In einem Punkt ähneln die Luxus-Räder schon mal ihren Automodellen: Sie heben sich preislich von anderen Herstellern teils deutlich ab. Aston Martin spricht zwar nicht über den Preis seines neuen Rennrads, jedoch dürften Kunden schon anhand des Namens und der Exklusivität mit etwas mehr, als dem Durchschnittspreis für ein Rennrad rechnen.
Das Rennrad von Mercedes ist mit stand jetzt 13.200 Euro vermutlich das günstigste aus dem Vergleich. Den Preis von 15.000 Euro für das Gravelbike von 3T und Lamborghini kann nur das E-Rennrad von Lotus toppen - und das deutlich: 20.000 Euro werden für die limitierte Variante verlangt. Sind die Luxus-Räder ihren Preis wert?
Der Sportwagenhersteller Lotus hat eine langjährige Vergangenheit im Radsport und kann dort vor allem durch die Expertise in Sachen Aerodynamik weiterhelfen. Mit dem Lotus Type 110 ist Chris Boardman die schnellste Etappe der Tour de France gefahren - diesen Rekord von 1994 konnte bisher keiner brechen. Was kann das neue Type 136 vorweisen?
Das E-Rennrad ist mit hochwertigen Komponenten, unter anderem von Campagnolo, ausgestattet, wird aber ab diesem Jahr auch mit SRAM-Komponenten hergestellt. Der Antrieb kommt von einem eher unbekannten Hersteller, kann in einigen Punkten glänzen und wird in anderen Punkten vom Großteil der Konkurrenz überholt. Auch ohne die E-Komponente ist das Lotus Type 136 voll einsatzfähig. Charakteristisch ist das aerodynamische Design des Sportwagenherstellers.
Auch das Gravelbike von 3T in Zusammenarbeit mit Lamborghini wurde mit hochwertigen Komponenten bestückt. Der Hersteller bewirbt das Luxus-Rad als “Welt erstes Aero-Gravelbike” und versucht, wie Lotus, den Fokus auf das Design zu legen. Dieses gleicht farblich dem Offroad-Sportwagen von Lamborghini, der zusammen mit dem Gravelbike auf den Markt gebracht wurde. Beim Design des 3T Exploro Racemax X Huracán Sterrato wurde weiterhin auf leichte Komponenten geachtet, die sich durch Charakteristika vom Sportwagenhersteller von der Konkurrenz abheben.
Am Design-Prozess des Aston Martin seien neben den besten Designern des britischen Sportwagenherstellers auch Formel-1-Ingenieure beteiligt gewesen. Das Design ist minimalistisch gehalten und in den unterschiedlichsten Farben individuell konfigurierbar. Insgesamt zeichnet sich das Aston Martin .1R durch einen exklusiven Service, wie einem intensiven Bikefitting, das im Preis enthalten ist, aus. Durch die Verwendung von ebenfalls hochwertigen Komponenten, möchte der Hersteller nach eigener Aussage das fortschrittlichste und exklusivste Rennrad weltweit designt haben.
Zugegeben, Mercedes ist nicht (mehr) die klassische Luxus-Automarke und hat ein breites Sortiment an Wagen, die sich auch der “Normalverdiener” leisten kann. Dennoch steht die Marke auch heute noch für einen gewissen Standard und lässt die Möglichkeit offen, durch beispielsweise die AMG-Modelle, auch mehr Geld für ein Auto auszugeben - oder auch ein Rennrad.
Das Mercedes-AMG Petronas F1 V15 gibt es in der Urban- und in der Road-Version. In die Liste der Luxus-Räder dürfte sich wohl eher letzteres einordnen. Jedes Jahr wird das Rennrad zusammen mit dem neuen Formel 1 Teamauto vorgestellt und hat das gleiche Ziel: schnell zu fahren. Dafür sei das Design des Rades aerodynamisch gehalten. Rahmen, Gabel und Cockpit sind aus Carbon gefertigt, zusätzlich kommt das individuell konfigurierbare Mercedes-AMG Petronas F1 V15 mit der hochwertigen SRAM Red-Gruppe. Für das Luxus-Rennrad verlangt der Hersteller stand jetzt 13.200 Euro. Bald soll es im Shop erhältlich sein.