologische Abbaubarkeit: leicht biologisch abbaubar nach OECD 301 (A-F)
  • Grundöl: synthetischer Ester
Antidot KettenölFoto: Stefan FreyAntidot Kettenöl

Bio-Kettenöle im Test - TOUR-Bewertung

  • Schmierfähigkeit (50 %) Note 1,0
  • Kriechfähigkeit (20 %) Note 4,0
  • Korrosionsschutz (15 %) Note 2,5
  • Handling (15 %) Note 1,7

>> Gesamtnote (100 %) 1,9

Umweltfreundlichkeit: gut

Fazit

Labor: Vorbildliche Schmierfähigkeit und passabler Korrosionsschutz, angenehme Viskosität, aber geringe Kriechfähigkeit.

Praxis: Fein dosierbar durch sämige Konsistenz. Die handliche, feste Flasche drückt sich etwas schwer. Kappe mit Kindersicherung. Keine Nachfülloption und relativ teuer.


Atlantic Bio Kettenöl

  • Preis: 5 Euro >> hier erhältlich
  • Preis pro 100 Milliliter: 10 Euro
  • Gebindegrößen: 50 Milliliter
  • biologische Abbaubarkeit: leicht biologisch abbaubar nach OECD 301 (A-F)
  • Grundöl: Ester
Atlantic Bio KettenölFoto: Stefan FreyAtlantic Bio Kettenöl

Bio-Kettenöle im Test - TOUR-Bewertung

  • Schmierfähigkeit (50 %) Note 2,8
  • Kriechfähigkeit (20 %) Note 3,5
  • Korrosionsschutz (15 %) Note 4,0
  • Handling (15 %) Note 1,0

>> Gesamtnote (100 %) 2,9

Umweltfreundlichkeit: gut

Fazit

Labor: Mäßiger Verschleißschutz und geringer Korrosionsschutz, bei geringen Kräften solide und anhaltende Schmierleistung.

Praxis: Handliche Flasche mit feiner Tülle, leicht zu drücken und sauber punk­tuell aufbringbar. Etwas ­klebrig. Inzwischen mit recycelter Verpackung erhältlich.


Danico Biotech Ketten Kaiser

  • Preis: 33 Euro
  • Preis pro 100 Milliliter: 33 Euro
  • Gebindegrößen: 100 Milliliter
  • biologische Abbaubarkeit: leicht biologisch abbaubar nach OECD 301 (A-F)
  • Grundöl: Ester
Danico Biotech Ketten KaiserFoto: Stefan FreyDanico Biotech Ketten Kaiser

Bio-Kettenöle im Test - TOUR-Bewertung

  • Schmierfähigkeit (50 %) Note 2,6
  • Kriechfähigkeit (20 %) Note 4,0
  • Korrosionsschutz (15 %) Note 1,0
  • Handling (15 %) Note 1,0

>> Gesamtnote (100 %) 2,4

Umweltfreundlichkeit: sehr gut

Fazit

Labor: Schmierstoff auf Basis von Sonnenblumenöl. Bei Reibung und Verschleiß im Mittelfeld, überzeugend beim Korrosionsschutz. Hohe Viskosität mit mäßigem Kriechverhalten.

Praxis: Sehr fein aufzutragen und dabei nicht zu ­klebrig. Verpackung mit ­geringem Recycel-Anteil, beim Händler nachfüllbar.


Dr. Wack F100 Bio Kettenöl

  • Preis: 17 Euro >> hier erhältlich
  • Preis pro 100 Milliliter: 17 Euro
  • Gebindegrößen: 100 Milliliter
  • biologische Abbaubarkeit: leicht biologisch abbaubar nach OECD 301 (A-F)
  • Grundöl: Ester
Dr. Wack F100 Bio KettenölFoto: Stefan FreyDr. Wack F100 Bio Kettenöl

Bio-Kettenöle im Test - TOUR-Bewertung

  • Schmierfähigkeit (50 %) Note 1,2
  • Kriechfähigkeit (20 %) Note 4,0
  • Korrosionsschutz (15 %) Note 2,5
  • Handling (15 %) Note 1,0

>> Gesamtnote (100 %) 1,9

Umweltfreundlichkeit: gut

Fazit

Labor: Durchgehend solider Reibwert und sehr guter Verschleißschutz. Schützt noch gut vor Korrosion, kriecht aber nur mäßig.

