KorsikaRennrad-Touren auf der gebirgigen Schönheit im Mittelmeer

Sven Bremer

 · 19.12.2022

Die Westküste am Cap Corse: steil und wild, mit Ausblicken, die kaum atemberaubender sein können
Foto: Günter Standl

Wer sich in einer grandiosen Berglandschaft, nicht selten mit Blick aufs Mittelmeer, mit dem Rennrad so richtig quälen will, der ist auf Korsika bestens aufgehoben. Wir zeigen vier Rennrad-Touren auf Korsika mit GPS-Daten.

Manchmal fügt sich im Leben alles wie durch Zauberhand. In diesem Fall etwas aus dem digitalen und dem richtigen Leben. Weil ich für ein Radsportbuch Details zum legendären Ausspruch “Quäl dich, du Sau!” von Udo Bölts gegoogelt habe, ploppte bald Werbung auf meinen Rechner auf. Eigentlich ist so etwas ja die Pest, aber in diesem Fall kam mir das gerade recht. Es war nämlich Werbung eines Radreiseveranstalters für Korsika. Zwar wollte ich nicht mit einem Veranstalter verreisen, aber ich dachte mir: Korsika, das Gebirge im Meer, eignet sich doch hervorragend, um sich zu Saisonende noch einmal so richtig zu quälen. Irgendwie hatte ich im zweiten Corona-­Jahr das Gefühl, dass das sein muss, das mit dem Quälen. Vor meiner Haustür in der norddeutschen Tiefebene mit den Jungs 40 km/h und schneller zu fahren, das funktionierte gut. Aber Berge? Da ging wenig bis gar nichts, das hatte mir ein Ausflug in den Harz gnadenlos aufgezeigt. Mir war natürlich klar, dass ich durch eine Woche Korsika nicht zum Kletterkünstler werden würde ...

Dosiertes Quälen auf Korsika

Wenige Wochen später starte ich zu meiner ersten Runde, vom hübschen Küstenstädtchen Saint-Florent einmal fast herum ums Cap Corse im Norden der Ile de Beaute - der Insel der Schönheit, wie Korsika auch genannt wird. Eine Runde zur Einstimmung, dosiertes Quälen sozusagen. Im Café de la Tour im Dorf Nonza an der Westküste treffe ich Cedric. Ich erzähle ihm von meinem Quäl-dich-du-Sau!-Abenteuer, und er kann sich gut an die Tour de France 1997 erinnern, als Bölts den legendären Satz zu Jan Ullrich gesagt hat. “Aber sicher”, sagt Cedric, “das haben wir fran­zösischen Radsport-Fans natürlich auch mitbekommen. Aber wir fanden das damals ziemlich doof, weil Ullrich sich dann ja wirklich gequält hat. Und so hatte unser Mann, Richard Virenque, keine Chance mehr, die Tour zu gewinnen.”

Die Sicht der Franzosen auf ihre Tour ist also eine andere. Was das Rennradfahren auf Korsika anbelangt, da gibt es aber kaum zwei Meinungen. “Weil du eigentlich überall Traumrouten findest”, sagt Cedric. Recht hat er, wenn man die flache und etwas langweilige Ostküste und die Nationalstraßen einmal ausnimmt. Die Straße im Westen des Cap Corse dürfte jedenfalls zu den Top Ten der europäischen Küstenstraßen zählen: steil und wild, mit Ausblicken, die atemberaubender kaum sein können. Zumal das Meer in der Nähe der schroffen Felsen und Klippen so azurblau ist, dass man glaubt, die Korsen hätte ein Flotte engagiert, um das Meer nach­zukolorieren. Das sei ja das Besondere auf Korsika, dass man im Hochgebirge fantas­tische Pässe fahren und auf fast jeder Tour hinterher im Meer baden könne, hatte mir zu Hause schon Tom Bender erzählt, Reisemanager bei Quaeldich.de und Korsika-Kenner.

