Das neue Modell erweitert das Endurance-Segment der italienischen Traditionsschmiede, die künftig drei langstreckentaugliche Plattformen im Sortiment hat. Das Infinito ist ans Top-Modell Infinito CV angelehnt und kommt mit identischer Rahmengeometrie. Anders als bei vergleichbaren Marathonrädern sitzt man relativ sportlich, der STR-Quotient bei mittlerer Rahmengröße liegt bei 1,49. Zum Rahmen- oder Komplettradgewicht machte Bianchi keine Angaben.
Im Vergleich zu den spektakulären Wettkampfrädern Oltre RC und Specialissima RC sucht man am Infinito vergeblich nach Alleinstellungsmerkmalen. Freunde von klassischen Rennrädern dürfte das freuen. Die Neuheit ist das erste Marathonrad aus Treviglio mit integrierten Kabeln: Beim Top-Modell werden die Bremsleitungen durch die Lenker-Vorbau-Kombi geführt, bei den weiteren Ausstattungsvarianten liegen diese wie die Schaltzüge unter dem Lenker und werden unter dem Vorbau ins Steuerrohr gelenkt.
Bei der Reifenfreiheit geht Bianchi einen eigenen Weg und belässt es bei maximal 32 Millimetern. Vergleichbare Marathonräder bieten inzwischen deutlich mehr Platz und lassen als sogenanntes Allroad-Bike die Grenze zum Gravelbike verschwinden. Das Einsatzgebiet des Infinito ist dadurch kleiner und liegt vermehrt auf der Straße. Auch der Federkomfort ist dadurch beschränkt.
Großes Plus des Italo-Renners sind die vergleichsweise geringen Preise im Hochpreis-Sortiment des Traditionsherstellers und die Größenvielfalt (47 bis 61). Das günstigste Modell mit mechanischer 105 und robusten Alu-Laufrädern gibt es für 2549 Euro, das Top-Modell mit elektronischer Ultegra und Carbon-Laufrädern kostet 5199 Euro. Lenker, Vorbau und Sattelstütze sind bei allen Varianten aus Aluminium.