Praxis: Eine der besten Tropfflaschen im Vergleich, zudem zum großen Teil aus Recycling-Material. Dank mittlerer Viskosität auch ohne Tropfen leicht und ­sauber aufzutragen.


Dynamic Bio Allround Lube

  • Preis: 13 Euro >> hier erhältlich
  • Preis pro 100 Milliliter: 13 Euro
  • Gebindegrößen: 100 Milliliter
  • biologische Abbaubarkeit: leicht biologisch abbaubar nach OECD 301 (A-F)
  • Grundöl: Ester
Dynamic Bio Allround LubeFoto: Stefan FreyDynamic Bio Allround Lube

Bio-Kettenöle im Test - TOUR-Bewertung

  • Schmierfähigkeit (50 %) Note 3,2
  • Kriechfähigkeit (20 %) Note 4,0
  • Korrosionsschutz (15 %) Note 1,0
  • Handling (15 %) Note 2,0

>> Gesamtnote (100 %) 2,9

Umweltfreundlichkeit: befriedigend

Fazit

Labor: Bei der Schmier­fähigkeit nur im hinteren ­Bereich, auch der Verschleiß ist eher hoch. Dafür schützt das Öl zuverlässig vor Korrosion. Kriecht trotz geringer Viskosität nur mäßig.

Praxis: Tropft schon beim Kippen leicht aus der Flasche, aufgrund der dünn­flüssigen Konsistenz weniger sauber dosierbar.


Hanseline Bio MTB Oil

  • Preis: 7,50 Euro >> hier erhältlich
  • Preis pro 100 Milliliter: 6 Euro
  • Gebindegrößen: 125 Milliliter
  • biologische Abbaubarkeit: leicht biologisch abbaubar nach OECD 301 (A-F)
  • Grundöl: Ester
Hanseline Bio MTB OilFoto: Stefan FreyHanseline Bio MTB Oil

Bio-Kettenöle im Test - TOUR-Bewertung

  • Schmierfähigkeit (50 %) Note 2,4
  • Kriechfähigkeit (20 %) Note 2,5
  • Korrosionsschutz (15 %) Note 1,0
  • Handling (15 %) Note 3,0

>> Gesamtnote (100 %) 2,3

Umweltfreundlichkeit: gut

Fazit

Labor: Sehr guter Reibwert, doch die unruhige Messkurve deutet auf unharmonische Schmier-Performance hin. Mäßiger Verschleißschutz, dafür top Korrosionsschutz.

Praxis: Muss lange geschüttelt werden, damit sich die Graphen-Partikel verteilen. Dünnflüssig und schwer ­dosierbar. Sehr preiswert.


Motorex Chainlube Allround

  • Preis: 9 Euro >> hier erhältlich
  • Preis pro 100 Milliliter: 9 Euro
  • Gebindegrößen: 100 Milliliter (Fluid) / 300 Milliliter (Spray)
  • biologische Abbaubarkeit: leicht biologisch abbaubar nach OECD 301 (A-F)
  • Grundöl: Mineralöl / Weißöl
Motorex Chainlube AllroundFoto: Stefan FreyMotorex Chainlube Allround

Bio-Kettenöle im Test - TOUR-Bewertung

  • Schmierfähigkeit (50 %) Note 2,4
  • Kriechfähigkeit (20 %) Note 3,0
  • Korrosionsschutz (15 %) Note 2,5
  • Handling (15 %) Note 3,0

>> Gesamtnote (100 %) 2,6

Umweltfreundlichkeit: befriedigend

Fazit

Labor: Im Schnitt einer der höchsten Reibwerte, dafür mit ruhigem Lauf. Verschleiß und Korrosion sind mäßig. Laut Etikett OECD-301-konform, doch das Grundöl ist umstritten. Daher nicht ganz unbedenklich.

