Damit hat der italienische Traditionshersteller innerhalb von eineinhalb Jahren sein Portfolio fast komplett neu aufgestellt. Einzig das Top-Marathonmodell wartet im Segment der Räder mit Rennlenker noch auf ein Update. Erst vor wenigen Wochen hatten die Italiener das langstreckentaugliche Infinito überarbeitet. Zuvor wurden das Race-Gravelbike Impulso und die beiden Wettkampfrenner Oltre und Specialissima modernisiert.
Das neue Arcadex nimmt im Offroad-Segment weiter den Platz als Bikepacking-Modell ein, wobei Bianchi auf eine relativ sportliche Rahmengeometrie setzt. In mittlerer Rahmengröße ergibt sich laut Herstellerangaben ein STR-Quotient von 1,49. Auf vergleichbaren Bikes sitzt man meist etwas aufrechter, das Verhältnis von Stack (tatsächliche Rahmenhöhe) zu Reach (tatsächliche Rahmenhöhe) bewegt sich um 1,55 oder mehr. Der lange Radstand (1044 Millimeter) und flache Lenkwinkel (73,5 Grad) deuten auf ein gutmütiges Lenkverhalten hin.
Mit einer Reifenfreiheit bis 50 Millimeter sollte sich auch unwegsames Gelände bewältigen lassen. Ab Werk sind 45 Millimeter breite Gummis von Pirelli montiert. Weiteres Komfortelement ist eine runde Carbonsattelstütze im 27,2-Standardmaß. Zudem besteht die Möglichkeit, das Bike mit einer Federgabel nachzurüsten. Das Top-Modell ist bereits ab Werk mit der Rockshox Rudy XPLR ausgestattet. Die Leitungen verlaufen teilintegriert unter der Lenker-Vorbau-Kombi aus Alu ins Steuerrohr.
Ein Highlight des Carbonrahmens ist ein ins Unterrohr integriertes Staufach, das sogenannte IFS (Internal Frame Storage) lässt sich werkzeuglos öffnen und bietet Platz für Pannen-Set oder Verpflegung. Zudem lässt sich das Gravelbike mit festen Schutzblechen nachrüsten. Bianchi bietet erstmals auch eine eigene Taschenkollektion an. Das vierteilige Kit namens Orma umfasst wasserdichte Nylon-Taschen für Oberrohr, Lenker und Rahmendreieck sowie eine “Arschrakete”. Das Set ist bei ausgewählten Fachhändlern erhältlich, einen Preis teilte die Traditionsmarke nicht mit.
Das Arcadex ist in insgesamt vier Ausstattungsvarianten erhältlich. Alle Modelle sind mit 1x12-Antrieben von Shimano oder SRAM und riesigen Ritzelpaketen aufgebaut. Mit 40 Zähnen an der Kurbel und bis zu 51 Zähnen am größten Ritzel sollte man auch mit Gepäck über steile Kletterpassagen kommen. Während die Comp-Modelle mit einfachen Alu-Laufrädern von Fulcrum aufgebaut sind, stecken in den Pro-Versionen Carbonlaufräder von Velomann. Das Set wiegt laut Herstellerangabe 1542 Gramm, die Felgen fallen mit einer Innenweite von 25 Millimetern breit aus. Die Preise starten bei 2949 Euro, das Top-Modell mit Federgabel kostet 4999 Euro.