Nach dem geländetauglichen Atlas und dem sportiven Izalco Max präsentiert Focus mit dem Paralane die dritte Neuheit in diesem Jahr. Mit klarer Ausrichtung: Sitzposition, Reifenfreiheit und Bergübersetzungen sollen Rennradler ansprechen, die gerne lange und möglichst komfortabel im Sattel sitzen. “Draufsetzen, wohlfühlen”, bezeichnen die Niedersachsen ihr Konzept. TOUR konnte sich davon bereits ein Bild machen und testete das Paralane 8.8 (Größe M), eine von drei Ausstattungsvarianten.
Im Unterschied zum Izalco Max (STR: 1,45) bringt das Paralane (STR: 1,51) den Fahrer zwar in eine eher aufrechte Sitzposition, allerdings fällt diese gegenüber vergleichbaren Endurance-Modellen sportlicher aus. Durch den langen Radstand präsentiert sich die Neuheit als laufruhiger Begleiter, der auch abseits von asphaltierten Straßen eine gute Figur macht. Carbonrahmen, Sattelstütze im 27,2-Standardmaß und Reifen federn auf holprigen Feldwegen spürbar. Dank der maximalen Reifenfreiheit von 35 Millimetern ließe sich das Paralane noch komfortabler abstimmen, wodurch es im Revier der vielseitigen Allroad-Bikes wildert. Durch das hohe Gesamtgewicht reagiert das Paralane allerdings relativ träge im Antritt. Laut Focus bringt das Mittelklasse-Modell 9,3 Kilogramm auf die Waage, das Top-Modell soll 700 Gramm leichter sein.
Damit das Focus auch bei Schlechtwetter nicht in der Garage stehen bleiben muss, entwickelten die Niedersachsen ein eigenes Schutzblech-Set. Das System, das optional für 39,90 Euro erhältlich ist, macht einen sehr stabilen Eindruck und lässt sich schnell an Gabel und Rahmen montieren. Bereits mitgeliefert wird eine robuste Tasche, die über Montageösen am Oberrohr befestigt werden kann und fast die halbe Länge des Oberrohrs bedeckt. Dadurch bietet sie zwar viel Platz für Pannen-Set, Smartphone & Co., kann je nach Körpergröße aber auch stören, wenn man im Stand den Rahmen zwischen den Beinen hat.
Vom Izalco Max übernimmt das Paralane den sogenannten C.I.S.-Vorbau, der die Leitungen bzw. Züge ins Rahmeninnere führt und in sechs Längen (70 bis 120 Millimeter) erhältlich ist. Zur Anpassung der Lenkerhöhe soll damit keine Leitungstrennung nötig sein. Auch die Rohrformen mit Kammtail-Profilen an Gabel, Unterrohr, Sitzrohr und Sitzstreben sind an das aero-optimierte Wettkampfrad der Cloppenburger angelehnt.
Focus bietet das Paralane in drei Ausstattungsvarianten an. Alle Versionen schalten sich mit 2x12-Antrieben von Shimano oder SRAM mit großem Gangspektrum und kleinen Bergübersetzungen. Das Basismodell wechselt die Gänge mechanisch mit Shimanos neuer 105, die Mittelklasse- und Top-Variante sind mit elektronischer Rival und Ultegra aufgebaut. Alle Räder teilen sich einfache Alu-Laufräder von DT Swiss oder Alex Rims. Das Paralane ist in fünf Größen erhältlich und kostet zwischen 2999 und 5299 Euro.