Praxis: Sehr dünnflüssig und trotz dosierbarer Spitze nur schwer sauber aufzutragen. Wenig klebrig.


Muc-Off Wet Weather Lube

  • Preis: 8 Euro >> hier erhältlich
  • Preis pro 100 Milliliter: 16 Euro
  • Gebindegrößen: 50 / 120 Milliliter, 300 Milliliter Refill
  • biologische Abbaubarkeit: leicht biologisch abbaubar nach OECD 301 (A-F)
  • Grundöl: Ester
Muc-Off Wet Weather LubeFoto: Stefan FreyMuc-Off Wet Weather Lube

Bio-Kettenöle im Test - TOUR-Bewertung

  • Schmierfähigkeit (50 %) Note 1,8
  • Kriechfähigkeit (20 %) Note 3,5
  • Korrosionsschutz (15 %) Note 1,0
  • Handling (15 %) Note 1,7

>> Gesamtnote (100 %) 2,0

Umweltfreundlichkeit: gut

Fazit

Labor: Geringer Reibwert, aber etwas unruhiger Kurvenverlauf. Daher auch beim Verschleißschutz kein Top-Wert. Korrosionsschutz auf hohem Niveau.

Praxis: Handliche Flasche, lange Tülle und ausreichend hohe Viskosität, dadurch gut zu dosieren. Mit Duft- und Farbstoffen versetzt – nicht ideal für ein Bio-Produkt.


Pedro´s Go!

  • Preis: 13,40 Euro >> hier erhältlich
  • Preis pro 100 Milliliter: 13,40 Euro
  • Gebindegrößen: 100 Milliliter
  • biologische Abbaubarkeit: nicht leicht biologisch abbaubar nach OECD 301
  • Grundöl: ger. Esteranteil mit Weißöl
Bio-Kettenöle im Test: Pedro´s Go!Foto: Stefan FreyBio-Kettenöle im Test: Pedro´s Go!

Bio-Kettenöle im Test - TOUR-Bewertung

  • Schmierfähigkeit (50 %) Note 3,6
  • Kriechfähigkeit (20 %) Note 1,0
  • Korrosionsschutz (15 %) Note 1,0
  • Handling (15 %) Note 1,7

>> Gesamtnote (100 %) 2,4

Umweltfreundlichkeit: ausreichend

Fazit

Labor: Nicht leicht biologisch abbaubar nach OECD 301. Mäßige Schmierfähigkeit, aber überragend im Kriechverhalten und beim Schutz vor Korrosion.

Praxis: Trotz dünner Konsistenz noch ausreichend dosierbar, handliche Flasche und Tropfverschluss.


Rohloff Oil of Rohloff

  • Preis: 8 Euro >> hier erhältlich
  • Preis pro 100 Milliliter: 16 Euro
  • Gebindegrößen: 50 / 100 Milliliter
  • biologische Abbaubarkeit: leicht biologisch abbaubar nach OECD 301 (A-F)
  • Grundöl: Ester
Rohloff Oil of RohloffFoto: Stefan FreyRohloff Oil of Rohloff

Bio-Kettenöle im Test - TOUR-Bewertung

  • Schmierfähigkeit (50 %) Note 1,4
  • Kriechfähigkeit (20 %) Note 4,0
  • Korrosionsschutz (15 %) Note 2,5
  • Handling (15 %) Note 1,3

>> Gesamtnote (100 %) 2,1

Umweltfreundlichkeit: gut

Fazit

Labor: Leicht erhöhte, aber gleichmäßige Reibung sowie exzellenter Verschleißschutz. Wenig kriechfähig aufgrund sehr hoher Viskosität.