Beine wie Pudding auf Korsika

Bei Pino quere ich das Cap Corse Richtung Osten. Der 380 Meter hohe Col de Santa Lucia ist noch kein Hindernis, die wellige Küstenstraße im Osten auch nicht. Die folgenden Kehren hinauf nach San-Martino-di-Lota machen meine Beine auch noch gut mit. Aber dann! Auf dem Rückweg nach Saint-Florent kommt der Mann mit dem Hammer. Ein paar Rampen, lange, schnurgerade Steigungen, heftiger, kühler Gegenwind. Die Beine fühlen sich an wie Pudding, den verschwitzten Leib durchzieht ein Kribbeln wie bei einem Bad in der Eistonne - aber von Regeneration keine Spur. Ich verfluche die Autofahrer, die zu dicht an mir vorbeirasen, aber eigentlich verfluche ich mich selbst. “Saublöde Idee, dieses Quäl-dich-du-Sau!-Ding”, denke ich während der Auffahrt zum gerade einmal 536 Meter hohen Col de Teghime. Ich hadere, ich leide, ich quäle mich.

Urplötzlich taucht oben am Pass das Mittelmeer vor mir auf. Und Berge. Zackige Felsen auf der einen, sanfte Hügel im Abendlicht auf der anderen Seite. Das ist auf Korsika nicht selten: Man rollt aufs Meer zu - und sieht vor allem Berge, weil sie einfach allgegenwärtig sind. Die Quälerei hat erst einmal ein Ende. Frust wandelt sich in Euphorie. Schon irre, wie schnell der Mensch verdrängt. Bei Tempo 70 überhole ich ein paar schleichende Touristenautos - das fühlt sich schlagartig besser an.



Früh aufstehen

Tag zwei beginnt mit dem Weckerklingeln in aller Herrgottsfrühe. Das gehört zwar nicht direkt zum Quäl-Programm, es ist aber einfach schlauer, die Tour, die anfangs durch die Desert des Agriates führt, möglichst früh zu beginnen. Gegen sieben Uhr morgens ist noch wenig los auf der tagsüber viel befahrenen Straße in Richtung L’Ile-Rousse. Die Morgensonne taucht die karge Kulisse in ein mildes Licht, am Himmel kreisen ein paar Milane. Schaut man zurück über diese Wüste aus Stein und Macchia, taucht wieder die Bucht von Saint-Florent auf. In Richtung Süden ragen die Zacken der korsischen Zweitausender in den Himmel. Über 70 von ihnen gibt es auf der Insel, die nur ungefähr halb so groß ist wie Thüringen. Der höchste ist der 2706 Meter hohe Monte Cinto.

Nach wenigen Metern auf der Nationalstraße T 30 biege ich ab auf ein Sträßchen, das zum GT 20 zählt, einem Fernradweg, der von Bonifacio im Südosten quer über die Insel führt. Ich scheuche Dutzende von Eidechsen von ihren Sonnenplätzen auf dem warmen Asphalt auf. Die Vögel haben ihr Morgenkonzert bereits beendet, es herrscht eine beinahe schon gespenstische Stille in dieser menschenleeren Gegend. Trotz ihrer erneut fast 2000 Höhenmeter fühle ich mich auf dieser Tour schon deutlich besser als gestern; die Quälerei hält sich in Grenzen, und ich denke an den Satz des niederländischen Schriftstellers Tim Krabbe, der einst schrieb: “Klettern ist eine Sache des Rhythmus, eine Trance; du musst den Protest deiner Körperteile in den Schlaf zurückschaukeln.”

Korsika: Stilles, bergiges Inselinnere

Für die nächste Tour habe ich meinen Standort nach Corte verlegt, mehr ins Zentrum der Insel. Sie führt mich in eine Region namens Bozio. So gut wie kein Tourist verirrt sich in diese einsame Gegend. Den Wettbewerb Kuh gegen Auto entscheiden hier eindeutig die Rindviecher für sich. Auf den rund 40 Kilometern zwischen Santa-Lucia-di- Mercurio und der Abfahrt hinter Altiani begegnet mir auf der Straße lediglich ein einziger Kleintransporter, aber dafür ein gutes Dutzend Kühe.

