Best of test 2025Die drei leichtesten Rennräder

Jens Klötzer

 · 25.12.2025

Best of test 2025: Die drei leichtesten RennräderFoto: Wolfgang Papp
Das Specialized S-Works Aethos 2

​Beim Thema Leichtbau ragt das Jahr 2025 heraus: Es könnte für den Beginn einer neuen Ära stehen. Räder, die um sechs Kilogramm wiegen, können in Best of test gleich mehrere Anbieter vorweisen.

Schon im vergangenen Jahr waren extrem leichte Räder ein prägendes Thema. Mit dem nur 5,4 Kilogramm schweren Legerissima von Tuner-Legende Stefan Schmolke rollte ein Rad in die Redaktion, dessen Gewichtsrekord noch eine Weile Bestand haben dürfte. Auch ein 5,7-Kilo-Renner von Benotti beeindruckte. Beide Marken sind allerdings eher Nischenanbieter mit geringen Stückzahlen. Als Großserienhersteller konnte Specialized das Leichtbau-Modell Aethos mit 6,1 Kilogramm dagegensetzen– dahinter kam lange nichts mehr.



Leichtbau-Renaissance

In diesem Jahr bewegte sich mit Blick auf die Waage einiges. Auch als Wettkampfrenner erleben Leichtbau-Modelle eine kleine Renaissance, nachdem sie von der Aero-Welle zunächst weggespült worden waren. Scott lieferte mit dem Addict RC – es wiegt weniger als sechs Kilo – Gesprächsstoff. Cervélo speckte das R5 signifikant ab: Glatt 6,0 Kilo. Auch das Aethos erfuhr ein Update; es wurde zwar kaum leichter, aber dafür vielseitiger und alltagstauglicher und setzt auch im Endurance-Bereich im Wortsinn „leichte“ Akzente. Auffällig ist, dass Gewicht größtenteils durch leichtere Komponenten eingespart wird: Leichte Lenker, leichte Reifen mit TPU-Schläuchen und Laufräder mit Carbonspeichen ermöglichen erstaunlich große Sprünge.

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​Platz 3: Specialized S-Works Aethos

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Specialized S-Works AethosFoto: Wolfgang Papp[[Image]] Specialized S-Works Aethos
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Das Ur-Modell des Aethos war eine Art Denkmal in Sachen Leichtbau: 2020 vorgestellt, führte es lange Zeit und allein auf weiter Flur das Ranking der leichtesten Räder im Scheibenbremsen- Zeitalter an. Mit Profi-Geometrie und nervöser Lenkung, jedoch ohne jegliche Aero-Attribute, war sein Platz in der Rennradwelt aber nie so richtig klar. Der erst vor wenigen Wochen präsentierte Nachfolger dürfte für viele das brauchbarere Rad sein: Ebensoleicht, aber mit entspannterer Sitzposition, breiteren Reifen und gutmütigerem Fahrverhalten. Damit präsentiert sich das neue Aethos mit typischen Features eines Freizeit- und Langstreckenrades. In diesem Umfeld dürfte es Fans finden: Während insgesamt andere aufgeholt haben, bleibt es in dieser Klasse mit Abstand das leichteste.

  • Gewicht: 6,1 Kilogramm
  • Preis: 13.499 Euro
  • TOUR-Note: 1,5

Platz 2: Cervélo R5

Cervélo R5Foto: CervéloCervélo R5

Ähnliches wie für das Scott Addict gilt auch für das Cervélo R5: Die Profis müssten Zusatzgewichte montieren, um trotz Pedalen und Flaschenhalter auf die vorgeschriebenen 6,8 Kilo zu kommen. Sie bevorzugen aber, wenn sie das Rad fahren, eher schnellere Laufäder und robustere Reifen als die zarten Zeitfahr-Pneus am Testrad. Auch die gezeigte Einfach-Schaltung, die das Team Visma-Lease a Bike am Aero-Renner S5 salonfähig machte, dürfte an dem leichten Rad kaum vorkommen: Gerade für die Berge ist die Übersetzungsbandbreite untauglich, zudem funktionierte sie am R5 wegen des kurzen Radstandes nicht optimal. Davon abgesehen ist das Fahrgefühl beeindruckend. Eine Gesamtnote als Wettkampfrenner fehlt dem Rad bislang, weil noch nicht im Windkanal getestet.

  • Gewicht: 6,0 Kilogramm
  • Preis: 12.999 Euro
  • TOUR-Note: 1,5/Best of test 2025

​Platz 1: Scott Addict RC Ultimate

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Scott Addict RC UltimateFoto: Matthias Borchers[[Image]] Scott Addict RC Ultimate

Natürlich könnte man dem Addict RC seine Daseinsberechtigungabsprechen: Ein Wettkampfrenner, der in UCI-Rennen nicht gefahren werden darf, weil er für das Reglement zu leicht ist, wirft zumindest Fragen auf. Ab der ersten Pedalumdrehung wird das aber schnell zur theoretischen Betrachtung. Das Fahrerlebnis ist eine Wucht, vor allem die Carbonlaufräder mit Schwalbe-Leichtbau-Reifen katapultieren das Rad mit jedem Tritt nach vorne. Dabei ist der Renner auch noch fahrstabil, komfortabel, und, wie sich im Aero-Versuch zeigt, nicht mal besonders langsam: 216 Watt sind das Niveau mäßig guter Aero-Renner. Die Konsequenz: Mit Note 1,5 einer der besten Wettkampfrenner der Welt. Trotz Wettkampf-Verbot.

  • Gewicht: 5,9 Kilogramm
  • Preis: 12.999 Euro
  • TOUR-Note: 1,5/Best of test 2025

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