Praxis: Flexible und perfekt dosierbare Flasche. Zäh wie Honig, von daher recht lange Einwirkzeit auf der Kette. Beim Händler nachfüllbar.


Toniq Chain Oil All Weather

  • Preis: 13 Euro
  • Preis pro 100 Milliliter: 13 Euro
  • Gebindegrößen: 15 / 100 und 500 Milliliter
  • biologische Abbaubarkeit: leicht biologisch abbaubar nach OECD 301 (A-F)
  • Grundöl: Ester
Toniq Chain Oil All WeatherFoto: Stefan FreyToniq Chain Oil All Weather

Bio-Kettenöle im Test - TOUR-Bewertung

  • Schmierfähigkeit (50 %) Note 1,2
  • Kriechfähigkeit (20 %) Note 4,0
  • Korrosionsschutz (15 %) Note 2,5
  • Handling (15 %) Note 2,3

>> Gesamtnote (100 %) 2,1

Umweltfreundlichkeit: sehr gut

Fazit

Labor: Sehr leichter, aber etwas unruhiger Kurvenverlauf. Hoher Schutz vor Verschleiß. Mittlere Viskosität und Kriechfähigkeit.

Praxis: Harte Flasche und etwas große Öffnung, somit nicht optimal dosierbar, trotz guter Konsistenz. Nachfüll­option und Recycling-­Mate­rial bei Tropfflasche und Etikett.


Tunap Eco Kettenöl

  • Preis: 15 Euro
  • Preis pro 100 Milliliter: 15 Euro
  • Gebindegrößen: 100 Milliliter
  • biologische Abbaubarkeit: leicht biologisch abbaubar nach OECD 301 (A-F)
  • Grundöl: Ester
Tunap Eco KettenölFoto: Stefan FreyTunap Eco Kettenöl

Bio-Kettenöle im Test - TOUR-Bewertung

  • Schmierfähigkeit (50 %) Note 3,2
  • Kriechfähigkeit (20 %) Note 3,5
  • Korrosionsschutz (15 %) Note 4,0
  • Handling (15 %) Note 1,7

>> Gesamtnote (100 %) 3,2

Umweltfreundlichkeit: gut

Fazit

Labor: Etwas hoher Reibwert bei leicht unruhigem Lauf. Auch der Verschleiß liegt unter dem Schnitt, ebenso der Korrosionsschutz. Leider noch nicht auf dem Niveau des Standardketten­öls von Tunap.

Praxis: Handling und Dosierbarkeit der Flasche sind top, die Materialien recycelt.


Wash´n Roll Bio-Antriebsöl

  • Preis: 12 Euro
  • Preis pro 100 Milliliter: 12 Euro
  • Gebindegrößen: 100 Milliliter
  • biologische Abbaubarkeit: nicht leicht biologisch abbaubar nach OECD 301
  • Grundöl: Weißöl
Wash´n Roll Bio-AntriebsölFoto: Stefan FreyWash´n Roll Bio-Antriebsöl

Bio-Kettenöle im Test - TOUR-Bewertung

  • Schmierfähigkeit (50 %) Note 4,4
  • Kriechfähigkeit (20 %) Note 3,5
  • Korrosionsschutz (15 %) Note 4,0
  • Handling (15 %) Note 2,7

>> Gesamtnote (100 %) 3,9

Umweltfreundlichkeit: mangelhaft

Fazit

Labor: Nicht leicht biologisch abbaubar nach OECD 301. Beide Testläufe brachen nach etwa einer Minute ab. Das Weißölprodukt konnte die Prüf­körper sehr schnell nicht mehr trennen. Es kriecht nicht sehr gut, bietet schwachen Rostschutz.

Praxis: Harte Flasche, daher schlecht dosierbar.