Kaum ein Tourist verirrt sich in die Region Bozio im Inselinneren Foto: Günter Standl
Kaum ein Tourist verirrt sich in die Region Bozio im Inselinneren

Zählt man auch die Rennradler, belegen sie Platz zwei. Einer von ihnen fährt am Anstieg zur kleinen Kapelle San Martinu von hinten an mich heran. Er sieht aus wie der zweimalige Weltmeister Julian Alaphilippe, trägt merkwürdigerweise ein spanisches Nationaltrikot und ist ein waschechter Korse. Er hat anscheinend Lust zu plaudern, wobei ich eher hechle. Vor lauter nach Luft schnappen und kurzen Sätzen herauspressen, habe ich vergessen, ihn nach seinem Namen zu fragen, also nenne ich ihn hier einfach Julian. Und Julian sagt etwas ganz Nettes, ehe er mich stehen lässt und wie ein Moped den Berg hinauf enteilt. “Weißt du”, erklärt er und hebt dabei den Zeigefinger in die Höhe, “man kann nicht alles können. Ich bin klein und leicht und Korse. Ich kann klettern. Aber wenn es im Flachen gegen den Wind geht - wehe, wenn ich da mal das Hinterrad verliere. Also, mach’ dir nichts draus!”

Ich fahre in meinem Tempo weiter und genieße: die Ruhe, den Blick über die Kuppen der Zweitausender im Dunst, ich staune über den Umfang der mächtigen Kastanienbäume und über die an die Felsen geklebten Dörfer. Man kann beinahe von einem zum anderen spucken, auf den kurvenreichen Straßen aber braucht man eine gefühlte Ewigkeit von einem zum anderen. Das Bozio ist vielleicht nicht so spektakulär wie andere Landschaften auf Korsika, und man kann gar nicht so ganz genau sagen, was seine Faszination ausmacht. Diese Einsamkeit? Dieses Ursprüngliche? Dieses Ungeschönte? Sagen wir einfach: Das Bozio ist hundertprozentig korsisch. “Das ist das, was mich von Anfang an so fasziniert hat: dieses Authentische und diese gewisse Wildheit. Wenn man dort unterwegs ist, hat das immer einen Hauch von Abenteuer”, hatte mir schon Tom Bender zu Hause gesagt.

Auftrag von zu Hause

Eigentlich wollte ich auch die nächste Tour rund um Corte fahren. Doch die Jungs daheim in der Trainingsgruppe, also die, die 40 Stundenkilometer und mehr in der Ebene drücken, aber auch nicht besser klettern können als ich, die haben gesagt, ich müsse unbedingt die Runde zum Col de Bavella machen. “Wenn du da nicht rauffährst, brauchst du gar nicht wieder bei uns anzutanzen!”, haben sie gedroht. Und weil die Jungs dann auch noch penetrant per WhatsApp nachgefragt haben, bin ich die Tour halt gefahren. Und was soll ich sagen? Gut, dass sie so genervt haben. Man klettert lange, aber selten steil bis auf knapp 1000 Meter Höhe, dann rauscht man hinunter nach Zonza.

Lange Steigung: Hinter dem Bergdorf Zonza beginnt der Anstieg zum Col de Bavella (Tour 4) Foto: Günter Standl
Lange Steigung: Hinter dem Bergdorf Zonza beginnt der Anstieg zum Col de Bavella (Tour 4)

Col de Bavella auf Korsika

Nach einem Kaffee und einem Teilchen mit dem korsischen Frischkäse Brocciu beginnt der eigentliche Anstieg zum Col de Bavella, hinauf auf 1217 Meter. Von der Passstraße aus sind die Aiguilles de Bavella am besten zu sehen. Die markanten Felsnadeln erinnern an die Dolomiten und es hat sich offensichtlich herumgesprochen, wie spektakulär das Massiv aussieht. Die Passhöhe ist ein Rummelplatz. Es wird gehupt, Instagramer stehen sich gegenseitig beim Fotografieren im Weg, Getränke kosten ein Vermögen. Ich knipse schnell ein Beweisfoto für die Jungs und stürze mich in die Abfahrt.

