In unserer Serie gibt jeweils ein Szene-Kenner Tipps zu Rennradtouren, Treffpunkten, Vereinen und Cafés.
Dortmund-Guide Christoph Schübbe
Der Kfz-Mechatroniker fährt seit seinem zehnten Lebensjahr Rennrad, seit 2002 im Rad- und Motorclub Sturm Hombruch, für den er auch regelmäßig bei diversen Lizenzrennen antritt. Christoph sitzt jährlich 12.000 bis 15.000 Kilometer im Rennradsattel. Da er in Früh- und Spätschicht arbeitet, trainiert er auch mal alleine, viel lieber aber mit Freunden oder Vereinskollegen. "Eine tolle Ausfahrt heißt für mich, mit einer tollen Truppe zu fahren, mit der ich unterwegs quatschen und die Umgebung genießen kann. Den Abschluss krönen wir mit Kaffee und Kuchen – und ab und an auch mal einem Bierchen."
Meine RennradStadt
"An meiner Stadt mag ich, dass man alle Ausgangspunkte für Strecken ins ländliche Umland in etwa zehn Minuten erreicht. Im Süden und Südosten finde ich bergige Runden im Sauerland und Bergischen Land, im Norden und Nordosten auch topografisch weniger anspruchsvolle Runden im Münsterland. Und im Osten wartet der schöne Möhnesee. Bei all diesen Möglichkeiten wird das Rennradfahren in Dortmund nie langweilig. Und dann haben wir in Dortmund noch etwas einzigartiges: die Niere. Das ist ein 800-Meter-Rundkurs in Form einer menschlichen Niere, auf dem man ohne Verkehr super trainieren kann. Dort findet auch jedes Jahr die Dortmunder Sommerbahnmeisterschaft statt. Diese Radsport-Trainingsstrecke ist Treffpunkt der heimischen Rennradszene und liegt keine drei Kilometer südlich des Zentrums auf einer Brachfläche. Südlich direkt daran anschließend liegt das Phönix-West-Gelände, ein relativ neuer Treffpunkt. Auf dem kultigen Gelände eines 1998 stillgelegten Hochofenwerks im Vorort Hörde fand schon die Bezirksmeisterschaft statt. Auf dem Areal können Radfahrer mehrere kleine Runden von ein bis drei Kilometern fahren. Von dort oder von der Niere kann man dann in alle Richtungen weiterfahren – für ein abwechslungsreiches Training mit vielen Kilometern."
Rennradler-Treffen
Niere (Steinklippenweg) und Phönix-West-Gelände: Viele Radfahrer machen dort gemeinschaftlich Pause, um sich ein Wasser oder auch ein Bierchen zu gönnen. Feste Gruppen findet man meist am Phönix-West-Gelände (Facebook: Phönix-West-Riders Gruppe). Weitere Möglichkeiten zu gemeinsamen Ausfahrten findet man auf der Facebook-Seite des Radladens Die Edelhelfer (www.die-edelhelfer.de) und beim Rad- und Motorclub Sturm Hombruch (www.sturm-hombruch.de)
Meine Lieblingsradläden
Die Edelhelfer in Dortmund-Hombruch haben eine gut ausgestattete Werkstatt, ein hochwertiges, reichhaltiges Sortiment und bieten Leistungsdiagnostik an. Die Stimmung ist locker, freundlich und aufgeschlossen. Auf einen Kaffee oder zum Quatschen fühle ich mich immer willkommen.
Ein kleiner, sehr feiner Radladen ist Sörgel in Waltrop. Der Besuch lässt sich super mit einer Tour durch das Münsterland verbinden.
Meine Lieblingslokale
Einer meiner Lieblings-Treffpunkte, um zu einer Tour zu starten, ist der künstlich angelegte Phönix-See. An seinem Ufer liegen mehrere Lokale. Meistens frühstücke ich dort beim Bäcker. Im Sommer mache ich dort aber auch gerne mal Pause an der Eisdiele.
Die Bergmann-Brauerei auf dem Phönix-West-Gelände ist perfekt, um nach einer anstrengenden Tour gemeinsam mit den Kumpels etwas zu trinken. Dort trifft man sehr viele andere Rennradfahrer.
Veranstaltungs-Tipps
Dortmund bietet Lizenzfahrern zwei super Veranstaltungen: dieInternationale Meisterschaft in Dortmund-Hombruch (www.sturm-hombruch.de) und die Dortmunder Sommerbahnmeisterschaft auf der Niere. Das Radrennen in Hombruch ist mein Heimrennen, das letzte tolle Radrennen in Dortmund. Eine Zuschauerattraktion ist das ans Hauptrennen anschließende Derny-Rennen. Die Sommerbahnmeisterschaft besteht aus zehn Läufen; am Ende gewinnt der Fahrer mit den meisten Punkten. Nur Lizenzfahrer aus dem Bezirk Westfalen-Mitte dürfen teilnehmen.
Meine Lieblingsrunde
Runde zum Wixberg (95 km, 1.600 Hm)
Fast wie in den Alpen: Nach der Runde zum Wixberg, der 50 Kilometer südöstlich von Dortmund im Sauerland bei Altena liegt, hat man nach vielen anstrengenden Bergen 1.600 Höhenmeter in den Beinen. Im Herzen von Dortmund geht es über die Ardeystraße am schönsten Stadion der Welt vorbei, weiter über die Brandisstraße und die erste Steigung. Dann über Hohensyburg Richtung Schälk, wo das Sauerland anfängt und die ersten harten Anstiege warten, bevor man Richtung Lethmate langsam Richtung Wixberg fährt, dem Formtest des Tages. Die steilste Rampe am Wixberg hat 15 Prozent, fünf Serpentinen hinauf vermitteln Passgefühle. Oben hat man fast 300 Höhenmeter am Stück geschafft, rechter Hand liegt die Gaststätte "Zum Windsack" am Segelflugplatz.
Dortmunds Rennrad-Wahrzeichen: die Niere, ein 800 Meter langer, autofreier Rundkurs für Trainingsfahrten und Meisterschaften
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