Weldtite Pure Wet Lube

  • Preis: 11 Euro >> hier erhältlich
  • Preis pro 100 Milliliter: 11 Euro
  • Gebindegrößen: 100 Milliliter
  • biologische Abbaubarkeit: leicht biologisch abbaubar nach OECD 301 (A-F)
  • Grundöl: Ester
Weldtite Pure Wet LubeFoto: Stefan FreyWeldtite Pure Wet Lube

Bio-Kettenöle im Test - TOUR-Bewertung

  • Schmierfähigkeit (50 %) Note 3,0
  • Kriechfähigkeit (20 %) Note 3,0
  • Korrosionsschutz (15 %) Note 4,0
  • Handling (15 %) Note 2,0

>> Gesamtnote (100 %) 3,0

Umweltfreundlichkeit: befriedigend

Fazit

Labor: Sehr unruhiger Lauf mit großen Ausreißern, daher erhöhter Verschleiß. ­Guter Reibwert, aber kaum Schutz vor Korrosion. Mäßige Kriechfähigkeit.

Praxis: Das dünnflüssige Öl läuft schnell aus der etwas großen Öffnung und ist schwer dosierbar. Die Flasche an sich liegt gut in der Hand.


Fahrrad-Kettenöle: So testet TOUR

Schmierfähigkeit

Wir haben alle Schmierstoffe in Zusammenarbeit mit dem Labor von Bremer & Leguil, dem Hersteller von Antidot, auf einer Optimol-SRV5-­Prüfmaschine getestet. Ermittelt werden Reibwert, Schmierungskoeffizient und Verschleiß in Anlehnung an die DIN. Dabei oszilliert eine Kugel unter definierten Bedingungen auf einer mit Schmierstoff versehenen Prüfscheibe. Bei Abbruch (Schmierfilmriss) wurde der Vorgang wiederholt.

In der SRV5-Prüfmaschine werden alle Schmierstoffe auf Reibwert, Schmierwirkung und Verschleiß getestet.Foto: Stefan FreyIn der SRV5-Prüfmaschine werden alle Schmierstoffe auf Reibwert, Schmierwirkung und Verschleiß getestet.

Kriechfähigkeit

Eine definierte Menge Schmierstoff wird auf die Kante zweier entfetteter, leicht versetzt aufeinanderliegender Glasplatten aufgetragen. Durch Kapillarkraft wandert der Schmierstoff 15 Minuten lang zwischen die Platten. Die benetzten Flächen haben wir auf Papier von 95 g/m² übertragen und die Stücke gewogen.

Größe und Tiefe der verschlissenen Fläche werden mithilfe eines hochsensiblen Fühlers ermittelt. Aus den Werten ergibt sich die SchmierfähigkeitFoto: Stefan FreyGröße und Tiefe der verschlissenen Fläche werden mithilfe eines hochsensiblen Fühlers ermittelt. Aus den Werten ergibt sich die Schmierfähigkeit

Korrosionsschutz

Im Labor von Bremer & Leguil wurden in Anlehnung an die DIN ISO 7120 zylindrische Prüfkörper aus Stahl 24 Stunden lang in ein Gemisch aus 300 Millilitern des zu prüfenden Öls und 30 Millilitern 0,5-prozentiger Salzlösung getaucht. Der entstandene Rost wurde abgewischt und die korrodierten Flächen per Augenschein klassifiziert.

Handhabung

Mehrere Testpersonen haben die Handhabung beim Auftragen der Schmierstoffe bewertet. Die Mittel und Verpackungen unterscheiden sich dabei stark voneinander.

Gute Urteile gab es für:

  • angepasste Viskosität, die die Tropfen kompakt auf der Kette auftreffen und kontrolliert einsickern lässt
  • dünnwandige Flaschen, die bei geringem Fingerdruck gute Dosierbarkeit erlauben
  • Tropfverschlüsse mit langer Tülle und kleiner Auslassöffnung.

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