Die ist erst mit Kehren gespickt, aber später so zahm, dass ich mir dieses ganze Quäl-dich-du-Sau!-Ding noch einmal durch den Kopf gehen lassen kann. Wenn man schon auf diese fragwürdige Idee kommt, sich selbst auf dem Fahrrad Schmerzen zuzufügen, dann eignet sich Korsika dafür bestens. Denn man bekommt für jede Sekunde Quälerei Erinnerungen geschenkt, die ein Leben lang halten. “Korsika ist schon eine unserer härteren Reisen, aber auch eine der wenigen, bei der die Teilnehmer wiederkommen”, hatte mir Tom Bender vorher erzählt. Genau. Und egal wie die Form im nächsten Spätsommer ist. Dieser 600 Kilometer lange GT 20, der mir zwischendurch immer wieder als Teilstück auf meinen Touren begegnete, der scheint mir doch ­bestens geeignet, um sich noch einmal aufs Feinste zu quälen ...

Orientierung auf Korsika

Die Karte von Korsika Foto: Monika Peter
Die Karte von Korsika

Korsika ist Frankreichs größte Insel und die viertgrößte im Mittelmeer. Geologisch gehört das Eiland zu Italien, politisch zu Frankreich - unterteilt in die Departements Haute Corse und Corse-du-Sud mit den Hauptstädten Bastia im Norden und Ajaccio im Süden, in deren Ballungsräumen fast die Hälfte der 300.000 Einwohner leben; als heimliche Hauptstadt gilt jedoch die Universitätsstadt Corte im Zentrum. Vom Cap Corse im Norden bis zum Capo Pertusato bei Bonifacio sind es 184 Kilometer, an der breitesten Stelle misst die Insel 84 Kilometer. Die Küsten sind sehr abwechslungsreich: Raue Klippen und wildes Felschaos wechseln sich ab mit einsamen kleinen Buchten und feinen Sandstränden. Korsika ist ein veritables Gebirge: 20 Prozent der Insel liegen höher als 1000 Meter, und 120 Gipfel ragen mehr als 2000 Meter in den meist blauen Himmel.

Der hübsche Ferienort Saint-Florent an der Westküste ist ein idealer Start- und Zielort für den Klassiker “Rund ums Cap Corse”. Corte, im Zentrum der Insel, bietet sich für Rennrad-Touren in die einsamen Berge an. Nur für den zweiten Korsika-Klassiker, einer Tour über den Bavella-Pass, muss man von Corte aus noch einmal einen einstündigen Autotransfer einplanen.

Obwohl man Korsika nicht von ungefähr das “Gebirge im Meer” nennt, sind die Steigungen auf unseren vier Touren meist moderat, fiese Rampen selten. Oft wechseln sich bestens asphaltierte Straßen mit rumpeligen Passagen ab; insgesamt jedoch rollt es gut auf der Insel. In fast jedem Dorf gibt es mindestens einen “Ralentisseur”, also eine Brems­schwelle. Über manche rollt man locker hinweg, andere sind so gebaut, dass einem fast die Flasche aus dem Halter springt. Häufig, insbesondere auf den Nebenstrecken, stehen Kühe und die halbwilden korsischen Schweine auf der Straße. Solange sie stehen bleiben, ist alles in Ordnung. Wir haben festgestellt: Ältere Rindviecher haben die Ruhe weg, während Kälber schon mal losspringen, wenn sich Radler nähern.

Informationen zum Rennradfahren auf Korsika

ANREISE

FLUG

Juni bis August heben von mehreren deutschen Airports die Ferienflieger in Richtung Bastia, Calvi oder Ajaccio ab: Zum Beispiel von Frankfurt am Main mit Lufthansa direkt nach Bastia (1:40 Stunden) und zurück für rund 300 Euro plus 160 Euro für den Radtransport. In der Nebensaison fliegen meist nur noch Lufthansa oder Air France, und nur nach Bastia.

