Rennräder mit Carbonrahmen um 2000 EuroDas Stevens Izoard im Test

Julian Schultz

 · 12.03.2024

Das Stevens Izoard
Foto: Matthias Borchers
Das Stevens Izoard ist das leichteste Rennrad unseres Tests. Durch seine sportliche Sitzposition ähnelt es eher einem Wettkampf- statt einem Marathonrad. Wer ein bisschen Geld in die Hand nehmen möchte, kann das Rad zu einem Racer alter Schule nachrüsten.

Oldie, but Goldie: Stevens schickt als einziger Hersteller ein Carbonrennrad mit Felgenbremsen in den Test – und sticht damit die Disc-Modelle beim Gewicht aus. Mit 7,9 Kilogramm ist das Izoard, benannt nach einem französischen Alpenpass, zwar noch kein leichtgängiges Bergrad, kommt jedoch an aerodynamisch optimierte Rennmaschinen heran.

Stevens Izoard profitiert bei Laufrädern

Durch das veraltete Bremssystem profitiert das Stevens vor allem bei den Laufrädern. Die flachen DT-Swiss-Felgen aus Aluminium sind bis zu 1000 Gramm leichter als die Disc-Varianten der Konkurrenz, schnelle Reifen von Continental unterstützen das lebendige und direkte Fahrverhalten. Abgerundet wird das kompetitive Konzept durch eine relativ gestreckte Sitzposition. Mit einem STR+ von 1,11 ist das Izoard einem sportlichen Wettkampfrad deutlich näher als einem Marathonmodell.

Stevens Izoard: Rennrad alter Schule

Der Fahrkomfort ist passabel, insgesamt fühlt sich das Stevens mit Aluminiumlenker und -sattelstütze aber recht hart an und steht in der Tradition des klassischen Straßenrennrads. Optional ließe sich das Izoard, das der Hamburger Hersteller ausschließlich im hauseigenen Custom-Programm anbietet, mit einer flexibleren Carbonstütze (69 Euro) ausstatten. Bei der Reifenbreite gibt es keinen Spielraum, da mehr als die 28-Millimeter-Pneus (59 Euro) nicht durch Gabel und Rahmen passen. Ein Tribut an die Felgenbremsen, die gegenüber Discs zudem zaghafter zupacken und bei gleicher Bremsleistung deutlich mehr Handkraft benötigen.

Durch den Aufbau mit Felgenbremsen ist das Izoard das leichteste Rad im Test, verzögert aber vergleichsweise zaghaft.Foto: Matthias BorchersDurch den Aufbau mit Felgenbremsen ist das Izoard das leichteste Rad im Test, verzögert aber vergleichsweise zaghaft.

Etwas mehr Liebe zum Detail könnte man sich beim Lenkerband wünschen, das ziemlich rutschig ist, und bei der Verlegung der Züge; der weite Kabelbogen am Cockpit kann im Wiegetritt mit den Knien in Konflikt geraten. Zudem sollte man im Blick behalten, dass die Versorgung mit Ersatzteilen problematisch werden kann. Das Izoard ist eines von zehn Modellen, die sich in Stevens' Konfigurator realisieren lassen. Die Basisversion mit tadelloser 105-Schalttechnik startet bei 1999 Euro und ist 600 Euro günstiger als das Pendant mit Scheibenbremsen. Spannend: Für attraktive 3350 Euro lässt sich das Izoard mit Aero-Laufrädern und leichten Carbonkomponenten zu einem Racer alter Schule aufbauen.



Stevens Izoard - Infos & Test-Note

  • TOUR-Note: 2,3
  • Preis: 2058 Euro
  • Gewicht Komplettrad: 7,9 Kilo
  • Rahmengrößen: 50, 52, 54, 56, 58, 60, 62 (Testgröße gefettet)
Das ist das Stevens IzoardFoto: Matthias BorchersDas ist das Stevens Izoard

Geometrie

  • Sitz-/Ober-/Steuerrohr: 533/560/159 Millimeter
  • Stack/Reach/STR: 587/385 Millimeter/1,52
  • Stack+/Reach+/STR+: 641/579 Millimeter/1,11
  • Radstand/Nachlauf: 990/59 Millimeter

Ausstattung

  • Antrieb/Schaltung: Shimano 105 (2x11; 50/34, 11–34 Z.) | Note: 2,0
  • Bremsen: Shimano 105 | Note: 3,0
  • Reifen: Continental Grand Prix 5000S TR 28 mm (eff.: 28 mm) | Note: 1,0
  • Laufräder: DT Swiss P 1800 Spline
  • Laufradgewichte: 1084/1642 Gramm (vorne/hinten)

Vor- und Nachteile

  • Plus: leicht, viele Optionen im Konfigurator, sieben Größen
  • Minus: schwache Bremsleistung, langfristige Ersatzteilversorgung

Stärken, Schwächen und weitere Infos zum Stevens IzoardFoto: TOURStärken, Schwächen und weitere Infos zum Stevens Izoard


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