AUTO/BAHN & FÄHRE

Fähren nach Korsika starten sowohl vom französischen Festland aus (Marseille, Nizza, Toulon), als auch von Italien (Genua, Piombino, Spezia, Livorno, Savona). Die Fähre von Livorno nach Bastia braucht 4:30 Stunden, die von Genua 5 Stunden; nach Genua sind es mit dem Auto von Frankfurt am Main 800 Kilometer, nach Livorno 960. Zwei Personen plus Pkw kosten insgesamt zwischen 230 und 300 Euro. Weitere Fährhäfen auf Korsika sind Ajaccio, L’Ile-Rousse, Porto-Vecchio und Calvi. Für die Hochsaison rechtzeitig reservieren! Infos: www.corsica-ferries.de, www.mobylines.de Wer mit der Bahn zur Fähre anreist, braucht ab Frankfurt zehn Stunden nach Genua. Radmitnahme ist schwierig, aber möglich:

Eine Internationale Fahrradkarte (sie beinhaltet eine Stellplatzreservierung) kostet 9 Euro, für Reisen nach Italien über den Brenner 12 Euro. Infos: www.bahn.de

Beste Reisezeit für Rennrad-Touren auf Korsika

Mai bis Mitte Juni und Mitte September bis Mitte Oktober. In höheren Lagen kann es auch im späten Frühjahr noch empfindlich kalt werden. Im Sommer ist es zu heiß, außerdem ist Korsika während der großen Ferien in Frankreich hoffnungslos überfüllt.

Essen & Trinken

Fast überall bieten Restaurants “korsische” Menüs für 15 bis 25 Euro an. Man kann nicht pauschal sagen, dass sie schlecht sind, manchmal hat man Glück. Fast immer sind bei den Vorspeisen Soupe Corse (Suppe) und Charcuterie Corse (schinkenartige Lonzu und Coppa sowie Hartwurst). Als fleischlastige Hauptgerichte zählen Wildschwein, aber häufig auch Kalbssteaks (Veau) oder das Fleisch der frei herumlaufenden Hausschweine. Ansonsten backen die Korsen recht gut Pizza, die sie gern mit Spezialitäten von der Insel belegen, etwa mit dem Frischkäse Brocciu oder eben den Wurst- und Schinkenspezialitäten. An der Küste stehen Fischgerichte zu oft horrenden Preisen auf der Karte - überhaupt ist Korsika sehr teuer. Auf der Insel werden anständige Weine produziert, oft aus den autochtonen Rebsorten Carcajolo Noir, Sciaccarello und Niellucciu.

Restaurant-Tipps

SAINT-FLORENT - La Maison des Pizzas

Der Name ist Programm für das Haus am Hafen, das aber neben sehr guter Pizza auch andere leckere Gerichte zu günstigen Preisen anbietet.

CORTE - La Trattoria

Hört sich italienisch an, serviert aber korsische Küche. Man sitzt auf dem Bürgersteig am lebhaften Cours Paoli.

Unterkunft

SAINT-FLORENT Les Galets

Einfaches 3-Sterne-Hotel, etwas außerhalb gelegen. Meerblick über die Hauptstraße hinweg. Ziemlich dürftiges Frühstück, aber nette Gastgeber, die eine große Standpumpe bieten; das Rennrad darf man mit aufs Zimmer oder den Balkon nehmen. Doppelzimmer mit Frühstück ab 85 Euro.

CORTE Hotel Duc de Padoue

Hübsches Stadthotel, in einer Seitenstraße des Cours Paoli gelegen, wo in Corte das (Studenten)-Leben brummt. Sehr nettes Personal, für französische Verhältnisse reichhaltiges Frühstück. Die Fahrräder können in einer Garage untergebracht werden. Doppelzimmer mit Frühstück ab 100 Euro.

Das sollten Sie nicht verpassen!

CORTE Cours Paoli

Die heimliche Hauptstadt der Insel hat rund 7500 Einwohner. Mehr als die Hälfte davon sind Studenten an der einzigen Universität Korsikas. Jeden Abend ist auf der Hauptstraße Cours Paoli Party; auf eine angenehme Art: laut und fröhlich, aber keinesfalls niveaulos und ballermannartig.

Lac de Melo und Lac de Capitello

Wer in Corte wohnt, sollte eine kurze Wanderung am Ende des Restonica-Tals einplanen - von dort hinauf durch eine atemberaubende Berglandschaft zu den beiden Eiszeitseen Lac de Melo und Lac de Capitello sind es hin und zurück 6,5 Kilometer.

OTA (WESTKÜSTE)

Jedermannrennen

Mitte Oktober steigt an der Westküste der Insel ein Jedermannrennen über 101 Kilometer und fast 2300 Höhenmeter namens “A Maistrale”, das in Ota startet, über den Bocca di Sevi (1001 m) führt und an der Küste entlang der Calanche de Piana (UNESCO-Weltnaturerbe) via Porto zurück nach Ota geht. Mehr Infos auf der Seite des organisierenden Clubs Alpana: www.alpana.123siteweb.fr

RADSERVICE

BASTIA Cycles 20

Fahrradgeschäft des vor über 30 Jahren ausgewanderten Deutschen Peter Löschmann, der einst an Querfeldein-Weltmeisterschaften teilnahm und mehrmals korsischer Meister war. Bei eventuellen Reparaturen ist man bestens aufgehoben, außerdem verleiht Cycles 20 Rennräder (Carbon oder Alu) zu sehr anständigen Preisen (15 bis 20 Euro pro Tag, 96 Euro pro Woche). Auch BCYCLET verleiht Rennräder auf Korsika und liefert sie an den Standort, allerdings zum fast doppelten Preis wie Cycles 20: www.bcyclet.com

Infos allgemein

Atout France - Französische Zentrale für Tourismus https://de.france.fr/de

SAINT FLORENT Office de Tourisme

CORTE Office de Tourisme

Rennrad-Touren auf Korsika

Tour 1: Cap Corse

Tour 1 auf Korsika Foto: Anner Grafik
Tour 1 auf Korsika

Von Saint-Florent geht es zunächst auf der “Route des Vins” an der Westküste des Cap Corse nordwärts. Die Ausblicke sind atemberaubend, der Verkehr hält sich in Grenzen. Bei Pino quert man die Insel über den 380 Meter hohen Col de Santa Lucia hinüber zur Ostküste. Hinter Erbalunga geht es wieder hinein in die Hügel, mit Blick auf Bastia, auf den 536 Meter hohen Col de Teghime und von dort hinunter nach Saint-Florent.

Tour 2: Durch die Wüste

Tour 2 auf Korsika Foto: Anner Grafik
Tour 2 auf Korsika

Es ist sinnvoll, für die Strecke durch die Desert des Agriates früh aufzustehen; ab spätestens 10 Uhr herrscht dort nämlich Touristen-Rushhour. Ruhiger ist es auf dem Sträßchen Richtung Novella, das zur GT-20-Radroute gehört und das man fast für sich alleine hat. Nach einem kurzen Stück auf der T 30 beginnt die nächste Kletterei, auf winzigen Straßen durch eine einsame und karge Berglandschaft. Am Col de Bigorno (885 m) hat die Kletterei ein Ende, und man rast die restlichen 30 Kilometer hinunter zum Meer.

Tour 3: Menschenleeres Bozio

Tour 3 auf Korsika Foto: Anner Grafik
Tour 3 auf Korsika

Ein Kilometer Nationalstraße - dann geht es hinein in die Hügel und von einem verschla­fenen Dorf zum anderen. Die Steigungen sind moderat, der Landschaft ist grandios. Unsere Route taucht ein in die Region Bozio, die vom Tourismus fast komplett unberührt geblieben ist. Ab dem Pass (898 m) vor Erbajolo geht es hinunter zur Nationalstraße, ab dort noch einmal hinauf nach Santo-Pietro-di-Venaco und auf verkehrs­armen Schleichwegen zurück nach Corte.

Tour 4: Col de Bavella

Tour 4 auf Korsika Foto: Anner Grafik
Tour 4 auf Korsika

Nach einstündiger Auto-Anfahrt von Corte aus startet man am Hafen von Solenzara. Nach zehn unvermeidlichen Kilometern auf der Nationalstraße geht es in die bewaldeten Hügel und schließlich nach 40 Kilometern in den eigentlichen Anstieg. Die Steigungen auf der D 368 sind moderat, am steilsten ist es im Ort L’Ospedale. Hinterm gleichnamigen Stausee geht es von knapp 1000 Metern Höhe hinunter auf etwa 780 Meter in Zonza, ehe der Anstieg zum Col de Bavella (1217 m) beginnt, der in grandioser Berglandschaft liegt. Die Abfahrt ist zunächst fahrtechnisch anspruchsvoll, später wird sie einfacher.